*Kapitel 40 Die Gruppenarbeit

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Montag ca 17 Uhr
In dem Ort mit 513 Einwohnern
In dem weißen Herrenhaus

Die Gruppenarbeit

Gestern hatte James den ganzen Tag mit Erika verbracht. Nachdem sie mit den Kindern gespielt hatten waren sie in einen Irish Pub gegangen und haben ein paar Bier getrunken. Das machte er sonst nie. Aber mit ihr schon. Also sie hat Bier getrunken. Er hatte Whiskey. Aber Irischen. Immerhin. Es war so erfrischen gewesen sie wieder zu sehen. Sie hatten ihre neuen Nummern ausgetauscht und wollten sich nun wieder öfters sehen.
Das angenehme am gestrigen Abend bei dem vielen Bier und Whiskey - natürlich - war gewesen, dass sie ihm zugehört und geholfen hatte. Er hatte ihr von Victoria erzählt. Was vor drei Jahre passiert war und dass er sie wieder gesehen hatte.

Nachdem er sich eine Stunde alles von der Seele geredete hatte waren sie gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, dass er ihr zumindest einmal zuhören sollte. Von einer Chance geben war nicht die Rede gewesen nur von 'zuhören' und genau das würde er heute Abend tun. Also zog er die Visitenkarte aus der Sakko Tasche und drehte sie einmal um. Auf der Rückseite stand ihre Nummer, so wie er es sich gedacht hatte.

James ging mit der Visitenkarte in der linken Hand zum Telefon und wählte ihre Nummer, nachdem es drei Mal geläuterte hatte hob sie ab. "Victoria Devine, Alltags-Journalistin. Wie kann ich Ihnen helfen?"

"Hallo Victoria, ich bin es James." Meldete er sich reserviert. Er wusste nicht wie er sich fühlen sollte.

Am anderen Ende der Leitung verstummte es und er verstand das. Er war hart zu ihr gewesen.
Nach ein paar Sekunden räuspert sie sich und sagte versucht fröhlich. "Hallo James. Was für eine Überraschung."

"Ich wollte dich fragen ob du heute vielleicht mit mir auf einen Kaffee gehen willst? Oder etwas essen? Zuerst muss ich mich natürlich noch um meine Söhne kümmern. Aber dann hätte ich Zeit." Erklärte er und hoffte inständig sie würde ja sagen. Denn er wollte sich entschuldigen.

Kurzes Schweigen, dann antwortet sie. "Ja. In Ordnung. Ich würde gerne essen gehen." Entschied sie und er nickte. "Gut. Dann lade ich dich zu einem Italiener in der Stadt ein."

Wieso hatte er das jetzt gesagt? Wieso genau das Lokal? Manchmal war er selbst überrascht wie dumm er sein konnte. 'Ach egal. Wird schon werden.' Sprach er sich gut zu.

Victoria freute sich, sie unterhielten sich noch kurz über das 'wann' und 'wo'. Doch James entschied, er würde sie einfach um sieben abholen. Sie war einverstanden und so verblieben sie vorerst. Er legte auf und wartete auf seine Söhne. Doch die ließen kaum auf sich warten. Denn er legte auf und das Schloss der Eingangstüre drehte sich um.

Und was für eine Überraschung. Die gesamte Klasse war im Schlepptau. Aber die wirkliche Überraschung waren die Zwillinge die hinter der Gruppe voller junger Männer vortraten, James grüßten und nach oben verschwanden.

James begrüßte die Jungs aus der elften Klasse, nahm ihnen vereinzelt die Mäntel ab, ließ sie sich auf dem Boden ausbreiten und brachte ihnen Getränke. Alle freuten sich und bedankten sich.

Conrad rollte das Plakat auf dem Boden aus und Reza schob das erste Kommentar. "Scheiße. Das muss ich alles können?"

Roben lachte ihn aus, allerdings wusste er genauso wenig wie Reza wie das funktionieren sollte. Auf dem Plakat war mittlerweile eine große Landkarte, von Hand gemalt. Die wichtigsten Städte eingezeichnet und einige Fakten dazu aufgeschrieben. Jetzt würden sie dort weiter machen wo Conrad aufgehört hatte, bei den Fakten. Benjamin begann den Text zu schreiben den sie Herr Limerick vortragen würden. Reza und Roben konzentrierten sich auf die Fakten und Details. Christopher und Jonathan bearbeiteten die Landkarte und Conrad und Cevin recherchierten über die Städte auf der Karte. Nur konnte Reza sich nicht so recht auf die Details konzentrieren. Denn das einzige was er ständig sah war Christopher der neben Jonathan saß. Und jedes Mal wenn er Jonathan ansah kreuzten sich ihre Blicke und Jonathan lächelte kaum merklich. Das beruhigte ihn wieder. Dennoch war er eifersüchtig auf Christopher, dass er Jonathan so ungezwungen nahe sein konnte, ohne, dass es aufdringlich wirkte. 'Wie macht der das?' Fragte Reza sich und wurde nur umso wütender auf ihn.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt