49. Kapitel

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Zitat:

Vergib deinen Feinden, aber vergiss niemals ihre Namen.

~ John F. Kennedy

- Jess' POV -

Ich wurde noch immer mit voller Kraft an die Spinde gedrückt, als ich heftig ein- und ausatmete. Mein Brustkorb fest gegen den eines anderen gepresst, weswegen ich mich so gut wie gar nicht bewegen konnte.

„Na, hast du Angst?", hauchte die Stimme erneut heißer gegen meine Haut.

Als die Person nun auch meine Handgelenke packte und neben meinem Becken gegen die kalten Türen der Spinde drückte, wimmerte ich wegen des Drucks vor Schmerz auf.

Sein Kopf, der noch immer von der Kapuze bedeckt war, näherte sich meinem erneut ein wenig, als auf einmal eine kräftige Stimme durch den Flur hallte.

„Was soll das? Lassen Sie sie los!"

Ich merkte wie mein gegenüber in seiner Position verharrte. Doch nur kurz darauf spürte ich wie seine Lippen auf meine Wange trafen und ich vor Eckel meine Augen zusammenpresste.

Und noch während er sich von mir abwand, erkannte ich endlich um wen es sich handelte. Natürlich hatte ich schon meinen Verdacht gehabt, doch der kurze Augenblick in dem ich sein Gesicht sehen konnte, hatte gereicht, um mir zu versichern, dass es sich um Ethan handelte.

Und dann war er weg. Und mit ihm der Schmerz. Die Angst. Und die Panik davor was passiert wäre, wenn mein Retter sich nur um einen kurzen Moment verspätet hätte.

Ich merkte wie ich noch immer am ganzen Körper zitterte, bis sich eine Hand auf meine Schulter legte. Langsam sah ich hoch und erblickte Mr. Winchester, meinen Englischlehrer, der mich besorgt musterte.Ich hatte gehofft, dass Jace nachgekommen war und er mein Helfer seinwürde, doch letztendlich war mir egal, wer eingegriffen hatte. Hauptsache er war weg.

„Alles okay?", fragte er sanft und nahm wieder seine Hand, die er kurz zuvor dort abgelegt hatte, von meiner Schulter.Er schien sich Sorgen zu machen, dass er bereits mit einer sounschuldigen Geste zu weit gegangen sein könnte.

Ich nickte, weil ich um ehrlich zu sein nur so schnell wie möglich von Mr. Winchester weg wollte. Natürlich konnte ich nichts für Ethans Verhalten - doch seltsamerweise war mir die Situation peinlich.

„Miss Collins? Alles in Ornung?", fragte er mich nun und sah mich weiterhin besorgt an.

Ich nickte erneut und wollte schon weggehen, als ich von Neuem seine Stimme vernahm. „Vielleicht sollten Sie nach Hause gehen."

„Es ist alles in bester Ordnung. Wirklich", versicherte ich ihm.

„Sie haben wirklich Glück gehabt. Wenn ich nicht Unterlagen holen hätte müssen, dann... dann wäre vielleicht noch Schlimmeres passiert."

„Es geht mir gut, also ist alles okay. Ich möchte nur noch so schnell wie möglich zu meiner Klasse."

„Okay, gehen Sie schon mal vor. Ich hole noch die Unterlagen und komme gleich nach."

Ich konnte froh sein, dass ich die erste Stunden mit Mr. Winchester haben würde und so keine Angst haben musste Ärger zu bekommen.

***

Im Klassenzimmer angekommen, schlenderte ich zu meinem Tisch in der vorletzten Reihe und nahm neben Cori Platz. Die anderen warfen mir verwunderte Blicke zu, sagten aber nichts.

„Alles okay? Du siehst so blass aus", sagte sie sofort, als ich mich zu ihr drehte.

„Ja, alles okay. Danke der Nachfrage", entgegnete ich leise und atmete erleichtert aus, als Mr. Winchester den Raum betrat.

New Stepbrother - or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt