*Kapitel 135 Mormonen-Jagd

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Donnerstagabend

Zeitgleich bei Dmitrij

Am Weg in die Stadt

Mormonen-Jagd

Seit einigen Minuten hatte er James Haus verlassen und stand nun unten auf der Straße. Er trug seine Arbeitsuniform, denn er war auch jetzt theoretisch gesehen im Dienst, auch wenn er Feierabend hatte. Die Brosche die James ihm geschenkt hatte, die dieser Anstecknadel nannte, - was Dmitrij den Unterschied immer noch nicht erläuterte – drückte sich durch das Gewicht des eng um ihn gewickelten Mantels fest an seine Brustknochen. Doch sie tat ihm nicht weh, er spürte nur, dass sie da war, was ihm eine gewisse Sicherheit gab.

James war wichtig für ihn. So wie Erika und die jungen Master.

Draußen war es schon dunkel. Der Himmel war wolkenbehangen und es zog ein eisiger Wind. Doch all das würde ihn nicht aufhalten.

Sein kleiner Bruder trieb sich hier irgendwo herum, das wusste er genau. Er würde nicht weiter weg sein als drüben in der Stadt. Diese bot genug Plätze um zu Missionieren. Wieso er und sein Freund in das nah anliegende Dorf gekommen waren verstand Dmitrij nicht.

Schnell lief er über die Straße und rüber zu der Busstation. Er würde den letzten Bus des Tages in die Stadt nehmen und dann zu Fuß wieder zurück kommen. Er hatte den Garagenöffner und den Hausschlüssel dabei und er wusste den Code der die Alarmanlage deaktivieren würde, würde er wirklich sehr spät nach Hause kommen und alle würden schon schlafen.

Nach wenigen Minuten kam der Bus, er stieg ein, kaufte ein Ticket beim Fahrer und ließ es gleich bei diesem entwerten. Dann setzte er sich direkt hinter diesen und studierte den Fahrplan, dessen Stationsnamen er wegen der für ihn fremden Sprache nicht mächtig war.

Bei der fünften Station stieg er aus und war schon ziemlich im Zentrum des Gewusels. Obwohl auch in der Stadt nachts nicht sonderlich viel los war. Also verglichen zu Sankt Petersburg oder Moskau bei Nacht.

Dmitrij entschied sich um das nächste Gebäude herumzugehen und blieb dann in einer etwas schmaleren Straße stehen. Ihm gegenüber wummerte die Musik aus einem Club und dessen Licht erhellte die Straße. Etwas unscharf erkannte er die Umrisse eines recht breit gebauten, schwarzhaarigen Mannes, der in Leder gekleidet war. Unbeachtet von den Türstehern spazierte er hinein und kam nicht mehr hinaus.

Das allerdings war keiner von Masters Clubs. Was wiederum besagte, dass der Mann ihm gegenüber nicht so einfach in den Club kam, weil er dort ein Angestellter war, sondern wohl, weil er oft drinnen war. Dieser Mann war nämlich bei Master angestellt, als Türsteher, in seinem Club. Dmitrij wusste allerdings nicht wie er hieß, es würde ihn aber nicht wundern würde Master Roben ihn kennen, denn so viel er wusste hatten sich deren Dienstzeiten miteinander überschnitten.

Master ließ nur Angestellte so mir nichts dir nichts durch die Türe spazieren, niemals irgendwelche Stammgäste, weshalb dieser Mann auch ganz bestimmt alle seine Kollegen kannte. Aber da dieser 'Schuppen' – wie James es einmal beim Vorbeifahren genannt hatte – keiner von Masters Läden war würde Dmitrij sich darum nicht den Kopf zerbrechen. 

Er wusste wo der Club von Master war indem die junge Lilliette – die mit bürgerlichem Namen Amanda Booling hieß und mit einem von Master Nikolaijs Freunden liiert war – gearbeitet hatte. Es war derselbe Club in dem auch Master Roben hinter der Theke gestanden und alkoholische Getränke ausgeteilt hatte. Er lag wenige Straßen weiter hinten, in der Nähe einer Tankstelle. Wenn Dmitrij so darüber nachdachte fand er die Stelle dieses fremden Clubs besser gewählt, aber der von Master brachte viel Geld ein. Dabei schien er dezenter zu sein, wohl auch, weil er illegale Geschäfte machte.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt