37. Kapitel

104K 4.1K 2.1K
                                    

Zitat:

Life is never easy for those who dream.

~ Robert James Waller

- Jess' POV -

Nach der Umarmung von Jace ging es mir um einiges besser. Es tat gut wieder jemanden mehr auf meiner Seite zu haben.

Wenn die Schule in nur zwei Tagen wieder losgehen würde, dann konnte ich Freunde gut gebrauchen. Natürlich hatte ich Cori und Katy an meiner Seite - beide unterstützten mich auch so gut es ging - doch Jace war mir ebenfalls unheimlich wichtig geworden, weswegen ich froh war dass wir uns wieder vertragen hatten.

Matt würde mir hoffentlich den Schulalltag nicht noch mehr erschweren. Immerhin habe ich schon genug Probleme mit denen ich mich Tag für Tag abfinden musste.

Mein Dad hatte mich Beispielsweise immer pünktlich nach der Schule abgeholt. Dann waren wir gemütlich nach Hause gefahren und haben uns was gekocht oder einfach irgendwo etwas zu essen mitgenommen. Unsere Filmabende hab ich immer besonders geliebt.

Bei den ganzen Erinnerungen an Dad, begann sich mein Magen schmerzhaft zusammenzuziehen. Als ich auch noch unkontrolliert zu zittern begann, reagierte Jace und legte einen Arm um mich.

Wir hatten uns, nachdem wir uns vertragen hatten, auf mein Bett nebeneinander gelegt. Wir berührten uns nicht - sondern hatten in aller Ruhe über alles mögliche gesprochen . Zögerlich legte er langsam seinen Arm um meinen Bauch und zog mich zu sich.

„Alles okay? Was ist los?"

Schnell drehte ich mich noch mehr auf die Seite und versuchte mein Gesicht ein wenig im Kissen zu verstecken, um meine Tränen und somit meine Schwäche nicht erneut zu zeigen.

„Jess? Sprich doch mit mir."

In seiner Stimme konnte ich deutlich erkennen, dass er richtig traurig und vielleicht auch etwas enttäuscht war, weil ich ihm nicht sagen wollte was los war.

„Ach, nichts", nuschelte ich leise und wollte die Decke über meinen Kopf ziehen, als Jace mir zuvorkam.

„Mach das nicht."

Verwirrt und mit glasigen Augen drehte ich mich zu ihm um und sah ihn an.

„Was denn?", fragte ich leise.

„Das weißt du genau."

Schnell schüttelte ich meinen Kopf.

Darauf hin schnaufte Jace kurz leise auf und meinte dann: „Verheimliche mir nichts. Bitte, Jess. Das macht dich doch nur noch mehr fertig."

Und dann erzählte ich ihm was los war. Dass ich meinen Vater vermisste, aber auch dass Matt sich gestern Abend mal wieder mit mir gestritten hatte. Er hatte mir mal wieder zugehört und mich nicht ein Mal unterbrochen. Und als ich fertig war, wurde ich wieder in seine Arme gezogen.

In dieser Position verharrten wir dann, bis die Stimme meiner Mutter vom Flur aus zu uns drang.

„Essen ist fertig. Kommt ihr?"

„Ja, sofort", antwortete ich genauso laut zurück und löste mich langsam aus Jace' Umarmung, um mich aufsetzen zu können. Dann nahm ich seine Hand, so gut es ging, in meine und machte mich mit ihm auf den Weg ins Erdgeschoss. Am Treppenende angekommen, drehte ich mich nochmal um, um Jace auf etwas aufmerksam zu machen.

„Könnte gut sein, dass Matt etwas direkt oder besser gesagt gemein gegenüber mir sein wird. Aber du kennst ihn ja. Sogar besser als ich es mache. Also lass ihn einfach reden. Bitte mach mir diesen Gefallen."

New Stepbrother - or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt