41. Alci fidem servare (Teil 2)

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Es tut mir wirklich sehr leid, dass so lange nichts kam - viel Spaß...

Der Anbruch ihres 8.Schwangerschaftsmonats war ein schöner Tag. Der Himmel war strahlendblau, einer lauer Wind wehte und die Sonne schien fröhlich auf sieherab. Narcissa konnte den gesamten Tag draußen auf dem zum MalfoyManor gehörenden Gelände verbringen. Lucius war heute schon nachdem Frühstück mit den Worte: „Es wird spät." verschwunden.Narcissa hatte gar nicht versucht sich darüber zu ärgern, für ihnwar es bestimmt auch nicht leicht. Mit ihm tauschen würde sie nichtwollen. Nach all den Momenten mit dem dunklen Lord Voldemort gewöhntesie sich einfach nicht an dessen Anblick. Diese stechenden Augen, dieeinen unentwegt taxierten, das Gefühl der Schutzlosigkeit, wenn erwieder mal versuchte in die Gedanken seines Gegenübers einzudringen.Narcissa schüttelte sich. Daran wollte sie lieber nicht denkenmüssen. So gut es ging versuchte sie dem dunklen Lord aus dem Weg zugehen. Lucius hatte sie schon mehr als einmal gefragt, ob sie ihn zueinem Treffen begleiten wollte, aber sie hatte jedes Mal abgelehnt.Nein, sie wollte nicht mehr Zeit mit diesem Menschen, wenn mal ihnals so etwas überhaupt bezeichnen konnte, verbringen, als es vonNöten war.

Narcissa lag schon imBett, als Lucius ins Manor zurückkehrte. Lucius öffnete leise dieTür, bedacht Narcissa nicht zu wecken. Dies war allerdings, wie erfeststellte, nicht von Nöten, da seine Frau noch gar nicht schlief.Sie saß aufrecht im Bett, ihre Hände an den Bauch gelegt.
„Dubist ja noch wach.", sagte er leise und gab ihr einen Kuss.
„Ja,unser Kleines gibt einfach keine Ruhe."
Lucius lächelteerfreut. „Du kannst es spüren?", er schüttelte den Kopf.„Natürlich kannst du das. Ähm... kann ich?" Lucius hieltunsicher in der Bewegung inne.
Narcissa lachte und nickte heftig.„Natürlich, du-"
„Narcissa, keine Kraftausdrücke,bitte!"
„... Mäuschen."
„Cissa!", Lucius entgleistendie Gesichtszüge.
Seine Frau lachte nur und nahm seine Hände.Lucius wollt noch etwas sagen, aber das Gefühl eines sanftenStupsens unter seinem Finger ließ ihn verstummen. Das... das warunglaublich. Lucius Hände begannen vor Aufregung zu zittern.
„Schön, oder?", fragte Narcissa. Lucius konnte nur nickten.
Als er nach weiteren Minuten immer noch nichts sagte undstattdessen sein Ohr an ihren Bauch drückte, strich Narcissa ihmüber den Kopf. „Ich finde es zwar schön, dass es dich sosprachlos macht, aber wirklich natürlich ist diese Stille bei dirnicht."

Lucius sah Narcissaschließlich mit solch verträumten Augen an, dass sie ihnschließlich wortlos in die Arme schloss. Lucius lehnte seinen Kopfan ihren. „Ich liebe dich.", flüsterte er.
„Ich dichauch.", wisperte sie zurück.

