14. The beginning is always today (Teil 7)

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 „Weißt du...-", begann Hermine und knetete unruhig ihre Fingerknöchel. 

„- ich hasse dich wirklich. Du machst mir das Leben seit dem ersten Schuljahr zur Hölle. Weißt du wie oft ich geweint habe, weil du mich ‚Schlammblut' genannt hast?", Draco sah sie schuldbewusst an, doch Hermine fuhr unbeirrt fort. „Oft kann ich dir sagen! Aber irgendwann... hab ich aufgehört zu weinen. Ich ... ich habe versucht es zu ignorieren, es an mir abprallen zu lassen und .... es hat funktioniert. Meistens zumindest. Aber trotzdem... will ich dir nicht wehtun. Egal, wie sehr du es verdient hättest. Ich weiß nicht, was bei dir während den Ferien vorgefallen ist und du musst es mir auch nicht erzählen. Nur habe ich das Gefühl, es hat dich verändert und das verwirrt mich. Verstehst du? Du kommst hier unangemeldet an, wirkst total nervös und naja... sag mir wenn ich mich irre, aber auch irgendwie ... ängstlich? Keine 12 Stunden später irrst du wie von Merlin verhext durch die Gänge, rennst alles, inklusive mir, was dir in den Weg kommt um. Bist offensichtlich verletzt, aber gehst einfach weiter. Du wirst es nicht glauben, aber ich war so dumm und bin dich tatsächlich suchen gegangen, weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe!", sie lachte kurz auf. „Dann finde ich dich im Schnee sitzen und ... du weinst! Ich... weiß nicht, warum ich dir das erzähle, wirklich nicht! Aber Draco-", sie betonte seinen Vornamen, als wäre er das Tor zu seiner Seele und sah ihm bewusst in die Augen. „- ich verstehe dich nicht. Du verwirrst mich. Was machst du nur mit mir?", fragte Hermine nun und sah ihm mit glasigen Augen entgegen. Draco war sprachlos. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Völlig überfordert mit der Situation fuhr er sich durch die verstrubbelten Haare. Wie sollte er diese Rede einschätzen? Die Gryffindor war verwirrt von seinem seltsamen Verhalten, aber was sollte er tun? Der junge Malfoy war doch selbst von seinem Verhalten verwirrt. Noch nie war er ein sich von seinen Emotionen leitender Mensch gewesen. Er tat was ihm logisch erschien. Das was sein Vater ihm befohlen hatte. War der Slytherin überhaupt in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen? Ein Vatersöhnchen, so würde man ihn nennen. Wie oft Draco mit seinem Vater gedroht hatte; er kam sich lächerlich vor. Potter und die anderen hatten sich vermutlich regelmäßig ins Fäustchen gelacht, bei dem albernen Verhalten, dass er an den Tag gelegt hatte. Draco schämte sich. Schämte sich für alles, was er in seinem Leben falsch gemacht hatte, und das war so viel gewesen. Täglich hatte er Menschen aufgrund ihrer Herkunft und ihrer Entscheidungen diskriminiert. Hermine hatte es ihm gerade eröffnet: Sie hasse ihn. Sie hasste den Slytherin für alles, was er ihr angetan hatte. Dafür, dass er sie getriezt und beschimpft hatte. Dafür, dass er jemals in ihr Leben getreten war. Und dabei war sie bestimmt nicht die Einzige. Sogar sein eigener Vater hasste ihn. Er war ein schlimmer Mensch und jeder hasste ihn. Zu Recht.

Es vergingen mehrere Minuten, doch noch immer saß der Slytherin einfach da und schien tief in seinen Gedanken versunken. Hermine kaute nervös auf ihrer Unterlippe. Vielleicht war sie doch etwas zu hart gewesen. Immerhin hatte sie ihm gerade gesagt, dass sie ihn hasste! Hass war so ein schlimmes Wort. Noch nie hatte Hermine jemanden wirklich gehasst. Doch Draco Malfoy hatte dies geschafft. Sie hasste ihn. Doch nicht in den letzten Stunden. Sie konnte mit dem Draco der letzten Stunden vielleicht nicht gut umgehen, aber sie hasste ihn nicht. Sie wollte sich nichts einreden, aber dennoch hatte Hermine das Gefühl, dass sich etwas in ihm veränderte. Würde das nicht passieren, wäre er schließlich nicht hier, oder? Auch, wenn diese Möglichkeit natürlich bestand, hatte Hermine nicht das Gefühl, dass Draco ihr etwas vormachte. „Malfoy?", Hermine hatte eine Hand auf seinen Arm gelegt. Dabei achtete sie sehr darauf ihm nicht noch einmal wehzutun. Draco hob blinzelnd den Kopf und betrachtete sie mit einem für sie nicht deutbaren Blick. „Danke.", sagte er ruhig und tätschelte ihre Hand. Mit großen Augen beobachtete sie wie Draco mit einem entschuldigenden Lächeln aufstand und in Richtung Ausgang ging. Kurz vor dem Ziel entschied er sich jedoch anders und stürzte in das kleine Bad. Es war das klirrende Geräusch eines sich öffnenden Toilettendeckels zu hören. Hermine kämpfte sich aus dem Bett und vernahm schon einige Sekunden später ein würgendes Geräusch. Erschrocken humpelte sie in Richtung des Bades. „Draco?", sie steckte den Kopf schüchtern durch den kleinen Spalt, der zuvor nur angelehnten Tür. Draco hing keuchend über der Toilettenschüssel. Mit zitternden Händen krallte er sich an dem weißen Porzellan fest. Als er Hermine entdeckte, drehte er den Kopf erschöpft in ihre Richtung. Unnatürlich blass blickte er ihr mit traurigen Augen entgegen. Der Gryffindor versetzte es einen Stich. Nie hatte sie geglaubt, den Schrecken ihrer Schulzeit bemitleiden zu müssen. Doch genau das löste sein Anblick bei ihr aus: Mitleid. Mitleid und Sorge durchflutenden ihre müden Knochen. Langsam hinkte sie auf Draco zu und legte ihm beruhigend eine Hand auf den Rücken, während er nicht an sich halten konnte und sich wieder in das helle Porzellan erbracht.

Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt