Russisches Ballett [BoyxBoy] Band I

*Kapitel 32 Die Tournee - London

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch
London
Im Hotelzimmer in Paddington

Die Tournee - London

Während des gesamten Fluges hatte Casey geschlafen, weil sie wegen Nikolaij die Nächte davor kein Auge zugemacht hatte. Sie hatte sich Sorgen um ihn gemacht, weil er nicht auf ihre SMS'en und Anrufe reagiert hat. Oder geantwortet. Sie hatte sich heute in der Früh bei ihm entschuldigt ihn gestört zu haben, doch dabei hatte sie es nicht böse gemeint. Sie hatte nur Angst, weil sie in einem fremden Land war, alleine in einem Hotel. Und gestört hatte sie nicht. Er hatte es nicht einmal bemerkt. Das tat ihm wahnsinnig leid. Es war blöd von ihm gewesen sie alleine zu lassen, doch er wollte unbedingt mit Cevin zusammen sein. Sie hatte sich abermals für etwas entschuldigt was vollkommen in Ordnung war, denn er war der Schuldige in dieser Situation. Nikolaij fühlte sich echt mies. Vor dem Flug hat er ihr auch noch blödsinniger Weise erzählt wie schön es mit Cevin war. Am Flughafen bei ihrem Gate hatte sie sich dann entschuldigt und war für einige Minuten auf die Toilette verschwunden. Als sie zurück kam hatte sie verweinte Augen. Nikolaij hatte das gesehen. Er hatte sie zwar nicht darauf angesprochen, aber es hat ihm fast das Herz gebrochen ihr das angetan zu haben. Es war so schon schwer genug für sie. Sie tat ihm leid und ihm tat es leid, dass es ihr so mies ging wegen ihm. Dabei war die Abmachung einmal gewesen, dass sie sich ihr erstes Mal erzählen würden. Er hatte die Details natürlich weggelassen, aber vielleicht hätte er alles sein lassen sollen. Vielleicht hätte er bei den Cocktails aufhören sollen und nicht beim Abschied am Parkplatz vor der Schule.
Wieso hatte er sie damals in Russland geküsst? Wieso? Wie kam er auf diese blöde Idee? Wieso war er so ein Idiot?
Er war wahnsinnig wütend auf sich selbst. Und jetzt saß Nikolaij mitten in der Nacht in seinem Hotelzimmer in London und spielte mit dem Gedanken zu Casey rüber zu gehen. Doch er würde es nicht tun. Stattdessen rief er Cevin an und der ging völlig schlaftrunken an den Laptop und blinzelte in die Kamera.
Süß. Fand Nikolaij.

"Nikolaij?" Fragte Cevin verwirrt und sah auf die Uhr. "Wie spät ist es bei dir?"

Nikolaij lachte. "Mitten in der Nacht und bei dir?"

Cevin nickte. "Ja auch. Drei oder so. Was ist denn los? Ist etwas passiert? Kannst du nicht schlafen, Schatz?"

Oh er hat ihn Schatz genannt, Nikolaij wurde leicht rot, er freute sich wahnsinnig darüber. Das war das erste Mal, dass Cevin ihn mit einem richtigen Kosenamen ansprach. Das gefiel ihm.

Nikolaij schüttelte den Kopf. "Nein. Redest du ein bisschen mit mir?" Fragte er vorsichtig.

Cevin machte sich sofort Sorgen um seinen Freund und nickte. "Ja, klar, natürlich. Was ist denn passiert, Nikolaij?"

Nikolaij atmete angespannt aus, er hatte Angst, dass Cevin böse sein könnte. "Ich habe Casey geküsst." Flüsterte er, aber er fügte dann noch ganz schnell hinzu. "Aber das war vor dir. Wir haben uns erst danach kennen gelernt."

Cevin sah ihn verschlafen an, rieb sich dann die Augen und nickte langsam. "Ok. Und wieso machst du dir deswegen Gedanken? So lange du es nicht wieder tust und mit mir glücklich bist..."

"Ich bin wahnsinnig glücklich mit dir... Ich will niemand Anderen." Sprach Nikolaij etwas aufgeregt weiter. Er zitterte und Cevin tat das leid. "Nikolaij. Du brauchst nicht so nervös zu sein. Was ist denn los? Du kannst doch mit mir reden." Cevin wurde langsam wieder wacher und seine Sicht klarer. Nikolaij's Augen waren glasig und er sah Cevin traurig an. "Casey ist in mich verliebt. Das hat sie mir nach dem Kuss gesagt, nach dem Kuss hat sie geweint. Ich habe ihr gestern am Flughafen erzählt wie schön es mit dir war, da hat sie dann wieder geweint. Sie hatte die Nacht von Sonntag auf Montag kein Auge zugemacht genauso wie Montag auf Dienstag, weil sie sich solche Sorgen um mich gemacht hat. Ich habe ihr nicht auf die SMS'en geantwortet und auch nicht auf ihre Anrufe reagiert. Sie hat sich bestimmt zehn mal bei mir entschuldigt mich gestört zu haben, dabei hat sie das nicht und kann gar nichts dafür. Ich bin der Blöde, nicht sie. Ich wollte nicht, dass unsere Freundschaft so endet. Ich wünschte ich würde einen Jungen finden der geeignet für sie wäre. Einer der lieb und treu ist. Gläubig wäre gut, wegen ihrem Vater. Ich habe ihr weh getan. Ich will sie nicht verlieren." Flüsterte er traurig. Geduldig wartete er auf Cevin's Reaktion.