Teil 1 der OM?-Reihe:
Jess Collins. 17 Jahre alt und fest davon überzeugt, dass jeder Junge arrogant ist und sich für den besten hält. Sie wohnt seit sie fünf Jahre alt ist zusammen mit ihrem Vater in Portland. Zu ihrer Mutter hat sie keinen Kontakt...
If you're gonna be two-faced at least make one of them pretty.
~ Marilyn Monroe
- Jess' POV -
Der Großteil der Turnstunde war vergangen, als ich zu meiner Lehrerin ging und ihr sagte, dass mir übel sei, während ich meine Hände auf meinen Bauch legte. Zuerst musterte sie mich gründlich, bevor sie meinte: „Na, schön. Du kannst frühzeitig gehen, die Stunde ist ja sowieso gleich um."
„Danke!", erwiderte ich, bevor ich Cori Bescheid gab und dann den Turnsaal verließ. Vor der Umkleidekabine der Mädchen angekommen, lehnte ich mich mit dem Rücken an der Tür an und beschloss zu warten. Als Jace jedoch nach ein paar Minuten noch nicht aufgetaucht war, ging ich zur Tür, die in den Umkleideraum der Jungs führte, und klopfte an. Soweit ich wusste, turnten sie heute nämlich draußen im Freien, am Sportplatz. Augenblicklich wurde die Tür geöffnet und ich in das Innere gezogen und an eine Wand gedrückt.
„Jace?", flüsterte ich ängstlich, als er mich fest an sich presste.
„Ja, sag meinen Namen", murmelte er und kam mit seinem Gesicht näher auf meines zu. Die Umkleidekabine war dunkel und ich konnte nur seine Umrisse sehen, als er immer und immer näherkam.
„Nein, lass das!"
Sofort versteifte sich sein ganzer Körper und er hielt inne. „Er hat es geschafft dich ins Bett zu bekommen, warum also ich nicht auch? Ich war immer nett zu dir, habe nie deine Gefühle verletzt und so dankst du mir?"
Mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund starrte ich ihn ungläubig an.
„Was? Das ist doch gar nicht deine Art. Was ist los?"
„Was los ist? Ich will, dass du zu mir und nicht zu ihm gehörst!", erwiderte er zornig und kam wieder auf mich zu, während er humorlos lachte.
„Ich gehöre niemanden verdammt nochmal!", schrie ich und wollte mich von ihm losreißen. Sein Griff jedoch verstärkte sich noch mehr und er drückte sein Becken gegen meins.
„Jaja, Kleines", murmelte er und drückte seine Lippen auf meinen Hals und anschließend auf meinen Mund.
„Lass das, Jace!" Mit einem Mal tritt ich ihm zwischen die Beine, damit er mich losließ, und verschwand so schnell ich konnte nach draußen. Ich war dabei die ersten Schritte in den Flur zu machen, als ich Jace' Stimme hinter mir vernahm.
„Komm zurück!" Ich warf einen Blick über meine Schulter als ich auf einmal in jemanden lief und zu Boden fiel. Als ich aufblickte, starrte ich geschockt in Matts vor Wut verzerrtes Gesicht. Jace war inzwischen bei uns angekommen und erwiderte Matts Blick grinsend.
„Was soll das?", schrie Matt aufgebracht und starrte mich an.
„Ich... Er hat...", stotterte ich leise, fand aber meine Stimme nicht und brach in Tränen aus.
- Matt's POV -
Die Tränen hatte sie mehr als verdient.
Vor wenigen Minuten hatte der Turnunterricht geendet und ich wollte so schnell wie möglich aus meiner verschwitzen Kleidung und hatte mich deswegen zu den Umkleideräumen beeilt. Im Flur jedoch lief ich mit jemanden zusammen. Jess. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Haare standen in alle Richtungen ab, während ihre Lippen geschwollen ware
„Ich... ich kann dir das erklären!", meinte sie und begann zu weinen. Jace schaute mich weiterhin mit einem provokanten Grinsen auf den Lippen an und verschränkte seine Arme vor der Brust.
