70. Kapitel

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Zitat:

Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

~ Vincent van Gogh

- Matt's POV -

Verwundert sah ich Jess von der Seite an. Als ich jedoch noch weiter in den Raum trat, entdeckte ich warum sie Dad und ihre Mutter so geschockt ansah. In Ellas Schoß lag ein winziger Welpe. Er hatte sich scheinbar so klein wie möglich gemacht und an sie gekuschelt.

„Wow", sagte Jess völlig überrumpelt, als sie auf das Bett zuging und sich daneben hinkniete. Sie strahlte über das ganze Gesicht, was mich wiederum auch zum Lächeln brachte.

- Jess' POV -

Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass wir einen Hund bekommen würden. „Ist das wirklich ab sofort unserer?", flüsterte ich leise, um ihn nicht zu wecken. Mom nickte und strahlte mich dabei an. Sanft strich ich mit meinem Zeigefinger über den Rücken des Welpen. Sein dunkles, fast schon pechschwarzes, Fell war unglaublich weich und die Tatzen so winzig klein. Er war wunderschön.

Matt kniete sich ebenso neben mich, um den Kleinen genauer zu betrachten. Mom stand in der Zwischenzeit auf, weswegen er aufwachte und uns verwundert durch seine kleinen dunkelbraunen Augen ansah.

„Er ist so winzig", stellte ich fest.

„Ja und genau deswegen müssen wir uns gut um ihn kümmern. Ab sofort werde ich viel von Zuhause aus arbeiten, damit du und Matt euch erst nach der Schule um den Welpen kümmern müsst, okay?", erwiderte Mom und lächelte sanft.

„Ja, geht in Ordnung! Vielen Dank!"

Mom und Scott hatten ein wenig später mein Zimmer verlassen und gemeint, dass sie Matt und mich alleine lassen würden. Ich hatte mich auf mein Bett gesetzt und den Kleinen neben mir positioniert, während Matt noch immer am Boden saß.

„Willst du nicht auch raufkommen?" Zaghaft nickte er, nahm dann aber doch genau neben mir Platz und musterte den Welpen. Ich schaute dem Kleinen weiterhin beim Schlafen zu, bevor sich eine Frage in meinen Kopf schlich. „Matt? Glaubst du es ist ein Mädchen oder ein Junge?"

„Daran habe ich noch gar nicht gedacht", gestand er. „Aber er schaut wie ein Männchen aus."

„Ach, findest du?", erwiderte ich belustigt, „Ich sehe das anders."

„Wenn ich recht habe, dann nennen wir ihn Jack und wenn du recht hast, dann suchst du einen Namen aus, okay?"

„Okay, einverstanden", erwiderte ich und schüttelte seine Hand als Zeichen unseres Deals.

„Und wie finden wir das heraus?", fragte er dann mit amüsiertem Ton und musterte den Welpen, der uns mit großen Augen ansah. „Ich würde sagen, dass jemand von uns einfach schnell nachsieht", erwiderte er und beantwortete seine eigene Frage

Fürsorglich hob ich das kleine Energiebündel hoch und sah nach. „Ich hatte recht", murmelte ich.

„Bist du dir sicher?"

„Ja, sieh selbst."

Nachdem auch Matt sich überzeugt hatte, legte ich den Welpen zwischen uns auf das Bett. Sofort kuschelte er sich an Matt und schlief wieder ein. Bei Hundebabys war es so üblich und das wussten wir beide.

Nach einiger Zeit, legte ich mich im Bett auf meine Seite. Matt tat es mir gleich, wodurch sich der kleine Hund in unserer Mitte befand.

„Rose. Ich möchte sie Rose nennen", murmelte ich. Wenn es schon nicht Jack, der Herzensbrecher aus dem weltbekannten Film Titanic, werden konnte, dann seine Geliebte.

„Das ist ein schöner Name", gestand Matt und musterte mich für einen kurzen Augenblick. Langsam kam er näher auf mich zu, behutsam, um nicht Rose aufzuwecken oder gar zu erdrücken. Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut, als jemand an der Tür klopfte. Schnell setzten wir uns aufrecht hin, bevor ich das Wort ergriff. „Herein."

„Habt ihr denn schon einen Namen ausgesucht?", fragte uns Mom, die dabei ihren Kopf in den Raum steckte.

„Ja, sie heißt Rose."

„Schön! Ich wollte euch ihr Körbchen vorbeibringen. Ich stell es hier mal ab, aber ihr könnt euch ja immer wieder abwechseln, damit sie ein paar Mal hier und dann wiederum bei Matt schläft. Achja, und falls ihr beiden etwas braucht, dann ruft Scott oder mich an. Wir müssen noch mehr Hundefutter, eine Leine, vielleicht auch Spielzeug und alles Mögliche für die Kleine besorgen", erklärte Mom, bevor sie uns aufs Neue alleine ließ. Machte man das nicht eigentlich bevor man den Hund mit zu sich nach Hause nahm? Scott und sie schienen ihre eigene Art zu haben, um solche Dinge zu managen.

Langsam legte ich Rose auf die weiche Decke, die sich in dem Hundekorb befand, bevor ich wieder auf meinem Bett Platz nahm. „Nie im Leben hätte ich mit so einer Überraschung gerechnet", meinte ich leise, während ich meinen Blick auf Rose gerichtet hatte.

„Dinge kommen anders als man es erwartet", erwiderte Matt, welcher auf einmal ganz nah neben mir war.

„Da hast du wohl recht."

Und schon war es geschehen. Matt drückte seine warmen Lippen auf meine und wie aus Reflex begann ich meinen Mund zu bewegen. Seine Hände wanderten zu meinen Hüften und umfassten diese, um mich näher zu sich zu ziehen. Ohne dass sich unsere Lippen auch nur den Bruchteil einer Sekunde trennten, drückte er mich zurück und beugte sich über mich, damit er sich auf mich legen konnte. Seine Lippe wanderte zu meinen Hals und ich ließ einen lauten Seufzer aus. Meine Arme legten sich um seinen Rücken, damit ich ihn noch näher an mich ziehen konnte. Immer wilder begann Matt mich zu küssen, bis er nach dem Saum meines Shirts griff. „Warte! Moment!", meinte ich und richtete mich auf. „Ich denke wir gehen zu weit, wenn wir jetzt nicht aufhören."

„Wir sind schon zu weit gegangen, als wir uns das erste Mal geküsst haben."

„Da hast du recht", gestand ich leise und sah beschämt weg.

„Aber Jess... Vielleicht ist das Ganze nicht gerade normal, aber du spürst es doch auch, oder? Das Verlangen?"

„Ja, natürlich."

„Dann werden wir das wohl irgendwie schaffen", murmelte er, bevor er mich auf seinen Schoß zog.

„Das hoffe ich. Und was machen wir mit Mom und Scott?"

„Denen erzählen wir einstweilen nichts", erwiderte er ruhig.

„Ich habe Angst", gab ich kleinlaut zu, während ich unsere Finger verschränke und mich mit seinen Händen spielte. Wow, waren die riesig.

Ich machte mir nicht nur wegen Mom und Scott Sorgen, denn auch wegen Matt selbst. Was wenn er wieder zu seinem alten Verhaltensmuster zurückkehren und sich wieder wie früher verhalten würde?

„Ich auch", erwiderte Matt leise und drückte mir einen Kuss auf meine Stirn.

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A/N: Sind die beiden nicht süß? :)

Question: Wie findet ihr Scotts und Ellas Geschenk?

Melli ♡

Melli ♡

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New Stepbrother - or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt