3. Kapitel

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- Jess' POV -

Das Gästezimmer, in dem Laura und ich übernachten konnten, war wunderschön. Es war groß und mit modernen Möbeln und einem Doppelbett ausgestattet. Von dem Balkon aus hatte man eine atemberaubende Aussicht, über die anderen Häuser hinweg. Und weil es gerade zu dämmern begann, hatte das Ganze auch noch ein romantisches Flair. Als Laura und ich uns fertig umgeschaut hatten, machten wir uns nicht mal die Mühe uns umzuziehen, sondern warfen uns einfach so auf das Bett, um nur kurz darauf in einen tiefen Schlaf zu verfallen.

*****

Mitten in der Nacht wurde ich jedoch durch einen Knall auf einmal geweckt. Kurz darauf konnte ich das Kichern eines Mädchens wahrnehmen. Wer das wohl war?

Ich drehte mich zu meiner Freundin, aber diese schien noch tief und fest zu schlafen. Danach richtete ich mich langsam auf, um einen Blick auf mein Handy zu werfen. 2:16 Uhr, na toll.

Mühsam stand ich vom Bett auf, um der Ursache der Lärms auf den Grund zu gehen. Als ich bei der Zimmertür ankam, lauschte ich nochmal gebannt und presste mein Ohr an die Tür.

„Bist du dir sicher, dass uns niemand hören kann?" Das war wohl das Mädchen, dass vorhin so nervig gekichert hatte.

„Jaja, Steph. Mach dir keine Sorgen. Mein Dad und Ella schlafen sicher schon." Aha, ein Junge. Vielleicht Matt, der Sohn des Lebensgefährten meiner Mutter.

Das Nächste, das ich hörte war eine Tür, die zugemacht wurde. Ich ergriff die Chance und wollte mich schnell nach unten in die Küche schleichen, um mir ein Glas Wasser zu holen. Mein Hals war so trocken, dass es sich anfühlte, als hätte ich seit Ewigkeiten nichts mehr getrunken.

Bei der Tür gegenüber vom Gästezimmer konnte ich durch einen Spalt erkenen, dass Licht brannte, also mussten der Junge und das Mädchen in diesen Raum verschwunden sein. Langsam ging ich den scheinbar unendlich langen Flur entlang und hoffte nicht bemerkt zu werden. So leise ich konnte, schlich ich die Stufen hinunter in das Erdgeschoss. Zum Glück fand ich die Küche auf anhieb und steuerte sofort auf einen Kasten mit Glasfenster zu. Ich nahm mir ein Glas hinaus und lief weiter zu dem Wasserhahn.

Auf einmal wurde jedoch das Licht eingeschalten und ich starrte verdattert einen Jungen an, der im Türrahmen stand und mich ebenso geschockt ansah.

„Wer bist du?", gab ich leise von mir und bereute es augenblicklich. Ich Idiot! Da stand ich in einer fremden Küche und fragte sich mir gegenüber befand, statt dass ich mich selbst vorstellte.

„Das sollte ich dich fragen! Wer bist du und was suchst du verdammt noch mal in meiner Küche?!", fuhr mich der Junge sofort an. Er kam noch ein paar Schritte auf mich zu, bis er nochmal mit bedrohlichem Unterton flüsterte: „Also..?"

Ich sah überall hin, außer in seine Augen, denn den stechenden Blick, den er mir zuwarf konnte ich einfach nicht ertragen.

„Ich bin Jessica Collins. Ellas Tochter", gab ich kleinlaut zurück.

„Aha, dich hat sie schon mal erwähnt. Aber jetzt zur viel wichtigeren Frage: Was zur Hölle machst du in unserem Haus?" Er sah mich noch immer mit diesem starren Blick an, sodass ich es schon langsam mit der Angst zu tun bekam. „Sprichst du jetzt, oder was?", zischte er, als ich ihm noch immer nicht antwortete. „Oder hast du etwa Angst?", fügte er hinzu, als er noch einen Schritt auf mich zumachte.

„Nein, habe ich nicht. Und was ich hier mache geht dich einen Dreck an!", zischte ich. Schnell stellte ich mein Glas ab, ohne etwas getrunken zu haben, ab und ging mit großen Schritten aus der Küche.

Wollte ich zumindest, denn plötzlich fühlte ich einen starken Griff um mein Handgelenk. „Hey hey. Nicht so schnell! Niemand, aber wirklich niemand, spricht so mit Matt Johnson!"

„So einer bist du also", murmelte ich unbeeindruckt.

Er sah mich verblüfft und gleichzeitig verwirrt an, weil er sich wohl eine ganz andere Reaktion erwartet hatte. „Was? Wie meinst du das?", fragte er durch immer noch zusammengebissene Zähne.

„Naja, die Art Junge eben. Jede Nacht eine andere, wie das Mädchen oben in deinem Zimmer, und dieses arrogante Gehabe. Und daher ich diese Sorte Junge kenne, bin ich mir auch sicher, dass du dich für den Besten hältst und denkst, dass sich die Welt nur um dich dreht. Aber so ist das nun mal nicht. Also dann.. Gute Nacht."

Und damit verschwand ich dann entgültig aus der Küche, aber nicht ohne nochmal einen Blick zurückzuwerfen, denn seinen geschockten Blick konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.

Das war also Matt. Und wie meine Mutter schon gesagt hatte: Er ist wirklich ein netter Junge.

Das konnte was werden...

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A/N:

Na, wie war das 3. Kapitel so? :)

Melli ♡

Melli ♡

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