90. Kapitel

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Zitat:

Freude, Lust und Treue sind erhabene Gesellen im Leben. Liebe, Wille und Tatkraft sind ihre Freunde.

~ Manuela Biswanger

- Cori's POV -

„Jess? Was ist los?", fragte ich sie. Wir hatten bereits 19:00 Uhr und sie hatte mich vor wenigen Minuten angerufen.

„Kannst du bitte einfach so schnell wie möglich kommen?"

„Ist etwas passiert? Bist du in Ordnung?!", fragte ich erneut, erfüllt von Panik.

„Ja, bitte komm nur schnell." Und schon hatte sie aufgelegt. Was bedeutete das?

Ich gab meinen Eltern Bescheid und erklärte ihnen, dass ich noch kurz zu Jess müsse. Mom und Dad fragten zum Glück nicht weiter nach, also schnappte ich mir meine Jacke für die kurze Strecke und machte mich auf den Weg. Bei ihr angekommen, ging ich die paar Stufen zur Eingangstür hoch und läutete an. Nur einen Moment später öffnete Ella die Tür und grinste. Gleich darauf kam Scott auch noch an ihre Seite und lächelte ebenfalls. Was zur Hölle war mit allen los? Warum verhielt sich Ben so komisch und wieso grinsten mich die beiden so seltsam an? Und dann auch noch Jess' panisches Verhalten. Langsam beginne ich mir ernsthafte Sorgen zu machen.

„Kann ich zu Jess?", fragte ich sie.

„Ja, natürlich", meinte Scott und räusperte sich. „Sie ist im Moment im Garten. Wie du da hinkommst, weißt du ja selbst." Schnell bedankte ich mich und durchschritt das Wohnzimmer, um auf die Terrasse und somit nach draußen zu gelangen. Doch anders als erwartet, entdeckte ich nicht sie auf der Grasfläche, sondern Ben. Neben ihm befand sich ein gedeckterTisch mit Kerzen, Rosen und allem Möglichen darauf.

Ich war so überwältigt, dass ich im ersten Moment nicht wusste, wie ich reagieren soll. Ben kam mir entgegen und zog mich in seine Arme. „Was soll das Ganze denn?", fragte ich ihn, noch immer vollkommen überfordert.

„Komm erst mal", sagte Ben jedoch und führte mich zum Tisch. Dann zog er den einen Sessel zurück, damit ich mich setzte konnte und nahm auf dem Stuhl gegenüber Platz. Einen Moment später, noch bevor ich erneut fragen konnte was überhaupt los war, erschienen Matt und Jess.

Matt trug einen Anzug und Jess ihre weiße Kochschürze. Was sollte das alles?

„Schön Sie begrüßen zu dürfen! Für heute Abend werde ich Ihr Kellner sein", erklärte Matt grinsend. „Mein Name ist Matthew."

„Und ich werde Sie mit meinen Spezialitäten verwöhnen dürfen", fügte Jess hinzu und lächelte.

Sie warfen beide Ben einen ermutigenden Blick zu und verschwanden auch schon in das Innere des Hauses.

„Ben? Wofür der ganze Aufwand?"

„Sei doch nicht so ungeduldig, Schatz! Genieße den heutigen Abend und entspann dich."

Einen Moment später kam Matt mit einer Flasche Trinken und zwei Gläsern in den Händen wieder. Dann schenkte er uns ein und stellte die Flasche in einem Gefäß mit Eis darin ab. Kurz darauf brachte er uns die Vorspeise.

***

Es ging immer so weiter, bis wir bei der Nachspeise ankamen. Matt stellte die Teller vor uns ab und flüsterte Ben: „Viel Glück!" zu, bevor er erneut in das Haus schlich. Als ich vor Aufregung ein paar Bissen runtergegessen hatte, wand ich mich an Ben, weil er ebenfalls schon seinen Teller leer geputzt hatte und sagte: „Für was also die ganze Mühe? Was ist los?" Zaghaft streckte ich mich ein wenig und legte meine Hände auf seine. „Ist etwas passiert?"

Sanft legte er meine Hände auf dem Tisch ab und stand auf. Dann schritt er neben mich und ging auf seine Knie. Schnell fischte er eine kleine, blaue Box aus seinem Jackett und öffnete diese, damit ein Ring zum Vorschein kam.

„Willst du meine Frau werden? Natürlich folgt die Hochzeit erst, wenn wir voll und ganz auf eigenen Beinen stehen. Aber sieh es als Versprechen an." Sofort legte ich meine Hände vor Überraschung auf den Mund und begann zu weinen. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet. Heftig begann ich zu nicken und zog ihn auf die Beine, um meine Arme um ihn zu legen.

„Ja! Natürlich will ich das!"

Schnell drückte ich meinen Mund auf seinen und merkte wie Ben überglücklich in den Kuss grinste. Dann steckte er mir den Ring mit zittrigen Händen an. Und genau in diesem Moment hörte ich jemanden klatschen und sah auf. Matt und Jess waren zusammen mit ihren Eltern nach draußen gekommen und jubelten. Sie wussten also was Ben vorgehabt hatte. „Danke!", sagte ich und merkte wie mir noch mehr Tränen über meine Wangen flossen. Dann drehte ich mich wieder zu Ben und zog ihn an mich, um ihn erneut zu küssen.

- Matt's POV -

„Ich wusste, dass Cori ja sagen würde", sagte Jess und verschränkte unsere Finger mit einander.

„Die beide sind noch ganz schön jung, aber ein Blick reicht vollkommen aus, um sagen zu können, dass sie sich lieben", meinte Dad und lächelte Ella an.

„Da hast du recht. Aber jetzt kommt, lassen wir sie noch etwas alleine", pflichtete Ella bei und scheuchte uns wieder nach Innen.

„Kümmert ihr euch um Ben und Cori? Ich bin ehrlich gesagt schon ziemlich müde und möchte nur noch ins Bett", sagte Jess und rieb sich die Augen.

„Klar", erwiderte ich und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn.

„Du kannst auch schon gehen, Matt. Und diese Nacht musst du dich mal nicht zu Jess schleichen. Zum ersten Mal", sagte Dad schmunzelnd, wodurch er Ella mal wieder zum Lachen brachte. Jess errötete und ich merkte wie auch meine Wangen verräterisch zu glühen begannen.

„Lass die beiden in Ruhe", meinte Ella grinsend und ging in die Küche, um etwas wegzuräumen.

- Jess' POV -

Unser gemeinsamer Plan war gutgegangen. Cori und Ben waren überglücklich und auch ich bekam das Grinsen nicht mehr von meinen Lippen. Mom und Scott wussten endlich von Matt und mir Beschied. Und noch dazu schienen sie ganz und gar kein Problem mit uns zu haben. Jace hatte endlich sein wahres Gesicht offenbart und Ethan? Der schien seine wahre Liebe gefunden zu haben.

Es hätte also nicht besser ausgehen können.

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A/N: Das war das letzte offizielle Kapitel, aber der Epilog folgt noch so schnell wie möglich! Spätestens morgen am Vormittag.

Melli :)

Melli :)

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