8. Kapitel

123K 5.4K 530
                                    

- Jess' POV -

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, streckte ich mich als erstes und warf einen Blick auf mein Handy.

6:23 Uhr

Also könnte ich vielleicht mit etwas Glück niemanden antreffen, wenn ich nach unten in die Küche ging, um mir etwas zu trinken zu holen. Letzteres hatte ich genau das Gleiche vor und es hatte nicht gerade gut geendet.

Ich stand also von meinem Bett auf und schlich die Stufen hinunter, umins Erdgeschoss zu gelangen. Schnell schnappte ich mir ein Glas und füllte esmit Leitungswasser. Ich machte gerade einen Schluck, als ich plötzlich hintermir eine Stimme vernahm. „Was machst du denn so früh schon auf?"

Ich wollte Matt erst gar nicht antworten und einfach wieder gehen, als er zögerlich nach meiner Hand griff.

Schnell zog ich sie weg und antwortete, ohne ihm eines Blickes zu würdigen: „Ich konnte nicht schlafen."

Ich wollte gerade weitergehen, als er erneut nach meinen Arm griff.

„Was willst du?"

Er sah mich geschockt an, wahrscheinlich wegen meinem strengen Ton. Aber er hatte es nicht anders verdient - nicht nach der Aktion, die er gestern mit mir abgezogen hatte. „Es tut mir leid, Jess. Aber versteh doch auch meine Sicht! Es waren lange einfach nur mein Dad, Ella und ich und dann hast du dich einfach in unsere Leben geschlichen."

Ich sah ihn müde an und murmelte: „Hast du mir noch etwas zu sagen?"

Er starrte mich durchdringlich an und fragte: „Was genau ist passiert? Warum bist du hier?" Ich spürte wie meine Augen sich sofort mit Tränen füllten.

Matt musste das auch bemerkt haben, denn er zog mich ein wenig näher zu sich und wisperte: „Komm schon, Jess. Mir kannst du es wohl erzählen."

Ich wollte im Moment mit niemanden über Dad reden, aber vielleicht würde Matt dann ja ein wenig netter zu mir sein und nicht immer sagen, dass ich einfach so in sein Leben geplatzt sei. Immerhin hatte ich das nicht absichtlich gemacht.

„Na, gut", antwortete ich also. Ich hatte nichts zu verlieren. Sofort zog Matt mich hinter sich her und ging ins Wohnzimmer. Er deutete auf die Couch und wir beide setzten uns.

„Lass dir ruhig Zeit und du musst mir nichts erzählen was dir unangenehm ist", versicherte er mir.

„Okay. Mein Dad hatte mir an meinem Geburtstag versprochen pünktlich nach Hause zu kommen, damit wir zusammen etwas unternehmen konnten. Er hat mir sogar ganz aufgeregt erzählt, dass er eine besondere Überraschung für mich besorgt habe. Aber leider ist er nie angekommen. Und warum? Weil er bei einem Autounfall gestorben ist. Als ich das erfahren habe, ist meine Welt zusammengebrochen. Mein Dad war alles für mich. Ich habe niemanden so sehr wie ihn geliebt. Ella hat uns schon früh verlassen und deswegen bin ich mehr oder weniger nur mit Dad aufgewachsen. Und warum ich erst jetzt zu Mom komme? Ohne ihr würde ich es nicht schaffen über die Runden zu kommen. Ich muss noch die Schule abschließen und ich habe keine Arbeit mit der ich Geld für das Haus verdienen könnte. Deswegen bin ich zu euch gekommen."

Matt sah mich leicht geschockt und mit offenem Mund an. Während meiner Erzählung hatte er immer wieder genickt, aber jetzt... jetzt war er anscheinend sprachlos und wusste nicht was er sagen sollte.

„Und glaubst du mir jetzt, dass ich nicht ganz so freiwillig hier bin?", fragte ich leise und wagte es nun endlich meinen Blick anzuheben, um ihm ins Gesicht sehen zu können.

Er sah mich noch immer mit weit aufgerissenen Augen an und anwortete: „Ja. Das ändert so einiges. Und.. es tut mir leid, Jess. Das mit deinem Dad, wusste ich nicht."

„Schon gut, aber ich geh jetzt wieder in mein Zimmer. Ich bin noch richtig müde", erwiderte ich und wollte gerade die Stufen hinaufsteigen, als Matts Stimme hinter mir erklang.

„Kann ich mein Verhalten von gestern nochmal irgendwie gut machen? Vielleicht bei einem kleinen Ausflug in die Stadt? Ich könnte dich zum Essen einladen."

Ich war mir unsicher, nickte dann aber doch. „Okay, melde dich einfach später, wenn ich mich fertigmachen soll." Ich hatte nicht erwartet, dass Matt so reagieren würde. Wer weiß, vielleicht hatte ich mich ja in ihm getäuscht.

Diese Nacht hatte ich gut geschlafen. Nur ein einziges Mal war ich aufgewacht.

Ich dachte mir nicht, dass Matt so reagieren würde. Vielleicht hatte ich mich ja in ihm getäuscht. Das hoffte ich jedenfalls...

---

A/N:

Na, wird Matt dieses Mal netter sein oder sich wieder wie beim letzten Mal Jess gegenüber verhalten? ;)

Melli ♡

Melli ♡

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
New Stepbrother - or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt