42. Kapitel

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Zitat: 

They've promised that dreams can come true, but forgot to mention that nightmares are dreams too.

~ Oscar Wilde

- Jess POV -

 „Bleib, bitte", wisperte ich erneut von meinem Bett aus und hoffte, dass Matt mich hören konnte. Meine Augen hatte ich noch immer geschlossen - doch in der Dunkelheit hätte ich sowieso nichts erkannt.

„Matt?", fragte ich nochmal leise, weil ich keine Antwort bekommen hatte. Vielleicht war er ja einfach gegangen oder hatte mich nicht gehört.

„Keine Sorge, ich bin da", hörte ich ihn ruhig antworten und spürte nur einen kurzen Moment später wie das Bett neben mir ein wenig wegen seinem Gewicht nachgab.

Er schien sorgsam darauf zu achten, dass wir uns kein bisschen berührten.

„Danke, Matt", sagte ich leise, bevor ich mich auf meine Seite drehte, sodass mein Rücken zu ihm gerichtet war.

Eine Weile lag ich so da: meine Augen hatte ich die ganze Zeit über geschlossen und lauschte dem gleichmäßigen Atem von Matt. Es war schön, dass ich diese Nacht nicht alleine hinter mich bringen musste - denn sonst hätte ich kein Auge zudrücken können.

Ich merkte wie meine Augenlider immer schwerer wurden und konnte so feststellen, dass ich bald einschlafen würde. Durch Matts Nähe hatte ich mich vollends sicher. Das erste Mal seit langem. Ich spürte wie sich ein starker Arm um meine Hüfte legte und ich an eine feste Brust gezogen wurde.

Und nur kurz darauf spürte ich wie der warme Atem von Matt auf meine Haut traf und mein ganzer Körper von einer Gänsehaut überzogen wurde. Wieso ich so reagierte? Das wusste ich doch selbst nicht.

Meine Muskeln hatte ich alle angespannt, doch er schien das nicht zu merken und war immer noch der Meinung, dass ich anscheinend bereits tief und fest schlief. Sein Atem prallte weiterhin gegen die empfindliche Haut meiner Halsbeuge, als er uns beide zudeckte und mich wieder an seine Brust zog.

Und dann spürte ich seine weichen Lippen auf meiner Haut. Er küsste mich nicht, nein, sein Mund strich meine Haut lediglich. Oder? 

Ich rührte mich noch immer nicht. Denn wenn ich es machen würde, dann könnte es gut sein, dass er das Zimmer verlassen und mich alleine zurücklassen würde, weil ich seine Aktion nun doch unangenehm waren und er nicht wollte, dass ich etwas davon mitbekommen würde.

Doch warum hatte es das gemacht? Mir einfach so einen leichten Kuss auf mein Schulterblatt gegeben und sich zu mir gelegt? Immerhin zählte er nicht zu den Menschen, die ich immer gerne bei mir hatte, doch nach Ethans heutigen Aktionen wollte ich auf keinen Fall alleine sein.

Als Matt sich nicht mehr viel rührte und ich noch ein paar Minuten still liegengeblieben war, merkte ich, dass er scheinbar eingeschlafen war.

- Matts POV -

„Nein! Bleib mir vom Leib!"

Sofort riss ich meine Augen auf und setzte mich aufrecht hin, als ich die gequälte Stimme von Jess hörte.

Schnell tastete ich in der Dunkelheit herum und schaffte es letztendlich die Lampe am Nachtkästchen einzuschalten.

Als ich neben mich sah, musste ich feststellen, dass Jess unter der wirren Decke wild um sich trat und mit den Armen um sich schlug. Schnell reagierte ich und begann sie zuerst leicht und dann fester durchzurütteln, als sie noch immer nicht reagierte.

„Jess! Wach auf!", schrie ich, als sie noch immer nicht aufwachten wollte.

„Jess! Bitte!", rief ich erneut und hatte endlich Erfolg. Denn sie hörte auf sich zu wehren und schlug ihre Augen auf. In ihrem Blick lag so viel Angst und Panik, während sie mich geschockt anstarrte und noch immer am ganzen Körper zitterte. Sie fuhr sich durch ihr wirres Haar und senkte dann ihren Blick auf ihren Schoß. „Was ist denn los?"

„Es war so echt", murmelte sie leise und versteckte ihr Gesicht hinter ihren Haaren, damit ich es nicht sehen konnte.

„Keine Angst. Es war nur ein Traum", erwiderte ich mit ruhiger Stimme und strich ihr über den Arm.

„Aber gestern wäre es fast zur Realität geworden. Wie konnte Ethan nur?"

Sie zitterte so stark, dass ich Angst hatte, dass sie nun vollkommen zusammensacken würde. Ich sah sie weiterhin an und wusste nicht, wie ich reagieren sollte, als ich sehen konnte, wie eine einzelne Träne auf ihrem Unterarm landete. Und dann wusste ich was ich tun konnte und was Jess brauchte. Eine Umarmung.

Verunsichert überwand ich den kleinen Abstand zwischen uns und legte meine Arme um sie. Zuerst zuckte sie vor Schreck zusammen, ließ sich dann aber doch auf meinen Schoß ziehen. Ihren Kopf legte sie zaghaft auf meiner Brust ab, während ich meine Arme beschützerisch um ihren Körper legte.

„Alles ist gut. Er kann dir jetzt nichts mehr anhaben", nuschelte ich in ihre Haare und merkte, dass sie noch immer am ganzen Körper zitterte und vor Angst förmlich bebte.

Ich zog sie noch enger an mich und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn. Warum ich sie so behandelte? Keine Ahnung. Wahrscheinlich aus Mitleid.

„Warum machst du das, Matt?", hörte ich Jess leise fragen.

„Wie meinst du das?"

„Warum bist du auf einmal nett?"

„Ich kann auch gerne wieder anders werden. Aber komm jetzt, lass uns weiter schlafen", erwiderte ich noch und legte mich wieder mit Jess hin. 

Nochmal wartete ich einige Minuten ab und legte dann wieder meinen Arm um ihren Bauch, um sie näher zu mir zu ziehen.

- Jess' POV - 

Zum Glück war ich in der Nacht kein weiteres Mal aufgewacht. Bis jetzt, denn vor wenigen Minuten hatte ich die Augen aufgeschlagen.

Meinen Blick hatte ich noch auf die kahle Wand gerichtet, als ich verwundert feststellte, dass der Arm um meinen Bauch verschwunden war.

Matt war also schon gegangen.

Ob er sich mir gegenüber ab sofort anders verhalten wird? Das wird sich zeigen.

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A/N:

Ich hoffe ihr seid mit dem Kapitel zufrieden. :D Hättet ihr euch gedacht, dass Matt auch so sein kann?

Meine Frage an euch dieses Mal:

Wer ist euer Lieblingscharakter des Buches bis jetzt? :)

Melli ♡

Melli ♡

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