9. Kapitel

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- Jess' POV -

Ich saß gerade in der Küche und frühstückte, als mich Laura anrief. „Na, alles klar? Ist Matt schon netter geworden?"

„Naja, er bemüht sich... seit kurzem jedenfalls und heute wollen wir noch mal etwas unternehmen", erwiderte ich.

„Das ist toll! Vielleicht haben wir uns ja einfach nur in ihm getäuscht oder er hat etwas Zeit gebraucht, um sich an dich zu gewöhnen", meinte Laura.

„Ja, vielleicht. Aber so ganz traue ich ihm noch immer nicht", gestand ich. Der plötzliche Stimmungswechsel machte mich misstraurisch und ich wusste nicht was ich davon halten sollte, dass er sich auf einmal so freundlich und mirfühlend mir gegenüber zeigte.

„Das kommt schon noch. Aber ich muss jetzt leider wieder auflegen, Mom braucht meine Hilfe bei irgendetwas. Jess, viel Spaß und pass auf dich auf. Mag sein, dass er nett erscheint, aber man kann ja nie wissen."

„Da hast du recht, bye Laura." Als sie aufgelegt hatte und ich gerade aufstehen wollte, um wieder in mein Zimmer zu gehen, wurde die Eingangstür geöffnet.

„Na Jess, freust du dich schon?", fragte Matt, als er sich mir gegenüber an den Tisch setzte.

„Ehm... ich .. ja, ich freu mich schon", antwortete ich zügig.

„Wollen wir los?"

Schnell nickte ich, schnappte mir noch meine Jacke und meine Schuhe, schloss die Eingangstür hinter mir und folgte Matt zu seinem Auto.

„Und wohin geht es?", fragte ich ihn, als wir schon in seinem Auto saßen und gerade aus der Einfahrt fuhren.

„Holen wir uns einfach wo eine Kleinigkeit zu essen und spazieren dann ein bisschen durch die Straßen von Seattle. Was hältst du davon?"

„Okay". Wenn das Ganze nicht wieder in einem Streit endet.

*****

„Kommst du?", fragte mich Matt, als er mich antippte.

Die Fahrt war schnell vergangen und mir war gar nicht aufgefallen, dass wir bereits angekommen waren.

„Jap", antwortete ich nur schnell und stieg aus.

„Ich würde vorschlagen, dass wir mal einfach die Fußgängerzone entlangspazieren und wenn wir einen interessanten Laden finden, dann schauen wir rein, okay?"

„Ja, in Ordnung."

Wir schlenderten einfach so durch die Straßen und sprachen nicht gerade viel, doch gestört hatte mich das nicht sonderlich.

„Wie wäre es hiermit?", fragte mich Matt und deutete auf einen Starbucks direkt neben uns.

Ich nickte und wir bestellten uns beide ein Getränk und jeweils einen Keks und warten bis unsere Namen aufgerufen wurden, um unsere Bestellungen abzuholen. Als das erledigt war, verließen wir den Laden und schlenderten weiter die Fußgängerzone entlang, bis wir zu einer kleinen Bank neben dem Gehweg kamen.

Ich wollte eine kleine Pause machen und tippte Matt deswegen an und deutete auf die Bank. „Lust dich kurz zu setzen?" Er lächelte leicht und nickte dann. Wir setzten uns also hin und daher keiner von uns sprach, wurde die Situation immer unerträglicher. Ich wollte ein Gespräch anfangen, doch mir fiel einfach kein passendes Thema ein. Was mit seiner Mutter passiert war, interessierte mich brennend. Doch fragen wollte ich ihn das im Moment noch nicht. Ich hatte meinen Kopf nach unten gerichtet, weil die Sonne so stark schien, als ich auf einmal eine mir unbekannte Stimme vernahm.

„Na, Johnson.. Schon wieder eine Neue?"

Als ich realisierte, dass der Typ Matt angesprochen haben musste, weil 'Johnson' ja immerhin sein Nachname war, schoss mein Kopf sofort in die Höhe. Der Unbekannte stellte sich als ein Junge in Matts und meinem Alter heraus und lächelte mich an. Er sah nicht schlecht aus, doch sein Grinsen ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen.

„Nein, Ethan. So eine ist nichts für mich", erwiderte Matt.

Was sollte das denn heißen?

Als der Typ sich mir dann noch mehr nähern wollte, sprang Matt auf und stellte sich zwischen Ethan und mich.

„Lass sie ja in Ruhe, Ethan."

Zuerst meinte er ich sei nichts für ihn und dann verteidigte er mich aber trotzdem und mochte nicht, dass ich mich mit Ethan abgab. Da kann sich jemand nicht entscheiden was er will und was nicht.

Ich griff schnell meinen Mut zusammen undschritt neben Matt. Ethan hatte gerade ein mieses Grinsen aufgesetzt undmusterte mich provokant von oben bis unten

„Ich dachte du willst nichts von ihr. Dann kann ich sie mir ja schnappen, oder warum nicht?"

Ethan musterte mich noch immer und ich merkte wie sich Matt immer mehr anspannte.

„Lass es einfach gut sein und jetzt verschwinde!", sagte er zornig.

Ich war über Matts Worte erstaunt, aber noch mehr brachte mich aus der Bahn, dass Ethan wirklich gehorchte.

Er war gerade ein paar Schritte gegangen, als er sich umdrehte und sagte: „Man sieht sich nie nur ein Mal im Leben. Und auf das nächste Treffen mit dir freue ich mich schon besonders", bevor er seinen Weg fortsetzte.

Ethan hatte, als er diese Worte ausgesprochen hatte, genau in meine Augen gestarrt, wodurch ich wusste, dass er das Gesagte auch genauso gemeint hatte.

Matt sah mich nun von der Seite aus an, doch ich würdigte ihm keinen Blick, sondern starrte einfach gerade aus.

„Hey, alles okay? Du zitterst ja", flüsterte er und wollte nach meinen Händen greifen, doch ich zog sie weg.

Ich musste zugeben, dass mich seine Worte von vorhin schon ein wenig getroffen hatten.

So eine ist nichts für mich.

Naja, wenn das für ihn so war, dann konnte ich auch nichts dran ändern. Ich mochte ihn ja auch nicht sonderlich.

„Jaja", log ich. „Aber wer zur Hölle war das?", fügte ich hinzu, als ich mich wieder ein wenig gefangen hatte.

 „Aber wer zur Hölle war das?", fügte ich hinzu, als ich mich wieder ein wenig gefangen hatte

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