„Du brauchst mir nichts zu erklären. Es ist offensichtlich was vorgefallen ist", erwiderte ich und setzte meinen Weg fort. Aber nicht bevor ich Jace meinen Ellbogen fest in seine Seite rammte. Er keuchte laut auf und sah mich überrascht an.
Als ich mich noch ein letztes Mal umdrehte, bevor ich in die Umkleidekabine ging, sah ich Cori, die Jess auf die Beine half und in ihre Arme schloss. Jess' Augen waren vom ganzen Weinen gerötet und ich konnte ihren Anblick nicht ertragen, also ging ich schnell in das Innere.
Die anderen Jungs von meiner Klasse und dem Jahrgang unter uns waren bereits dabei sich umzuziehen. Sie waren an Jess und mir vorbeigegangen und hatten uns keine Aufmerksamkeit geschenkt. Ich ging zu meinem Platz im hinteren Teil des Raumes und zog mir mein Shirt aus, als ich eine Stimme ganz nah an meinem Ohr vernahm. „Jess zu vögeln hat mir ein Vergnügen bereitet. Dachte nicht, dass sie so laut sein würde. Mich wundert es, dass ihr uns nicht bis nach draußen gehört habt."
Ich drehte mich um und packte Jace am Kragen, um ihn gegen die Wand zu drücken.
„Pass auf was du sagst!"
„Matt! Lass ihn los!", meinte Ben, der an meiner Seite aufgetaucht war.
„Wenn du wüsstest was er angestellt hat", entgegnete ich und ließ wütend und traurig zu gleich von Jace ab.
***
Zuhause angekommen, hörte ich etwas aus Jess' Zimmer. Ein Wimmern? Weinte sie? Sie hätte sich früher überlegen sollen, ob es eine gute Idee war Jace in ihre Hosen zu lassen. Nachdem ich ein paar weitere Minuten so verweilt war, legte ich mein Ohr an der Tür ab und hörte Jess schluchzen. Sie weinte eindeutig.
Es kostete mich viel Mühe von ihrer Zimmertür abzulassen, aber ich schaffte es und drehte mich um, um in mein Zimmer zu gehen. Dort legte ich mich in mein Bett und machte mir die ersten Gedanken.
Ich hatte gedacht, dass sie mich lieben würde. Aber anscheinend stimmte diese Annahme kein bisschen. Wie lange wohl schon etwas zwischen den beiden lief?
Ich wusste, dass Jace etwas von ihr wollte, aber ich dachte nicht, dass Jess ihn wirklich an sich ranlassen würde.
- Jess' POV -
Kurz bevor Matt mich alleine im Schulflur zurückgelassen hatte, kam Cori zu mir.
„Hast du nicht gemeint dir sei übel?", fragte sie und bückte sich, um mit mir auf Augenhöhe zu sein. „Und was war das eben mit Matt?" Ich jedoch zitterte noch heftiger und schüttelte meinen Kopf. „Du willst nicht darüber reden?" Leicht nickte ich als Antwort. „Na schön, aber ich komme heute am Abend vorbei und dann besprechen wir das Ganze. In Ordnung?"
„Ja, okay. Komm aber wenn meine Mom und Scott schlafen. Ich möchte den beiden nicht erklären müssen, warum du extra zu mir kommst und warum ich so fertig bin", erklärte ich, während mir Cori auf die Beine half.
„Okay, einverstanden. Ich melde mich bevor ich vorbeikomme."
Danach gingen wir uns beide fertig umziehen. Als ich die Umkleide verließ, sah ich Matt im gleichen Moment mit wütendem Gesichtsausdruck aus dem Raum nebenan treten. Sein Gesichtsausdruck wurde ein wenig sanfter, als er mich erblickte. Doch gleich darauf spannte er ihn wieder an und ging weiter, ohne sich umzudrehen.
---
Question: Welches Lied hast du zu Letzt gehört?
Melli ♡
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
