- 37 -

13K 701 53
                                    

Ich glaube wir beide probierten, das Vergangene einfach zu ignorieren. Ich wusste nicht, wie es bei ihm war, aber ich konnte, und wollte vielleicht auch gar nicht vergessen.

Ein Kuss war eigentlich nicht wirklich besonders in unserem Alter, aber dieser war es, für mich auf jeden Fall.

Ich glaubte nicht, das man es liebe nennen konnte, eine Schwärmerei war es aber hundert prozentig, dass gestand auch ich mir irgendwann ein.

Wir waren vor einer halben Stunde wieder in Berlin angekommen, und nachdem ich meine Klamotten in die Wäsche geschmissen hatte, lag ich jetzt auf meinem Bett und wartete auf die Ankunft von Megan.

In einer Nachricht hatte ich ihr alle wichtigen Informationen zukommen lassen, und sie bestand darauf, sofort wenn ich wieder Zuhause war, vorbei zu kommen.

Tatsächlich klingelte es dann nicht einmal fünf Minuten später. Ich machte mir allerdings nicht die Mühe aufzustehen - irgendwer würde sie schon reinlassen. Als es dann allerdings noch eimal klingelte, stand ich genervt auf, und bewegte mich Richtung Tür, Öffnete diese schwungvoll und ging ohne ein Wort zu sagen in mein Zimmer zurück.

Megan schloss die Tür hinter sich und folgte mir dann in mein Zimmer, dessen Tür sie dann auch schloss.

Ich setzte mich auf den Boden, Megan neben mir und erzählte ihr was passiert war, ich ließ nichts aus, und probierte mich an jedes Detail genauestens zu erinnern.

Meine beste Freundin hörte mir angeregt zu, und unterbrach mich kein einziges Mal. Als ich dann mit meiner Erzählung fertig war, setzte sie ein verschwörerisches Lächeln auf.

"Küsst er denn gut?" Ihr grinsen wurde immer breiter, und langsam kamen ihre Zähne zum Vorschein.

"Dass ist das einzige was dir dazu einfällt? Wirklich?" Auch ich könnte mir ein kleines grinsen nicht verkneifen. Megan nickte bestimmt und hob zur Untermalung noch eine Augenbraue.

"Ja" antwortete ich also knapp auf Ihre Frage und seufzte.

"Du willst ihn also wieder Küssen!" Schrie sie und ich hoffte mal meine Familie war gerade mal taub, und hörte das nicht.

"Mhm" nuschelte ich und wusste selber nicht, ob es ein 'ja' oder ein 'nein' war.

Megan nahm es wohl als 'ja' hin und fing - fast schon hysterisch - an zu quietschen. So kannte ich sie gar nicht.

"Oh Brook, du hattest schon so lange keinen Freund mehr!" Sagte sie, immer noch ziemlich laut.

"Davon war überhaupt nicht die Rede. An eine feste Beziehung habe ich noch nicht mal gedacht" okay, das war gelogen.

"Doch hast du" grinste sie und hob beide Augenbrauen

"Themawechsel, ja?"

Sie nickte und erzählte mir, was die letzten Tage bei ihr passierte. Das 'der Mann ihrer Träume' das größte arschloch der Welt war, und wieso das ganze.

Im Endeffekt landeten wir mit GameOfThrones auf meinem Bett und heulten uns die Seele aus dem Leib. Was erwartete man bei einem Staffelfinale auch anderes.

Mein Handy klingeln brachte mich dazu, mich ein bisschen zu beruhigen und ich lief in mein Bad, um Megan nicht zu stören.

"Hallo?" Meine Stimme klang immer noch ein wenig gebrochen, eben so wie sie sich nach den weinen anhörte.

"Hast du geweint?" Kam es besorgt aus meinem Hörer, und Felix Stimme zauberte mir ein kleines Lächeln auf die Lippe.

"Ähm, nein. Nicht wirklich" sagte ich, schluchzte einmal und fuhr mir dann mit der flachen Hand übers Gesicht, um die Tränen wegzuwischen.

"Doch hast du. Ist alles okay?" Ich musste noch breiter grinsen, als mir die Besorgnis in seiner Stimme auffiel.

"Es ist wirklich alles gut, Felix" lachte ich, und hoffte irgendwie, dass er mir glaubte. Schließlich war ja alles okay.

"Wenn du meinst. Ich hab' nur angerufen, weil ich wissen wollte wies dir geht"

"Ganz gut, wieso?" Antwortete ich leicht verwundert.

"Wollte mich nur erkundigen, muss jetzt auch wieder auflegen" er war kurz davor aufzulegen, als ich ihn mit einem lauteren 'Felix' zurück an sein Telefon holte.

"Nur weil wir uns jetzt geküsst haben, musst du nichts verändern. Wir können einfach weiter machen wie vorher, ja?" Fragte ich leiser und hörbar verunsichert. Ich wusste nicht, warum ich das gerade gesagt hatte, die Worte kamen einfach aus meinem Mund gesprudelt. Natürlich konnten wir nicht so weiter machen wie 'früher'.

"Ja" sagte er knapp und legte dann endgültig auf.

Meine Handfläche traf auf meine Stirn und ich würde mich für meine Dummheit gerne wieder selbst schlagen.

AN: Oh Gott, ich hoffe euch hat das Kapitel mehr gefallen als mir. :D wenn ihr Vorschläge oder Wünsche für die nächsten Kapitel habt, schreibt diese doch mal in die Kommentare. :3

Spielkind || DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt