New Stepbrother - or more?

53. Kapitel

Zitat:

It's kind of fun to do the impossible.

~Walt Disney

- Jess' POV -

Um kurz vor 17:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zu meinem früheren Zuhause. Es fiel mir schwer. Jeder Schritt machte mir bewusster, dass ich heute sehr wahrscheinlich das letzte Mal durch die vertrauten Räume, die mir so lieb waren, gehen würde. Im Inneren des Hauses angekommen, gingen wir in die Küche und wollten die verbleibenden Minuten, bis die Familie kam, abwarten.

Ich hatte meinen Blick auf meine Finger gerichtet, als mich das Läuten der Türklingel aus meinen Gedanken riss. Meine Hände begannen zu zittern und ich merkte wie ich immer nervöser wurde, während ich hinter Laura und ihrer Mom zur Eingangstür ging. Und da öffnete sie diese und bat die Familie hereinzukommen.

Der Mann lächelte seine Frau an, bevor er neben ihr den Eingangsbereich betrat. Es handelte sich um ein junges Paar und man konnte merken, wie verliebt sie ineinander waren. Hinter ihnen standen ein Junge und ein Mädchen. Das Mädchen ging seinem Bruder nur bis zur Brust, woran man leicht erkennen konnte, dass sie um ein paar Jahre jünger war. Als die beiden Kinder auch noch den Eingangsbereich betraten, begann der Mann zu sprechen. „Ich bin Liam, das ist meine Frau Yvonne und die beiden hier sind unsere Kinder Cate und Theo."

„Freut mich Sie kennenzulernen", entgegnete ich und sah die Familie eingeschüchtert an.

Lauras Mom räusperte sich, bevor sie zu sprechen begann: „Mich kennen Sie ja. Jedenfalls ist das meine Tochter Laura und das Jessica Collins. Sie hat hier früher gelebt." Die Eltern warfen sich einen unsicheren Blick zu, sahen mich dann aber wieder freundlich an.

„Das Haus ist unglaublich schön! Wir sind froh es entdeckt zu haben", meinte die Frau, Yvonne, anschließend.

„Ja, die Kinder werden hier viel Platz zum Spielen haben", stimmte Liam seiner Frau zu.

„Ja, das ist richtig", entgegnete ich abwesend und verlagerte mein Gewicht abwechselnd von dem einen Bein auf das andere.

„Ihre Kinder haben Sie ja heute zum ersten Mal mit dabei. Sollen sich die beiden auch mal umsehen?", fragte Lauras Mutter und lächelte Liam und Yvonne aufmunternd an.

„Natürlich, das wäre toll."

Das junge Paar packte die Kinder sanft an den Händen und lief mit ihnen die Stufen nach oben. Ich wollte es ihnen gleichmachen, als ich an den Schultern zurückgehalten wurde. „Jess, wenn dir das alles hier unangenehm ist, dann können du und Laura nach Hause gehen", sagte Mrs. Higgins und musterte mich fürsorglich.

„Nein, alles in Ordnung, ich...-", begann ich sofort zu protestieren, wurde aber aufs Neue unterbrochen.

„Wir merken doch wie angespannt du bist."

„Ja, das bin ich. Das ist aber denke ich normal. Und jetzt kommt. Wir wollen sie doch nicht zu lange warten lassen", entgegnete ich und ging in schnellen Schritten die Treppe nach oben. Im ersten Stock angekommen, ging ich den Flur entlang, bis ich zu meinem alten Zimmer kam. Die Tür war offen und ich konnte Yvonne und ihre Tochter sehen. Sie bestaunten den Raum und diskutierten wild darüber was alles geändert werden oder gleichbleiben solle.

„Die Wände müssen auf jeden Fall so bleiben!", meinte das Mädchen bestimmend als ich den Raum betrat zu ihrer Mutter.

„Okay, Cate. Ich finde die Farbe auch sehr schön." Die Wände waren in einem hellen Rosa gestrichen. Lediglich weiße Muster zierten eine Wand. Meine Eltern hatten das Zimmer noch vor meiner Geburt so gestrichen. Yvonne lächelte mich an, als sie erneut das Wort ergriff: „Der Raum ist echt hübsch. So hell und einladend."