„Der dunkle Lord hatnach dir gefragt.", sagte Lucius plötzlich. Narcissa versteiftesich. Hatte sie doch gerade noch daran gedacht. Lucius musste geahnthaben, wie unwohl dieser Gedanken sie sich fühlen ließ, denn erdrückte sanft ihre Hand. „Keine Sorge", sagte er. „er willsich nach der Sache mit Draco nur der Treue seiner Anhänger sichersein. Du hast also nichts zu befürchten."
Narcissa schwieg. Ja,sie könnte beruhigt sein, wäre dem denn so. Aber sie hatte Angst.Angst vor dem dunklen Lord, seinen Machenschaften, den Menschen, dieihm trauten und ja, manchmal hatte sie auch Angst vor Lucius. Siefühlte ihr Herz vor Furcht gelähmt, wenn sie nur daran dachte, dassihr Mann all den Worten Voldemorts glaubte... Wie konnte er nur soblind sein? Auch sie hatte seinen Worten Glaube geschenkt, viel zulange sogar, aber auch sie hatte irgendwann erkennen müssen, dassdies nicht der richtige Weg war. Und wenn sie ehrlich war, hoffte sienoch immer, dass auch Lucius die Pläne des dunklen Lords nochrechtzeitig durchschauen würde, auch wenn die Hoffnung Tag für Tagschwand.
Narcissa klammerte sich bei dem Gedanken an den kalten,durchdingenden Blick Voldemorts an die Hand ihres Mannes. Sie wolltediesem Mann nicht mehr begegnen müssen.
Lucius lockerte seineHand aus ihrem Klammergriff. „Narcissa, wovor hast dusolche Angst?", fragte er überraschend sanft. Narcissa hättenicht gedacht, dass er so ruhig auf ihre deutlichen Zweifel reagierenwürde. Sie hätte erwartet er würde wütend werden, ausrasten undsie am Ende sogar wieder und dieses Mal endgültig vor die Türsetzten. Doch Lucius schaffte es immer wieder, selbst nach all denJahren, sie zu überraschen. Mit sanften Worten und ruhiger Gestesprach er ihr Mut zu und versicherte ihr, dass es nichts gab wovorsie sich fürchten bräuchte. Er machte dies so voller Ehrlichen undZuversicht, dass Narcissa ihm fast sogar geglaubt hätte.

Das Treffen mit demdunklen Lord fand schon zwei Tage später im Kreise weiterer Todesserstatt. Die Anreise stellte sich als etwas komplizierter heraus, alszunächst gedacht. Aufgrund Narcissas Schwangerschaft und derTatsache, dass sie deshalb nicht apparieren konnten, musste sie anmehreren Stellen flohen und da dies schon anstrengend für sie warund sie zudem nicht zu lange Strecken am Stück laufen konnte,mussten sie immer wieder Pausen machen. Narcissas Sorge wuchs und siewurde immer nervöser. Als Lucius dann auch noch von ihr verlangtefür die restliche Strecke eine Augenbinde zu tragen, bezweifelteNarcissa, dass sie dieses Treffen überstehen würde.
Schließlichnach schier einer halben Ewigkeit kam Lucius zum Stehen. „Wir sindda.", sagte er und löste das Band um ihren Kopf. Er hatte Narcissaversichert, dass er ihr durchaus vertraute, der dunkle Lord sich abererst selbst sicher sein wollte, bevor er das Versteck an siepreisgab. Nun besaß er aber immerhin den Anstand seine Frau miteinem mitleidigen Blick zu versehen.

Das erste, das Narcissabemerkte waren die Blicke der Leute im Raum. Sie seufzte innerlichund versteifte sich nach außen hin; alle starrten sie an. Einigerissen erschrocken die Augen auf, andere grinsten süffisant. Wieautomatisch wanderte Narcissas Hand zu ihrem Bauch. Ihr blieb aberkeine Zeit sich Mut zuzusprechen, denn schon wurde sie grob am Armgepackt.
„Komm mal mit.", knurrte eine Stimme, die Narcissanur allzu bekannt war.
Narcissas ältere Schwester Bellatrixschleifte sie regelrecht in den Flur zurück, aus dem sie und Luciuswohl gekommen waren.
„Wann hattest du bitte vor mir das zusagen?", fragte Bellatrix hitzig und zeigte auf NarcissasUnterleib. Narcissa wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie schämtesich, dass sie nicht daran gedacht hatte ihr etwas zu sagen, aber siewar sich sicher, dass es so besser gewesen war. Hätte Bellatrixdavon gewusst, hätte es nicht lange gedauert und der dunkle Lordhätte auch davon gewusst. Es war schon schlimm genug, dass er inwenigen Minuten zwangsläufig davon erfahren würde. 

Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt