2. Keine Gnade dem, der sie nicht verdient

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2.    Keine Gnade dem, der sie nicht verdient

Augenblicklich sackte Draco auf seinem Sitz zusammen und wurde bewusstlos. Narcissa konnte es nicht fassen. Ihr Mann verwendete Zauber gegen ihren eigenen Sohn! Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, hatte der Todesser Draco bei den Armen gepackt und schleifte ihn aus dem Raum. „Lucius…“, rief sie verzweifelt, doch der hörte sie schon nicht mehr. Sie wusste was ihrem Sohn nun blühen würde. Lucius würde ihn erbarmungslos foltern. Und sie konnte nichts dagegen tun. Würde sie sich schützend vor ihn stellen, wäre es ihrem Mann ein Leichtes auch sie zu seiner Gefangenen zu machen. Dann waren sie beide gefangen und Draco musste sie am Ende womöglich noch um sie kümmern. Nein, das durfte nicht geschehen. So konnte sie ihn immerhin heimlich besuchen und ihm etwas zu Essen und Trinken bringen, wie sie es schon getan hatte, als er klein war. Schon als Draco ein kleines Kind war hatte der Kaltherzige kein Problem damit gehabt, den Jungen einfach für ein paar Tage in einem der Kerker gefangen zu halten, wenn er es wieder zu weit getrieben hatte. Später hatte er die Aufenthalte dann mit körperlichen Strafen ausgebaut. Wäre Narcissa nicht so manches Mal herunter geschlichen und hätte ihn verarztet… An die Konsequenzen wollte sie gar nicht denken.

In den Kerkern angekommen, beförderte Lucius seinen Sohn unsanft in einen der dunklen Kerker. Schon Jahre war hier keiner mehr gewesen, auch Draco nicht. Lucius hatte geglaubt, dass sein Sohn nun verstanden hatte wem er zu dienen hatte, doch da hatte er sich wohl getäuscht. Innerlich ohrfeigte er sich für seine eigene Naivität, sein Sohn wäre keine Schande für die ganze Familie. Er würde es bitter bereuen, sich gegen den Dunklen Lord stellen zu wollen. „Rennervate.“, knurrte er und ein Ruck ging durch das Häufchen Elend vor ihm.

Dracos Lid erzitterte, bevor er vorsichtig die Augen öffnete. Als er sie geöffnet hatte, merkte er, dass er nichts sah. Er war umgeben von reiner Dunkelheit, doch er wusste auch so, dass er nicht alleine war. Er konnte die verächtlichen Blicke des Mannes über ihm regelrecht spüren. „Ach Draco, du weißt, dass es soweit hätte nicht kommen müssen. Aber ich habe keine andere Wahl.“, hörte er die säuselnde Stimme Lucius‘ sagen, bevor sie: „Crucio!“ schrie und Draco kurz davor war wieder das Bewusstsein zu verlieren. Er wünschte es wäre dem so. Ein unerträglicher Schmerz durchfuhr seinen Körper wie ein Blitz, der sich geradewegs in seinen Leib fraß. Es war als würde man ihm die Eingeweide alle einzeln zerquetschen und anschließend brutal entreißen. Er krümmte und wand sich, schlug um sich, in der Hoffnung so dem Schmerz irgendwie zu entgehen. Doch es gab nichts was ihn schützen konnte. Lauthals schrie er auf, als eine erneute Welle, des Cruciatus-Fluches auf ihn einschlug. Wie in Watte gepackt hörte er die dumpfen Lacher des Mannes, der ohne Skrupel seinen Zauberstab auf seinen Sohn richtete und einen unverzeihlichen Fluch auf ihn abfeuerte. Ihm somit fast unerträgliche Schmerzen und Qualen zu fügte.                                                                                           Erst, als Lucius mit Zufriedenheit feststellte, dass sein Sohn kurz davor stand erneut das Bewusstsein zu verlieren, ließ er von ihm ab und schloss die Gittertür hinter sich. Mit einem letzten traurigen Blick, betrachtete er seinen am Boden liegenden Jungen. „Es hätte nicht so weit kommen müssen.“, sagte er noch leise, bevor er die Kerker kopfschüttelnd verließ.

Draco lag da. Erschlagen und schwach. Seine Lunge schmerzte bei jedem Atemzug. Er lag auf dem Rücken, den Blick starr an die Decke gerichtet. Mit glasigen Augen blickte er in das endlose Schwarz. Eine einzelne Träne rann ihm über die Wange, bevor er endgültig das Bewusstsein verlor.

Draco wusste nicht wo er war, als er die Augen öffnete. Um ihn herum war es dunkel. Ein einzelner Lichtstrahl erhellte den kleinen, feuchten Raum, in dem er sich befand. Die kalten Steinwände ließen ihn sich erinnern. Wie oft er hier doch schon aufgewacht war. Zu oft. Doch so wie heute hatte er sich noch nie gefühlt. Noch nie hatte sein Vater einen solch schlimmen Fluch bei ihm angewandt. Ihm noch nie solche Qualen zugefügt. Noch immer konnte der Gepeinigte kaum Atmen, so sehr schmerzen ihm Brust und Lunge. Er wollte gerade versuchen sich auf zusetzen, als die Welt um ihn herum wieder zu verschwinden schien. Er fiel tief…. und kam nie an. 

Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt