27. Kapitel

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- Jess' POV -

Nach dem ich mich für einige Zeit in meinem Bett verkrochen hatte, beschloss ich etwas mit jemanden zu unternehmen.

Jace wollte ich nicht auf die Nerven gehen. Auch wenn ich ihn mochte, wollte ich nicht anhänglich rüberkommen. Ich hoffte, dass er so nicht bereits dachte, weil mir mein Verhalten von gestern Abend und heute Morgen, wenn ich jetzt so im Nachhinein darüber nachdachte, ziemlich peinlich vorkam.

Cori hatte mir schnell geantwortet.  Leider hatte sie keine Zeit, weil ihr Onkel mit seiner Frau und den Kindern zu Besuch war. Sofort musste ich an Onkel Alex denken und, dass ich sie mal besuchen könnte, wenn ich Zeit dafür fand.

Und so blieb eigentlich nur noch Katy übrig. Mit ihr hatte ich mich noch nie alleine getroffen - wurde also Zeit.

Sie hatte mir schnell geantwortet und gemeint, dass sie auf eine Party gehe, ich aber herzlich eingeladen sei sie zu begleiten.

Für so etwas war ich zwar eigentlich nicht in der Stimmung, doch Katy hatte es geschafft mich zu überreden und so hatten wir beschlossen, dass ich als erstes zu ihr fuhr und wir danach unseren Weg zur Party gemeinsam fortsetzen würden.

Ich hatte mir ein Kleid geschnappt und mich dezent geschminkt. Mühe mit meinen Haaren, hatte ich mir ehrlich gesagt gar nicht erst gemacht.Noch während ich dabei war mich fertig zu machen, hatten mich immer wieder Zweifel gepackt, weil ich mir nicht sicher war, ob es so eine gute Idee war schon wieder auf eine Party zu geben. Vor allem, wenn man bedenkt was erst das letzte Mal passiert war. Doch dieses Mal würde ich einfach darauf achten in Katys Nähe zu bleiben.

Danach schlich ich mich aus dem Haus, weil ich weder auf meine Mom, noch auf Scott treffen wollte. Die beiden würden mir sicher verbieten ohne ihren allesgeliebten Matt feiern zu gehen.

Die kurze Taxifahrt zu Katy, hatte ich schnell hinter mich gebracht. Vor ihrer Haustür angekommen, läutete ich an und wartete gebannt darauf, dass die Tür geöffnet wurde. Als dies endlich geschah und mir eine grinsende Katy gegenüberstand, musst ich ebenso anfangen zu lächeln.

„Du siehst wirklich toll aus", meinte sie und zog mich zur Begrüßung in eine kurze Umarmung.

„Und du erst! Deine Frisur ist der Wahnsinn!"

Und damit übertrieb ich auf keinen Fall. Sie hatte Blüten in Beige- und hellen Rosatönen in ihre Haare eingeflochten.

Ich merkte wie Kathi wegen meinem Kompliment leicht errötete, bevor sie letztendlich antwortete: „Danke, hab ich selbst gemacht. Wenn du willst, dann kann ich dir auch so eine Frisur zaubern. Immerhin gehen wir auf eine Mottoparty, die ganz unter dem Thema Blumen steht."

Natürlich war ich von ihrer Idee begeistert und entgegnete schnell: „Ja! Das wäre toll!"

*****

Katy hatte es wirklich geschafft. Sie hatte meinem Aussehen den letzten Schliff verpasst. Die Blüten in meinem Haar passten perfekt zu dem weißen Kleid, das ich gewählt hatte. Als Dankeschön umarmte ich sie nochmal fest und meinte: „Das hast du wunderschön gemacht! Du bist die beste!"

„Ach, sei nicht albern", erwiderte sie leicht hin: „Passt perfekt zum Thema. Die Party wird nämlich bei einem Mädchen aus meiner Klasse stattfinden. Sie ist eher ruhig und ihre Partys im Gegensatz zu denen von Ethan eben so. Natürlich wird es auch Alkohol, Tanz und all das geben, aber zwischendurch werden auch ruhige Lieder gespielt. Zu laut um sich normal mit einander zu unterhalten wird es sicher auch nicht werden."

Eine kleine Abwechslung war Mal gut, also kam mir diese Art von Party echt gelegen.

- Matt's POV -

Noch am Weg zu meinem Auto läutete mein Handy und ließ mich leicht zusammenschrecken. Ich stöhnte genervt auf, als ich den Namen meines Vaters auf dem Display erkennen konnte. Noch ein Mal holte ich tief Luft und hob anschließend ab. „Ja?"

„Wo steckst du?" Natürlich musste er sauer sein. Doch mit ein wenig Besorgnis in seiner Stimme hatte ich ehrlich gesagt schon gerechnet - Fehlanzeige.

„Bin am Weg nach Hause. Warum?"

Ich hörte Dads gedämpfte Stimme, weil er wahrscheinlich jemanden etwas zuflüsterte. „Er weiß sicher auch nicht wo sie steckt. Er ist nämlich auf dem Weg hier her."

„Dad? Was ist los?", fragte ich gelangweilt und wollte schon fast auflegen; als ich jedoch auf einmal seine panische Stimme hörte. „Jess! Sie ist weg! Schon wieder."

Wahrscheinlich will sie wieder Mal Aufmerksamkeit, genauso wie beim letzten Mal, als sie einfach so verschwunden war. Kann auch gut sein, dass sie wieder etwas mit Jace macht - aber was soll es? Eigentlich geht mich das ja nichts an und sollte mich nicht stören.

„Und was hat das mit mir zu tun? Wahrscheinlich ist sie nur wieder bei einem Freund", entgegnete ich leicht hin und rollte meine Augen.

„Ella macht sich Sorgen! Verdammt nochmal. Jess ist einfach so verschwunden und du nimmst das ganze nicht mal ernst."

Genervt stieß ich die angesammelte Luft aus und meinte dann: „Falls ich sie sehe, melde ich mich. Doch suchen werde ich sie nicht." Und noch bevor er eine Antwort geben konnte, hatte ich schon aufgelegt und mein Handy in meine Hosentasche gesteckt. Dann stieg ich in mein Auto und begann die Fahrt nach Hause anzutreten.

*****

„Ich bin echt enttäuscht von dir, Matt", waren die ersten Worte von Dad, als ich durch die Haustür trat. Schnell wollte ich meinen Weg zu meinem Zimmer fortsetzen, wurde jedoch am Handgelenk gepackt und somit daran gehindert.

„Merkst du eigentlich noch was hier los ist?!", fragte ich ihn zornig und mit erhobener Stimme.

„Was meinst du?", entgegnete er sichtlich verwirrt, aber noch immer wütend, und ließ seine Hand sinken.

„Du weißt genau was ich meine", antwortete ich und grinste höhnisch, bevor ich fortfuhr: „Seit sich Jess in unser Leben mischt geht praktisch alles schief! Genau wie jetzt! Zum zweiten Mal verschwindet sie einfach so! Und i-"

„Matt, abe-"

„Lass mich ausreden! Jess war beim letzten Mal bei Jace und sicher ist sie wieder bei ihm oder dieser Freundin, Cori oder wie auch immer sie heißt. Also macht euch keine Sorgen", sagte ich mit fester Stimme und wollte wieder meinen Weg fortsetzen, als mich Dads Stimme zurück hielt.

„Bei Jace und Cori haben Ella und ich es schon versucht. Beide wissen nicht wo sie steckt. Jess ist vorhin einfach so verschwunden. Ella dachte sie schläft in ihrem Zimmer, doch als ich sie zum Abendessen holen wollten, war sie nicht mehr in ihrem Bett."

Ein wenig Sorge machte sich in mir breit, verschwand aber sofort wieder, als ich sagte: „Dann ist sie bei jemand anderen. Ist mir auch recht. Soll sie bleiben wo sie ist."

Und dann setzte ich, ohne meinen Vater auch nur einen Blick zu würdigen, meinen Weg zu meinem Zimmer fort.

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AN:

Die ganze nächste Woche habe ich Herbstferien. Das heißt ich werde dann versuchen so oft wie möglich zu updaten. :)

Melli ♡

Melli ♡

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New Stepbrother - or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt