63. Kapitel

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Zitat:

The devil is real and isn't a little old man with horns and a tail. He can be beautiful because he's a fallen angel and he used to be god's favorite.

~ aus American Horror Story

- Jess' POV -

Am nächsten Morgen wachte ich mit einem flaumigen Gefühl im Magen auf. Die Sonne schien mir durch das Fenster ins Gesicht, weswegen ich es verzerrte und leise stöhnte. „Lass uns noch ein wenig liegen bleiben", nuschelte auf einmal jemand leise in meine Haare. Sofort warf ich geschockt einen Blick über meine Schulter nach hinten und erblickte Matt. Dieser hatte noch immer seine Augen geschlossen und seinen Mund zu einem sanften Lächeln verzogen.

„Mhm", nuschelte ich als Antwort und schmiegte mich an seine Brust. Ich hatte noch nie so ein Gefühlschaos verspürt - wie bei Matt. Er löste in mir so viele verschiedene Emotionen aus, sodass ich keineswegs wusste auf welche ich mich verlassen sollte. Von Trauer, Wut, bis zum Gefühl der Verliebtheit. Doch die Wärme, die von Matts Körper ausging, ließ mich im Moment vergessen. Alle meine Sorgen und die vielen verschiedenen Gedanken, waren wie weggeblasen, wenn er bei mir war. Und umso länger ich so verweilte, umso mehr Zeit ich damit verbrachte seinen gleichmäßigen Atem auf meiner Haut zu spüren, umso müder und entspannter wurde ich.

- Matt's POV -

Das Aufwachen heute Morgen war schön gewesen. Ich hatte noch einige Zeit neben Jess gelegen und musste mich förmlich zwingen das warme Bett zu verlassen. Ich hatte sie nicht aufgeweckt, als ich dabei war den Raum zu verlassen. Einen Blick hatte ich nochmal über meine Schulter auf sie geworfen, bevor ich leise weitergegangen war.

Jess war so unglaublich schön. Wahrscheinlich wusste sie es selbst nicht, aber sie war es. Mit ihrer Natürlichkeit zog sie alle Blicke auf sich, doch trotzdem wollte sie es nicht wahrhaben.

In meinem Zimmer, fischte ich erst Mal mein Handy aus meiner Hosentasche, um nachzusehen, ob ich irgendwelche Nachrichten erhalten oder Anrufe in Abwesenheit hatte. Ein paar Nachrichten. Und ein Anruf von Ethan! Schnell wählte ich also seine Nummer und hielt mir das Handy ans Ohr, um darauf zu warten, dass er abhob. Es hieß nicht umsonst: Halte deine Freunde nahe bei dir, aber deine Feinde noch näher.

„Hi, Matt. Heute etwas vor?", waren seine ersten Worte.

„Nein, warum?" Auf Schule hatte ich keine Lust.

„Ein Freund veranstaltet eine Party um etwa 20:00 Uhr. Ich könnte dir die Adresse schicken und wir treffen uns dann bei ihm. Was hältst du davon?" Ob Ethan sich bei jeder Gelegenheit bei mir meldete, weil er sonst keine Freunde hatte? Gut möglich.

„Bin dabei. Dann bis später", entgegnete ich und beendete kurzerhand den Anruf. Ich hatte keine Lust länger so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Denn das war es für mich ganz und gar nicht. Ich würde ihn heute zur Rede stellen und die Wette ein für alle Male aus der Welt schaffen.

Die Zeit bis 19:30 Uhr hatte ich alleine in meinem Zimmer verbracht. Jess hatte sich nicht blicken lassen und auch ich hatte mich nicht getraut zu ihr zu gehen. Wie würde sie über mich nach der letzten Nacht denken? Wahrscheinlich mussten wir sowieso beide erst mal mit unseren Gefühlen klarkommen.

Bei der Feier angekommen, entdeckte ich Ethan erstaunlich schnell inmitten der Menschenmenge. Er hatte mich im gleichen Moment entdeckt und mir angedeutet, dass er gleich zu mir kommen würde. Ein wenig später, befanden wir uns in der Küche, in der es um einiges leiser und ruhiger als im Wohnzimmer zuging.

„Ethan, ich-"

„Mann, Matt! Du hast ja noch gar nichts zu trinken! Das müssen wir ändern!" Sofort schenkte er mir etwas in einen roten Plastikbecher und überreichte ihn mir.

New Stepbrother - or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt