37. How to be a family (Teil 2)

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Andromeda zögerte. Nun war sie sich doch nicht mehr so sicher, wie viel sie ihrem Mann verraten durfte. Ohne ihn einzuweihen, würde sie ihm aber nicht begreiflich machen können, dass Narcissa hier bleiben musste. Am Ende würde er sie noch zwingen, ihre Schwester wieder fortzuschicken. Nein, Narcissa brauchte sie jetzt. Andromeda war sich sicher, dass Ted es ohnehin irgendwann erfahren würde, also konnte sie es ihm auch jetzt sagen.
So erzählte sie ihm von Narcissas Problemen und Ted hörte aufmerksam zu. Er wagte es nicht einmal sie zu unterbrechen und auch nachdem sie ihre Erzählung beendet hatte, blieb er stumm.
„Oh.", sagte er irgendwann und kam sich einfach nur töricht vor. Da hatte er der Familie Black und Malfoy Intoleranz vorgeworfen, dabei hatte er sich nicht besser verhalten.
„Ich glaube, ich sollte mich bei ihr entschuldigen...", sagte er schließlich niedergeschlagen. Entschuldigen gehörte nicht zu seinen Stärken, aber da er wusste, dass er es tun musste. Das kam der Hufflepuff ihm durch.
„Ich will dich zu nichts zwingen, aber ich glaube, das wäre angebracht."
Ted seufzte, na dann mal los.

Narcissa saß auf Tonks Bett und spielte mit dem Ohr eines Plüschhasen, den ihre Nichte wohl mehr als einmal mit bunter Farbe attackiert hatte, als die Zimmertür geöffnet wurde.
Edward Tonks kam herein und schloss die Tür hinter sich. Narcissa hob aber nur kurz den Blick, sie wollte jetzt nicht reden. Sie wollte einfach nur alleine sein und sich unglücklich fühlen.
„Narcissa, ich...", begann Ted, brach seine Satz aber wieder ab und fuhr sich unruhig durch die Haare. „Es tut mir leid. Was ich gesagt habe, war alles andere als nett oder gastfreundlich."
Die Entschuldigung kam für Narcissa nicht überraschend. Er war in Hufflepuff gewesen und hatte Andromeda zur Frau, da war es nicht verwunderlich, dass er sie reumütig aufgesucht hatte. Sie rechnete es ihm dennoch hoch an, dass er sich tatsächlich entschuldigt hatte, obwohl er durchaus gemeint hatte, was er gesagt hatte. Da brauchten sie sich beide nichts vormachen.
„Schon gut.", sagte Narcissa also nur und zupfte dem Hasen in ihrer Hand weitere Fusseln aus dem filzigen Fell.
„Schon gut?", fragte Ted offenkundig überrascht.
„Du hast ja recht mit dem, was du gesagt hast. Ich hätte nicht herkommen sollen.", sagte Narcissa traurig.

Teds Augen wurden groß. Nein, das wollte er doch gar nicht. Zumindest nicht mehr. Wie gewann man das Vertrauen einer Person zurück, die einem nie Vertrauen geschenkt hatte? Er musste Narcissa doch irgendwie begreiflich machen, dass er seine Meinung geändert hatte. Wenn er Narcissa nun vergrault hatte, würde Andromeda ihm den Kopf abreißen. Während seiner Abwesenheit kam es zu einer großen Schwesternversöhnung und er hatte nichts Besseres zu tun als alles wieder zu Nichte zu machen. Da musste doch noch etwas zu retten sein!
„Narcissa, es ist mir ernst. Ich hätte das nicht sagen dürfen. Ich kenne dich und deine Familie kaum, da darf ich mir nicht einfach so ein Urteil erlauben."
„Unsinn. Ich habe dir doch gesagt, du hattest recht."
Narcissa ließ sich nicht erweichen. Verdammt. Er musste wohl mit der Wahrheit rausrücken.
„Andromeda hat mir erzählt was passiert ist. Es tut mir leid, dass dir und seinem Sohn so etwas passieren musste. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich das vorhin auch sicher nicht gesagt. Du sollst nicht glauben, dass wir dich nicht hierhaben wollen. Andromeda ist mehr als glücklich, dich endlich wieder bei sich zu haben und ich kenne dich gar nicht gut genug, um dich abzulehnen. Bitte, verzeih mir und bleib hier. Andromeda würde es so viel bedeuten... und mir auch.", hoffentlich würde sie das überzeugen.

Narcissa hatte sich die Worte ihres Schwagers in Ruhe angehört und legte nun endlich das Plüschtier bei Seite. „Eigentlich sollte ich froh sein, dass du es nicht gewusst hast, so weiß ich wenigstens wie du wirklich von mir und meiner Familie denkst.", Ted wollte sie schon unterbrechen, aber sie hob ihre Hand. „Nichts desto trotz weiß ich es sehr zu schätzen, dass du dich bei mir entschuldigt hast, auch wenn du, wie ich bereits sagte, Recht hast. Unsere Familie ist falsch und rassistisch. Ich wünschte es wäre anders, aber es ist nun einmal so. Die meisten davon leben sowieso nicht mehr, als warum sich weiter darüber aufregen. Ich habe mich in den letzten Jahren auch nicht besser verhalten.", Narcissa erhob sich. Da Andromeda dir ohnehin alles erzählt hat, muss ich es nicht tun und du weißt wie meine Situation im Moment aussieht. Ich kann nirgendwohin und Andromeda ist meine letzte Hoffnung."
„Und die lässt dich nicht im Stich!"
Narcissa lächelte. „Ich hoffe. Sonst weiß ich wirklich nicht mehr weiter..."

Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt