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Beide Füße auf dem Eis wollte ich gerade den ersten 'Schritt' machen um dann irgendwie los zu fahren, als ich schon wieder auf dem Boden saß und hilflos zu Felix sah. Dieser lachte mich nur aus, hielt mir dann aber doch seine Hand hin. Lachend zog ich mich an dieser hoch und hielt mich an der Bande fest, Felix ging es nicht anders.

"Zeig doch mal, was du kannst" lachte ich ihn an und zeigte auf die leere Eisenbahn.

Mutig wie er war, machte Felix einen Schritt nach dem anderen, fiel dann aber genau wie ich vorher, hin. Lachend probierte er irgendwie wieder auf zu stehen.

Nach ungefähr einer halben Stunde schafften wir es sogar, mit viel Gewackel, eine ganze Runde zu fahren, ohne hinzufallen.

Man könnte meinen wir beide standen zum ersten Mal in Schlittschuhen auf dem Eis, dabei hatte das doch sicherlich jeder schon mal gemacht. Früher war ich sogar einigermaßen gut, jetzt könnte man von gut allerdings nicht mehr sprechen.

"Man Felix, wir sind einfach zu schlecht" lachte ich und konnte mich gerade so vom hinfallen retten, als ich mich an die Bande schmiss.

Felix hielt es wohl für eine bessere Idee, einfach zu lachen und mittlerweile auf dem kalten Eis zu sitzen, als weiter zu fahren. Auch gut.

Wackelig fuhr ich zu Felix und hielt ihm grinsend meine Hand hin, damit er sich an dieser hoch ziehen konnte. Er lachte immer noch so laut, dass er die ganze Halle beschallte.

Anstatt das er sich an meiner Hand hochzog, zog er mich zu sich runter. Immer noch lachend.

"Hast du heute früh irgendwas genommen?" Fragte ich lachend und genau in diesem Moment ging der Kameramann, mit der rot leuchtenden Kamera, an uns vorbei.

"Ich bin einfach glücklich" lachte er immer noch.

"Na gut glücklicher Felix, dann Übertrag Deine Glücksgefühle doch Bitte in deine Fahrskills und fahr weiter" grinste ich und stand mühselig auf. Daraufhin lachte Felix nur noch lauter. Der Typ ist doch heute nicht mehr ganz normal.

Als wir dann beide wieder auf den Füßen standen, fuhren wir weiter, und zu meiner Überraschung klappte das auch ganz gut. Wir wurden beide immer schneller und probierten den anderen mit der Schnelligkeit zu übertreffen. Bis Felix dann direkt vor mir hinfiel und dabei undefinierbare Geräusche von sich gab.

Man konnte es vielleicht mit einem sterbenden Walross vergleichen.

Von dem Moment an, konnte ich einfach nicht anders, als fast den ganzen Dreh über zu lachen. Immer wieder kam mir das Bild, der Ton oder beides in den Sinn und ich fing unabhängig von dem was gerade passierte an laut zu lachen.

Wir versuchten schon seit gefühlten drei Stunden eine Szene zu drehen, in der wir erklärten was unsere Fortschritte waren. Aber immer wenn Felix von seinem Sturz erzählte, oder ich nur daran dachte, war es vorbei mit meiner Ernsthaftigkeit.

"Ok ok, jetzt wird's was, wirklich!" Versprach ich schon zum mindestens vierten Mal und Felix seufzte neben mir einmal auf.

"Das sagst du schon zum hundertsten Mal" gab er schmunzelnd von sich.

"Dann haben wir wenigstens was für die Outtakes" lache einer der Männer hinter der Kamera.

Als wir dann zum fünften Mal die Szene drehten, konnte ich mein Lachen, im Vergleich zu den anderen malen, relativ gut zurückhalten. Wahrscheinlich war ich so rot wie eine Tomate, weil ich mich so anstrengte.

Als der Kameramann dann die erlösenden Worte 'ist fertig' aussprach, konnte ich alles angesammelte raus lassen, und brach in schallendes Gelächter aus.

"Langsam reicht's doch, oder?" Fragte Felix grinsend und schaute zu mir. Ich schüttelte schnell den Kopf und probierte mich irgendwie zu beruhigen. Aber sofort wenn ich die Augen schloss, um wieder runter zu kommen, kam mir dieses Bild in den Kopf und ich fing wieder an zu lachen.

"Und da fragt die mich, ob ich irgendwas genommen habe" redete Felix in seine kleine Kamera und schaute Kopf schüttelnd zu mir. Ich streckte ihm grinsend meinen Mittelfinger entgegen, und er schaute mich gespielt empört an.

Lachend fuhr ich Richtung Ausgang der Eisbahn uns schmiss mich auf eine der nahegelegenen Bänke.

"Hat einer Hunger?!" Schrie jemand durch die Halle, und kam mit drei Plastiktüten auf einen der Stehtische zu gelaufen.

Das ganze Team bejahte und stellte sich um die vielen Tische. In den Tüten waren gefühlte 600 Portionen Pommes, grinsend nahm ich mir eine und stellte mich an einen der Tische. Felix kam mit einer weiteren Portion angelaufen und gesellte sich zu mir.

Nachdem wir nach dem Essen noch einmal gefahren sind, war es mittlerweile 18:00 Uhr und wir drehten gerade das Fazit des Erlebnisses.

Felix und ich standen neben einander und jeder erzählte von seinem Tag. Während er erzählte ging ich meinen eigenen Gedanken nach und kam erst wieder zu mir als ich plötzlich Lippen auf meinen spürte. Natürlich waren es Felix', wessen auch sonst?

Ein bisschen verwundert erwiderte ich den Kuss und löste mich dann von ihm um einen Blick neben uns zu werfen.

Immer noch stand Kamera und Kameramann neben uns und das rote Licht blinkte noch. Verunsichert schaute ich zu Felix hoch, welcher nur zufrieden grinste.

Dann sollte es wohl in der Aufnahme sein.

AN: ich hoffe es ist nicht zu kurz, aaaahh ._.
Über Feedback in den Kommentaren würde ich mich heute besonders freuen. Also was ihr an der Geschichte gut, was schlecht findet. Vorschläge für die nächsten Kapitel werden - so lange sie gut sind - berücksichtigt. :)

Spielkind || DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt