65. Kapitel

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Zitat:

Skinny Love is when two people love each other, but are too shy to admit it.

~ unknown

- Jess' POV -

Das erste, das ich bemerkte, als ich erneut aufwachte, war, dass ich mich nicht mehr auf der Rückbank von Bens Wagen befand. Verwirrt sah ich mich im hell erleuchteten Raum um und stellte so fest, dass ich mich in meinem eigenen Zimmer befand. Ich musste vergessen haben, dass mich Matt mit Ben und Cori die letzte Nacht in mein Bett befördert hatte. Ich wollte mich aufsetzten, als ich sofort wieder zurückgezogen und gegen eine harte Brust gepresst wurde. Ein Arm hatte sich um meinen Bauch gelegt und nur kurze Zeit später spürte ich heißen Atem auf der Haut meiner freigelegten Schulter. Matt. Mal wieder. Ich konnte mir selbst nicht ausreimen, wie wir schon wieder in diese Lage geraten waren. Es war ein ungewohntes Gefühl neben jemanden aufzuwachen, doch bei Matt so unglaublich schön.

Er hatte zwar noch kein einziges Wort gesagt, doch ich wusste, dass auch er noch ein wenig liegen bleiben wollte, um die Stille und Nähe zu genießen. Ich konnte nicht beschreiben welche Gefühle sich in mir abspielten, es waren so viele Emotionen, die ich noch nie gespürt hatte auf einmal.

„Morgen", sagte Matt nach ein paar Minuten der Stille und ließ von mir ab. Langsam setzte er sich auf und sah mich an. Zuerst meinte ich in seinen Augen Unsicherheit sehen zu können und glaubte schon, dass er es bereuen würde. Doch dann lächelte er. Ich hatte Matt erst so selten lächeln gesehen, was schade war, weil es ihm stand. Es machte ihn jünger und ließ ihn nicht so ernst wie er es meistens war wirken.

„Das solltest du öfters machen", meinte ich und grinste.

„Was denn?", fragte er verspielt, kam näher auf mich zu und drückte mir einen sanften Kuss auf meine Stirn, dann meine Nase und zuletzt auf meinen Mund. „Dich küssen?", fragte er und schmiegte sich wieder an mich.

„Mhm... Das alles. Dein verspieltes Verhalten."

„Oh", erwiderte er und lächelte noch mal.

Und dann, genau in diesem Moment, läutete mein Handy. Matt griff danach, weil er näher an meinem Nachkästchen war und warf einen Blick auf das Display. „Jace", schnaufte er und sah mich an, bevor er es wieder weglegen wollte, ich jedoch danach griff. „Was wird das?", fragte er mich und sah auf meine Hand.

„Na was wohl? Ich will abheben."

„Da liegst du mit mir im Bett und möchtest trotzdem mit einem anderen Mann sprechen? Bis dann, Jess" erwiderte er und stand auf. Das war so typisch für ihn. Da lief einmal alles gut und schon musste er wieder so reagieren.

„Hallo. Was gibt es?", fragte ich Jace, als ich abhob.

„Hey, ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt. Du bist noch nicht in der Schule und hast die ersten paar Stunden verpasst. Ich nehme an, dass du nach der Party gestern verschlafen hast? Ich wollte wissen, ob ich dich morgen zur Schule mitnehmen soll."

„Stimmt", beteuerte ich als Notlüge. Wie konnte ich auf die Schule vergessen? Ich hatte Mom doch versprochen, dass ich nach Portland wieder fleißig am Unterricht teilnehmen würde. „Und klar, warum nicht", entgegnete ich. Ich wollte Matt etwas von seiner eigenen Medizin verpassen.

„Geht klar. Ich bin dann um so 7:20 Uhr bei dir, okay?"

„Ja, bis morgen, Jace", erwiderte ich und beendete den Anruf. Jace war schon immer ein so führsorglicher Junge und ich konnte froh sein ihn in meinem Leben haben zu dürfen.

„Hast du fertig geflirtet?", fragte mich Matt, der auf einmal der der Tür auftauchte.

„Von was redest du da?", erwiderte ich und setzte mich auf. Er konnte doch unmöglich Jace und mich meinen, oder?

„Das weißt du ganz genau", sagte er und verschwand wieder aus dem Türrahmen.

Er verwirrte mich so sehr. Warum konnte er nicht einmal für längere Zeit normal sein? Wahrscheinlich wäre es zwar langweiliger, doch ich würde mir den ganzen Ärger und Herzschmerz ersparen. Noch einmal seufzte ich leise auf, bevor ich mich wieder hinlegte.

Nur ein wenig später, wurde ich durch mein Handy geweckt. Verschlafen richtete ich mich auf und sah einen eingehenden Anruf von Cori auf meinem Handy.

„Schon mal was von Schule gehört?", fragte sie sofort.

„Ja, das Wort kenne ich. Soll ein ganz schrecklicher Ort sein."

„Ist denn alles okay bei dir? In letzter Zeit scheinst du etwas neben der Spur zu sein", entgegnete Cori.

„Jaja, alles okay. Wie lange hast du denn noch Unterricht? Vielleicht können wir uns ja nach deiner letzten Stunde treffen."

„Gerne. Ben und ich fahren mein Auto holen und dann komme ich zu dir." Richtig, das stand ja noch immer dort, wo sie es gestern vor der Party geparkt hat.

„Ja, bis später. Klingel einfach an, wenn du da bist", erwiderte ich.

„Okay, bis dann!", meinte Cori und beendete den Anruf.

Ein wenig später, befand ich mich mit Cori auf meinem Bett wieder. Wir lagen da und starrten die Zimmerdecke an, bis ich das Wort ergriff. „Was läuft nun eigentlich genau zwischen dir und Ben?"

Als ich meinen Kopf zu ihr drehte, sah ich, dass sie noch immer die Zimmerdecke anstarrte, sich aber ein breites Grinsen auf ihre Lippen geschlichen hatte. „Weißt du, ich glaube ich habe mich verliebt. So richtig", meinte sie und sah mich an.

„Und wie ist es so?"

„Das Verliebtsein?"

„Ja", erwiderte ich und sah sie erwartungsvoll an.

„Es ist ein echt schönes Gefühl. Am liebsten würde ich nur noch bei Ben sein. Und wenn es ihm nicht so gut geht oder ihn etwas stört, dann geht es mir genauso. Wenn es ihm wiederum gut geht, dann fühle ich mich genauso. Es ist unbeschreiblich. Wenn ich bei ihm bin oder wenn wir uns berühren, dann spielen die Schmetterlinge in meinem Bauch verrückt." Ach, Cori. Das kam mir ganz schön bekannt vor.

„Das hört sich schön an. Richtig aufregend. Seid ihr jetzt schon zusammen oder noch nicht?"

„Gestern waren wir aus. Wir waren wo Essen und danach im Kino. Dann waren wir im Park spazieren und da hat er mich gefragt, ob ich seine feste Freundin sein möchte." Coris Augen strahlen so sehr, dass ich erkennen konnte, dass sie den Tränen nah war.

„Ben ist ein toller Junge. Ich wünsche euch beiden viel Glück", meinte ich und drückte ihre Hand leicht.

„Finde ich auch. Vielen Dank, Jess."

Ob ich das wohl auch bald erleben durfte? Das stand wohl noch in den Sternen.

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Question: Gibt es etwas, dass du einem Charakter dieses Buches schon immer sagen wolltest?

Melli ♡

Melli ♡

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