85. Kapitel

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Zitat:

The question isn't who is going to let me, it's who is going to stop me.

~ Ayn Rand

- Jess' POV -

Weil ich heute alleine mit Rose zuhause sein würde, schlief ich mich lange aus. Ich hatte Kopfschmerzen und meine Schläfen pochten unangenehm.

Mom hatte Rose noch, bevor sie zur Arbeit gefahren war, nach draußen gelassen, also musste ich mir keine Sorgen machen, dass sie ihr Geschäft im Haus erledigen würde.

Als ich aufwachte, streckte ich mich im Bett aus. Wo Rose wohl steckte? Im Normalfall brachte Mom sie wieder zu mir ins Zimmer. Ich beschloss sie zu suchen und machte mich auf den Weg ins Erdgeschoss. Jedoch fand ich nicht nur die Kleine, sondern Matt mit ihr zusammengekuschelt auf dem Sofa vor. Es war ein niedlicher Anblick, doch gleichzeitig schmerzte es. Erneut.

Kaum hatte ich beschlossen, die beiden nicht zu stören und wieder in mein Zimmer zu gehen, wachte Rose auf und sprang hoch, um mich zu begrüßen. Gleich darauf wachte auch Matt auf und sah mich verschlafen an. „Jess, wir müssen reden."

Augenblicklich spannten sich all meine Muskeln an. Reden? Er wollte wirklich mit mir reden? Und ich dachte, er hätte uns bereits aufgegeben. Das getan, wovor ich teilweise ebenfalls von Zeit zu Zeit gewesen war. „Komm, setzen wir uns", meinte er und deutete auf das Sofa neben sich. „Gestern, da hätte ich nicht so schnell reagieren dürfen. Ich hätte dir zuhören sollen." Ich nickte und schaute ihn noch immer ungläubig an. Woher kam der plötzliche Sinneswechsel? „Ich weiß, dass Cori gestern Nacht bei dir war. Nachdem du eingeschlafen bist, ist sie zu mir gekommen und hat mir alles erklärt. Es tut mir so leid."

„Es ist okay", erwiderte ich leise. Meine Hände zitterten vor Aufregung und meine Stimme war brüchig.

„Nein! Ist es nicht! Ich war so ein Idiot. Wie konnte ich glauben, dass du so etwas tun würdest?", meinte Matt um einiges lauter und stand auf, um sich frustriert durch seine Haare zu fahren. „Du hast das nicht verdient! Du hast mich nicht verdient."

„Was redest du denn da?", fragte ich verwirrt und stand ebenfalls auf.

„Sieh dir doch an, was du alles wegen mir mitmachen musst! Nur durch mich hast du Ethan, Jace und die anderen alle kennengelernt. Nur durch mich musstest du so schwierige Zeiten durchmachen!" Er stolzierte mit immer schnelleren Schritten durch den Raum und atmete laut ein und aus. Und schon hatte er nach dem ersten Gegenstand gegriffen und ihn zu Boden geschleudert. Ein Bilderrahmen mit einem Foto von Mom und Scott. Wie sollte ich ihn beruhigen? Augenblicklich handelte ich, indem ich auf ihn zustürmte und ihn an mich ziehen wollte.

„Nein! Lass mich, Jess!"

Doch ich packte meinen Mut zusammen und zog ihn mit aller Kraft ein wenig nach unten, um meine Lippen auf seine zu drücken. Er wollte mich geschockt von sich wegdrücken, doch ich presste meinen Körper enger an seinen und schlang meine Arme um seinen Oberkörper. Anscheinend merkte Matt, dass ich nicht allzu bald aufgeben würde und erwiderte endlich meinen Kuss. In meinen Kniekehlen spürte ich das Sofa und ließ mich sanft nach hinten fallen. Matt kletterte über mich; seine Beine auf den beiden Seiten meines Beckens abgestützt und die Arme über meinem Kopf.

„Du hast mir ganz schön weh getan", hauchte ich gehen seine Lippen. „Doch so schnell verscheuchst du mich trotzdem nicht."

„Du vergibst mir also?", fragte er überglücklich und richtete sich auf.

„Ja", erwiderte ich und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

„Danke", meinte er und zog mich auf seinen Schoß. Seine Arme fanden ihren Weg um meine Hüften, während er mich näher an sich zog. „Das wirst du nicht bereuen."

***

Später am Nachmittag, als Mom und Scott nach Hause kamen, hatten wir den beiden mitgeteilt, dass wir zusammen zum Jahrmarkt gehen wollen würden. Sie haben überrascht reagiert, sind aber glücklicherweise nicht näher auf das Thema eingegangen. Es schien sie zu freuen, dass sich ihre Kinder endlich gut verstanden.

Matt hatte mir erzählt, dass der Jahrmarkt in Seattle sogar zwei Mal im Jahr stattfinden würde; ein Mal im späten Frühjahr und ein Mal im Herbst.

„Kommst du?", rief Matt die Stufen nach oben, als ich mich in meinem Zimmer fertigmachte.

- Scott's POV -

„Ja", rief Jess als Antwort nach unten. Ella und ich befanden uns im Schlafzimmer im oberen Stock. Ich sah leise fern, während sie neben mir lag und eine Zeitschrift durchblätterte.

„Ella, ist dir aufgefallen, dass Matt und Jess sich in letzter Zeit richtig gut verstehen?"

„Ja, aber das ist doch gut so!", erwiderte sie und sah zu mir auf.

„Ja." Nur hatte ich das Gefühl bekommen, dass sich zwischen Matt und Jess mehr entwickelt hatte.

„Bis später!", riefen die sie nach oben, bevor sie die Eingangstür schlossen und losgingen. Langsam stand ich vom Bett auf und sah von dem Fenster aus auf die Straße hinunter. Matt hielt Jess die Beifahrertür auf. Doch statt, dass er sie gleich darauf, nachdem sie eingestiegen war, wieder schloss, beugte er sich zu ihr nach unten. Was machte er denn da? Küsste er sie? Nein, unmöglich.

„Scott? Was ist denn los?", fragte Ella vom Bett aus.

„Nichts", erwiderte ich und legte mich wieder ins Bett. Ich bildete mir das alles mal wieder nur ein.

„Sicher?"

„Ja", sagte ich und zog Ella an mich, um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken.

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A/N: Daher, dass nun nur noch ganz wenige Kapitel folgen, habe ich mir überlegt euch mal die Möglichkeit zu geben mir Fragen zu stellen.

In den vorigen Kapiteln habe ich euch immer am Ende die verschiedensten Dinge gefragt, doch nun seid ihr an der Reihe. Seid kreativ und stellt ruhig mehrere Fragen (ob persönliches, Wattpad etc. ist egal)! Bis Übermorgen (23.08.) habt ihr Zeit. Kommentiert die Fragen bitte oder schreibt sie mir privat :)

Nächstes Update: Vorraussichtlich Morgen.

Melli ♡

Melli ♡

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