- 38 -

13K 721 87
                                    

Mittlerweile sind drei Tage vergangen, in denen ich unproduktiver war, als jemals zu vor.

Verlassen hatte ich mein Bett nur um zu essen, oder auf Toilette zu gehen. Es gab keinen wirklichen Grund, weshalb ich das tat.

Die Sache mit Felix hatte zwar dazu beigetragen, war aber auf keinen Fall ausschlaggebender als meine unermessliche Faulheit.

Die letzten Tage hatte ich mit Essen, schlafen und Social Media verbracht und ich konnte mich nicht beschweren, trotzdem sollte ich mir langsam überlegen, was ich denn studieren möchte. Mir war klar, dass ich studieren wollte, aber was, dass wusste ich noch nicht.

Vielleicht hatte ich in den nächsten Tagen ja mal einen Geistesblitz.

Gerade spielte ich ein bisschen mit Photoshop rum. und ich glaubte, ich hatte noch nie so viel Spaß in meinem Leben. Wieso hatte ich das nicht schon früher ausprobiert?

Das Klopfen, was unverwechselbar von meiner Gartentür kam, holte mich aus meinem eigenen Gekicher, und ich ging murrend in dessen Richtung. Ohne zu schauen wer davor stand öffnete ich die Tür, und war froh, dass es relativ grau draußen war, sodass mich die Sonne nicht hätte blenden können.

"Hi" vor mir stand Felix, Hände tief in den Hosentaschen vergraben und Kapuze noch tiefer ins Gesicht gezogen.

Mit einem 'Hi' trat ich zur Seite und ließ ihn somit in mein abgedunkeltes Zimmer. Zögernd ließ er sich auf mein Bett fallen und ich setzte mich im Schneidersitz neben ihn, nachdem ich die Tür hinter ihm geschlossen hatte.

"Ich wollte reden" setzte er an und schaute an die Decke.

"Das war mir kla-"

"Über uns" unterbrach er mich und ich schluckte schwer.

Das könnte alles bedeuten. Und mit 'alles' meine ich auch wirklich 'alles'. Es könnte ein 'ich will mit dir schlafen'-Geständnis werden oder eine 'ich hasse dich'-Rede, und diese Ungewissheit brachte mich gleich um. - nicht dass ich davon ausging, das Felix mit mir schlafen wollte, ich meinte das ganz Rhetorisch.

"Also" er holte einmal tief Luft und sprach dann weiter "ich habe lange darüber nachgedacht, ob es das richtige wäre. Oft hatte ich in daran gezweifelt, aber die ganze Zeit schoss mir diese 'was wäre wenn..'-Frage durch den Kopf, und ich glaube ich würde mich dafür hassen, wenn ichs nicht wenigstens probiert hätte" noch einmal holte er tief Luft, und meine Aufregung in diesem Moment war sicherlich nicht mehr gesund.

"Wollen wir es nicht mal versuchen?"

Mein Atem ging flach. und mein Herz schlug mir förmlich aus der Brust, während ich langsam und zaghaft nickte. Ich wusste nicht genau, ob es das war, was ich wirklich wollte, aber in diesem Moment war ich einfach glücklich. Auch wenn man mir das vielleicht nicht ansah.

Felix strahlte übers ganze Gesicht, dass konnte ich sogar in der Dunkelheit erkennen, und das wiederum, brachte mich zum Lächeln. Langsam kam er mir näher bis uns nur noch ein paar Zentimeter trennten. Er legte seine Stirn an meine und schaute mir tief in die Augen.

Sein Blick wandert von diesen runter zu meinen Lippen und wieder zurück. Ich nickte wieder langsam und er legte dann seine Lippen auf meine. Ich schloss die Augen, und genoss einfach das Gefühl seiner vollen Lippen.

Wir lösten uns langsam von einander und ich konnte nicht anders als zu grinsen wie 'ne Gestörte, es ging einfach nicht, so gerne ich das unterdrücken wollte.

"Felix?"

"Ja?"

"Ich hab' Hunger" - ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen, ich hoffe ihr versteht mich.

"Ich dachte jetzt kommt was romantisches" lachte er, und probierte dabei irgendwie zu schmollen. Aber lachen und schmollen passte irgendwie nicht so gut zusammen. "Ich hab' aber auch Hunger" hing er dann noch an seinen letzten Satz, und grinste.

"Super, dann bestelle ich was! Pizza?" Er nickte, und ich sprang auf um mir einen von den vielen Flyern aus der Küche zu holen.

"Guck' mal an, wer aus seiner Höhle kommt!" Grinste mich mein Bruder an, was ich nur mit einem Ironischen 'Ha Ha' quittierte.

Ich schnappte mir einen Flyer und verschwand wieder in meinem Zimmer, in dem Felix mittlerweile die Vorhänge aufgezogen hatte und die Fenster gerade öffnete.

Ich rief in der kleinen Pizzeria an und bestellte, nach dem Felix mir gesagt hatte was er wollte. Nach einem Blick in den Spiegel, wusste ich allerdings, was als nächstes zu tun war.

Ich kramte in meinem Schrank rum und verschwand mit den Worten 'bin schnell duschen' in meinem Bad. Hinter mir schloss ich die Tür ab um dann schnell meine Haare zu waschen.

Bei meiner Schusseligkeit, hatte ich natürlich nur Unterwäsche mit genommen, weshalb ich nur mit Unterwäsche unter meinem xxl-Handtuch, aus dem Bad kam. Mit schnellen Schritten ging ich in Richtung meines Schrankes, während ich Felix versuchte komplett zu ignorieren.

So schnell wie ich gekommen war, verschwand ich auch schon wieder im Badezimmer und schloss die Tür, noch einmal, hinter mir. Ich zog mir einen Pullover und eine dunkelblaue Jeans an und schlüpfte wieder aus der Tür in mein Zimmer.

Felix grinste wie ein Grenzdebiler, als er mich sah. ich lehnte mich mit dem Rücken an mein Bett und streckte die Beine aus.

"Du weißt das du gleich wieder aufstehen musst" Felix lächelte gehässig, und zog eine Augenbraue hoch.

"Du kannst die Pizza auch annehmen, bist doch ein großer Junge!" Antwortete ich, während ich ihm auf die Schulter klopfte.

AN: das ist gerade das erste Mal, dass ich nicht weiß was ich hier hin schreiben soll, also hoffe ich einfach mal es hat euch gefallen und wir sehen uns morgen beim nächsten Kapitel. :> ❤️

Spielkind || DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt