Russisches Ballett [BoyxBoy] Band I

*Kapitel 98 Das Leben des Butlers...allein erziehender Vater

Ungefähr zur selben Zeit bei James

Das Leben des Butlers...allein erziehender Vater

Die beiden Butler halfen ihren Hausgästen in ihre Mäntel und James gab dem Doktor noch seinen Schal während Vladislav Amy immer noch über ihre Hobbys ausfragte. Er war so fasziniert von der Kleinen, dass es schien, als hätte er sie gleich selbst geheiratet wäre es nicht illegal und er glücklich mit seiner Frau. James hatte keine Ahnung wann das Gespräch diese Wendung genommen hatte, irgendwann nachdem Cevin und Nikolaij gegangen waren, waren seine Gedanken abgeschweift und auf ihrer Reise ins Nirgendwo bei der Station 'Erika' hängen geblieben. Sie hatte sich heute schon sehr früh auf den Weg zu Amanda gemacht. Er hatte keine Ahnung wann sie wieder kommen würde, ob sie wirklich bei Amanda war, was sie dort machte und was sie wo mit wem und bis wann tun würde, wenn Amanda sie für heute nicht mehr brauchte. Die Gedanken an ihre Nacht versüßten ihm die einsamen Stunden, die Gedanken daran, dass er sie erst so spät würdigte und es nicht recht hinbekam erschwerten ihm das Atmen.

Verdammt... diese Frau hatte ihm den Kopf verdreht...

Jahrelang hatte er im Zölibat gelebt, war beinahe wieder Jungfrau geworden und hatte nur gewusst, dass er Genitalien hatte, weil er sie täglich beim waschen getroffen hatte.

Viktoria war gut genug zum Stress abbauen, gut genug zum langweilige Stunden vertreiben gewesen, doch einsam war er dennoch geblieben und ob sie neben ihm einen, keinen oder hundert andere Männer hatte war ihm egal gewesen. Doch der Gedanke, dass Erika auch nur einen anderen Mann ansehen und interessant finden könnte schnürte ihm die Kehle zu und schien ihm den Brustkorb zu zerquetschen. Er war nie ein sonderlich eifersüchtiger oder besitzergreifender Mann gewesen, wahrscheinlich auch, weil er nie Besitz gehabt hatte um den er sich hätte Sorgen müssen – abgesehen von seinem geliebten Sohn – aber bei Erika war das anders. Auch Madeleine, die einen anderen Mann ihm vorgezogen hatte und dann um seinen Samen gebeten hatte, hatte ihn nicht so heftig erwischt wie das Kindermädchen. Dabei war sie jahrelang seine große Liebe gewesen, auch wenn sie nie miteinander geschlafen hatten...

Geistesabwesend dachte James darüber nach wie lange Erika nun schon geschieden sein musste. Als er Russland verlassen hatte um mit seinen Söhnen weg zuziehen war sie auf jeden Fall noch eine verheiratetet Frau gewesen. Und er hatte einen sechs Jahre alten Nikolaij, einen drei Jährigen Benjamin und zwei kleine Säuglinge gehabt. Weiters hatte er eine verstorbene langjährige Liebe, eine verstorbene beste Freundin, einen überforderten Master, todtraurige Schwiegereltern des Masters zu beachten gehabt. Er war alleine. Völlig alleine gewesen. Obwohl er nie alleine gewesen war, er hatte immer etwas zu tun gehabt, immer jemanden gehabt um den er sich Sorgen musste, dessen Leben an seiner Fürsorge hing. Vielleicht hatte er sich deswegen niemals Gedanken um eine intime Beziehung gemacht. Er hatte seine Kinder, wo wäre da die Zeit für eine Frau gewesen? Noch dazu für eine verheiratete? Wie hätte er sie mitnehmen können? Wie hätte er sie als diese Frau erkennen sollen, die er heute in ihr sah?

"James?"

James sah blitzschnell auf und vier wartende Augenpaare waren auf ihn gerichtete. "Verzeihung, wie bitte?" fragte er und sah seinen besten Freund an und der sah ihn besorgt an. "Soll der freundliche Onkel Doktor nicht doch nach deiner Gesundheit schauen? Du scheinst sehr abgelenkt. Ist alles in Ordnung?"

James nickte. "Nur keine Umstände wegen mir. Mir geht es hervorragend. Alles ist bestens." log er gekonnt und das obwohl er seinem Sohn immer predigte, dass er nicht lügen durfte.

Der Arzt nahm das so hin, immerhin konnte er niemanden gegen seinen Willen untersuchen und reichte ihm die Hand. "Ich danke Ihnen für Ihre Gastfreundschaft und die Nummer Ihres Sohnes." er ließ die behandschuhte Hand wieder los und sah seine Tochter väterlich an. "Wir werden Ihren Sohn grüßen lassen."