Zitat:
Sometimes the heart sees what is invisible to the eye.
~ H. Jackson Brown, Jr.
- Jess' POV -
„Soll ich dir noch etwas zu trinken holen?", fragte mich Ethan, nachdem wir auf einem Sofa Platz genommen hatten.
Ich warf einen verwunderten Blick in meinen Becher und musste feststellen, dass ich tatsächlich schon ausgetrunken hatte. Dann sah ich wieder zu Ethan und nickte lächelnd.
Zwar war das Lächeln noch immer aufgesetzt und keineswegs echt, doch bei so vielen Leuten, die uns umgaben, konnte doch schlecht etwas schiefgehen,oder?
„Hier", meinte Ethan, als er zurückkam und schenkte mir ein unglaubliches Lächeln, während er wieder neben mir Platz nahm und mir mein zweites Getränk für den Abend reichte.
***
Nachdem wir noch einige Zeit so auf der Couch verweilt und unsere Getränke fertig getrunken hatten, tippte mich Ethan an und fragte: „Hast du vielleicht Lust tanzen zu gehen?"
Ich überlegte kurz. Sollte ich oder eher nicht?
Ich konnte sehen, wie sich Ethan verlegen am Hinterkopf kratzte und dann, mit Blick nach unten, meinte: „Du musst nicht. Ich verstehe das schon, Jess."
Doch sofort griff ich nach seiner Hand und zog ihn mit auf die Beine.
„Komm", sagte ich noch anschließend und zog ihn hinter mir auf die Tanzfläche.
Dann begann ich zu tanzen und Ethan ebenso. Schon nach kürzester Zeit wurde mir unglaublich warm, weil wir eng aneinander, zwischen den ganzen Leuten, tanzen mussten. Doch ich wollte nicht aufhören, denn heute war der Tag gekommen, an dem ich mich lebendig fühlen wollte und nicht an die schlechten Seiten meines Lebens denken wollte. Nein! Heute wollte ich mich gut fühlen.
„Wow. Wusste gar nicht, dass du so gut tanzen kannst!", hauchte Ethan mir ins Ohr, als ein langsameres Lied zu spielen begann. Er legte dabei seine Hände auf meiner Hüfte ab und zog mich so noch näher zu sich.
Ein wenig später, als wieder ein schnelles Lied gespielt wurde, begann ich erneut wild zu tanzen und konnte mich kaum noch kontrollieren. Und als ich so zu Ethan sah, musste ich feststellen, dass er gar nicht so schlecht aussah. Wohl eher das Gegenteil. Sprach da etwa der Alkohol aus mir?
Sein dunkelblondes Haar klebte auf seiner Stirn und seine Augen wanderten immer wieder meinen Körper auf und ab, als ich ihn ansah. Im dunklen Licht konnte ich auch erkennen, dass er sich immer wieder über seine Lippen leckte und mir ein Grinsen schenkte.
Hatte ich vielleicht schon zu viel getrunken? Nein, oder?
Ethan hatte mir in Summe nur zwei Becher gebracht, doch ich hatte das Zeug noch nie vertragen. Ich musste mir eingestehen, dass ich keine Ahnung hatte, was der genaue Inhalt der Becher war, doch es hatte mir geschmeckt.
Ich sollte mir keine Gedanken darübermachen, sondern eher die unbeschwerte Zeit genießen. Was hätte mit den Getränken nicht stimmen sollen?
Umso länger wir uns auf der Tanzfläche aufhielten, umso näher kamen Ethan und ich uns.
„Du bist echt hübsch", nuschelte er mir in mein Ohr und zog mich an seine Brust.
„Und du erst", entgegnete ich darauf hin und lächelte ihn an.
Im bunten Licht, das den Raum erhellte, sah Ethan wirklich unbeschreiblich gut aus. Und als er dann auch noch begann feuchte Küsse unter meinem Ohr und in meiner Halsbeuge zu verteilen, konnte ich nicht anders und drückte meine Lippen auf seine.
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New Stepbrother - or more?
Teen FictionTeil 1 der OM?-Reihe: Jess Collins. 17 Jahre alt und fest davon überzeugt, dass jeder Junge arrogant ist und sich für den besten hält. Sie wohnt seit sie fünf Jahre alt ist zusammen mit ihrem Vater in Portland. Zu ihrer Mutter hat sie keinen Kontakt...