Aber Hermine kannte ihn mittlerweile gut genug, um diese Geste richtig zu deuten. Sie beute sich zu ihm herunter und küsste ihn auf die Stirn. Ein leichtes Kribbeln ging durch ihre Lippen, als sie seine weiche Haut berührten. Mit roten Wangen richtete sie sich wieder auf. Warum hatte sie das getan? Beschämt fuhr sie sich mit den Fingern über die Lippen.Von alldem bemerkte Draco nichts. Viel zu abgelenkt war er von seinen Gedanken und Gefühlen, die ihn zu erdrücken schienen. Nur nebensächlich spürte er die warme Berührung auf seiner Stirn. Mit gleichmäßigem Atmen versuchte er sich und seinen Körper zu beruhigen. Innerlich seufzend, bemerkte er wie jemand seinen Arm packte und von seinem Gesicht nahm. Traurig blickte er in das besorgte Gesicht Hermines. Draco hob seinen Kopf und setzte sich schließlich auf. Ehe er sich versah, fand er sich in den Armen der jungen Gryffindor wieder. Fast schon aus Gewohnheit schmiegte er seinen Kopf an ihre Brust. Er wollte sich fallen lassen, endlich entspannen und wohlfühlen, doch sein Körper weigerte sich strikt ihm einmal seine Ruhe zu gönnen. Ein lautes Grummeln ging durch seinen Bauch, das auch von Hermine nicht unbemerkt geblieben sein konnte. Unruhig rieb er sich den schmerzenden Bauch. Draco seufzte, er hätte sich denken sollen, dass Essen keine gute Idee darstellte. „Hast du Schmerzen?", fragte Hermine besorgt, als sie die Intention des Blonden erahnte. „Ach-", setzte er an, doch sie unterbrach ihn. „Lüg nicht!", warnte sie ihn. „Ja...", gab er schließlich zu und sah betreten auf seine Hände. „Dagegen lässt sich doch was machen.", murmelte sie daraufhin und griff nach ihrem Zauberstab. Nach einem Schwung mit dem Zauberstab, hielt sie ein viereckiges, in dunklen Grüntönen gehaltenes Kissenin den Händen. Als sie das Gezauberte in den Händen bewegte, machte es laute Geräusche. Es klang, als würden kleine Steinchen übereinander fallen. Draco schaute sie verwirrt an. „Was ist das?", fragte er, sich den Bauch reibend. „Das ist ein Kirschkernkissen. Das benutzenwir in der Muggelwelt gegen Bauchschmerzen.", erklärte Hermine und sprach einen weiteren Spruch. „Leg dich am besten hin", riet die Muggelgeborene und deutete ihm den Platz am Kopfende. Noch immer verwirrt, robbte Draco in Richtung des Kopfkissens. Als er sich ausgestreckt hatte, legte Hermine ihm das schwere Kissen auf den Bauch. Draco zuckte zusammen. „Das ist ja heiß!" Hermine lachte.„Finger weg! Das ist warm, weil ich es so gezaubert habe und so muss es auchsein, sonst nützt es nichts.", mit diesen Worten, legte sie dasKirschkernkissen wieder auf seinen Körper und ließ ihre Hand darauf verweilen. Es dauerte eine Sekunden, doch dann sah sie die Entspannung, die sie erzielen wollte. „Das ist echt angenehm.", seufzte Draco überrascht und erleichtert zugleich. „Sag ich ja! Muggel erfinden eben auch sinnvolle Sachen.", meinte Hermine darauf. Der Slyhterin lachte bitter auf. „Ja... ich muss wohl nocheiniges lernen, hm?" „Sieht so aus.", sie zwinkerte ihm zu. „Wie geht es eigentlich deinen Armen?", fragte sie, um das Thema zu wechseln. Draco atmete laut durch den Mund aus. „Pff... ja, ganz gut denke ich.", meinte er schließlich. Er wusste nicht, ob er der Hexe von seinen anderen Verletzungen erzählen sollte. Schließlich kümmerte sie sich so viel um ihn und war interessiert an dem was ermachte. Aber wollte er ihr das wirklich antun? Würde er ihr davon erzählen, würde sie die Verletzungen sicher sehen wollen. So wie sie darauf bestanden hatte seine Arme versorgen zu können. Vielleicht würde Hermine ihn auch zwingen zur Schulkrankenschwester zu gehen, um sich behandeln zu lassen. Doch eine andere Sache bereitete ihm viel mehr Sorge. Würde er ihr die Wunden zeigen, bestände sie bestimmt darauf zu erfahren, woher diese kamen. Und dann müsste ervon seinem Vater erzählen und wie er ihn... gefoltert hatte. Aber war Draco dazu schon bereit? Seine Gedanken überschlugen sich und er bekam gar nicht mit, wie Hermine ihn wieder beobachtete. „Woran denkst du?", fragte sie schließlich und holte ihn so aus seinen Gedanken. Draco zögerte. „Es gibt da noch was, aber...ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin darüber zu reden.", gab er schließlich zu und zupfte nervös am dunkelgrünen Stoff des warmen Kissens herum. „Erzähl das wofür du bereit bist.", ermunterte die junge Hexe ihn, sich ihr zu öffnen. Draco zögerte dennoch. Unsicher setzte er sich auf und drückte den wärmendenStoff weiter an seinen Bauch. „Das sind nicht die einzigen Verletzungen, die...ich hab...", sagte er leise und knautschte das Kirschkernkissen in seinen Händen zusammen. Hermine nahm seine Hand. „Das heißt?", fragte sie mit belegter Stimme. Er seufzte, er hatte wohl keine andere Wahl. Er musste ihr die Verletzungen zeigen, mit einer Beschreibung dieser, würde sie sich bestimmt nicht zufriedengeben. Er ertrug es nicht wie sie ihn ansah. Voller Mitleid und Angst vor dem was er ihr eröffnen würde. Sein Herz verzog sich zu einem festen Knoten, doch er musste es tun. Zitternd griff er nach dem dunklen Stoff und zog sich schließlich den Pullover über Kopf.
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Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)
FanfictionDraco Malfoy hat endlich das Richtige getan. Er hat sich gegen Voldemort entschieden und kämpft im Krieg auf der richtigen Seite. Doch, als er sich gegen Voldemort entscheidet, entscheidet er sich auch gegen seinen Vater und seine gesamte Familie...