44. Dunkelheit zu Licht (Teil 2)

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Hermine rannte so schnellsie konnte. Um sie herum sah sie Menschen liegen, aber sie versuchtesie nicht zu beachten. Sie konnte ihnen nicht mehr helfen. VorHermine lagen die Trümmern von Hogwarts. Sie sah Menschen am Bodensitzen. Viele der Todesser schienen verwirrt. Sie war verwirrt. Wasmachten sie noch hier? Wieso griffen sie die anderen nicht an? Wiesoflohen sie nicht? Sie saßen einfach da und schienen konzentriertüber etwas nachzudenken. Was war hier nur geschehen? 

Da.Endlich. Rotes Haar.
„HERMINE!", schrie Ginny auch schon undkam auf Hermine zu gelaufen. Fest schloss sie ihre beste Freundin indie Arme. „Wo warst du?", fragte Ginny sie mit zittriger Stimme.„Ich dachte ... ich dachte schon-", Hermine hörte sie festschlucken.
„Shh, alles ist gut. Mir geht es gut. Ich... ichwar... das erkläre ich dir später, okay? Ich... sag schon, wen hates getroffen?"
„Padma und Lavender.", sagte Ginny traurig.Sie sah in die Ferne, dann wieder zu Hermine. „Ich weiß auch nichtalles, aber... Neville... er hat mir gesagt, dass Pansy gestorbenist."
Hermine sah zu Boden. Um Padma und Lavender tat es ihrleid, aber Pansy tat ihr am meisten weh. Vor allem für Neville.
„Noch jemand?", fragte sie und wischte sich über die Augen.
Ginny sah gen Himmel und atmete lange durch die Nase aus, bevorsie antwortete. „Colin. Creevy meine ich. Ein Stupor hat ihn an denHinterkopf getroffen. Er war sofort tot."
Hermine spürte, wiesie schluchzen wollte. Aber sie unterdrückte es. Es halt nichts.Colin war tot. Der kleine Colin Creevy mit seiner Kamera. Harrysgrößter Fan. Gerade er hätte es verdient gehabt, Harrys Triumphmitzuerleben. Hermine dachte daran, dass er es früher sicher alseine Ehre empfunden hätte für seinen Helden zu sterben.
‚Ruhein Frieden, Colin', dachte Hermine. ‚Ruhe in Frieden, Pansy.Lavender. Padma. Ihr ward noch viel zu jung zum Sterben.'

„Was... ich meine, wasist mit... Draco?", Hermine traute sich kaum zu fragen. GinnysMiene erhellte sich. Ein gutes Zeichen, vermutete Hermine.
„Demgeht es ganz gut, denke ich. Sein Vater hat mächtig eine Szenegemacht. Das hätte keine von ihm erwartet. Das möchte Draco diraber sicher selbst erzählen. Er ist da vorne.", Ginny zeigte ineine Richtung und tatsächlich, da leuchtete sein blondes Haar in derSonne. „Danke, Ginny! Deine Mutter ist in Hagrids Hütte.", sagtesie noch, bevor sie losrannte.
Sie war erschöpft und traurig,aber die Liebe zu Draco trieb sie an.
„Draco!", rief sie nochim Laufen. Der drehte den Kopf und strahlte über das gesamte Gesichtals er Hermine erkannte. „Hermine!", rief er und kam ihrentgegen. Endlich beieinander fielen sie sich glücklich in die Arme.„Ich hatte so Angst um dich.", sagten sie beinahe gleichzeigt.Sie lächelten sich an, dann küssten sie sich.

Lucius staunte nichtschlecht, als sein Sohn das kleine... Grangermädchen küsste. Ermusste sich wohl erst noch daran gewöhnen, dass sein Sohn sichverändert hatte. Ob Narcissa das wusste? Lucius' Augen wurdengroß, als er an seine Frau dachte. Er musste ihr sagen, wasgeschehen war. Es gab so viel, was er ihr sagen musste. So vieles,das er Draco noch sagen musste. Zum Beispiel, dass er bald ein großerBrüder sein würde.

„Draco, wir... wirsollten nach Hause gehen. Narcissa macht sich bestimmt große Sorgen.Sie wird froh sein, wenn sie hört, was passiert ist. Und nochglücklicher wird sie sein, wenn du dabei bist.", unterbrach Luciusdas Paar.
„Mr. Malfoy...", sagte Hermine und sah ihn nichtan.
Lucius wusste, dass er viel wieder gut zu machen hatte.
„Draco.", Hermine wandte sich ihrem Freund zu. „DeineMutter, sie ist hier."
„Was?", sagte Lucius mit einerIntensität, die Draco überraschte. Wieso wurde sein Vater so bleichim Gesicht? War irgendetwas mit seiner Mutter nicht in Ordnung?
„Wasist los?", fragte Draco an keinen direkt gerichtet. Lucius öffneteden Mund, schloss ihn aber wieder.
Wie sollte er das erklären?Draco, ich und deine Mutter haben kurz nachdem wir dich verstoßenhaben, ein zweites Kind gezeugt, es war keine Absicht, ich hoffe, dufreust dich? Das konnte er doch nicht sagen! Da war Feingefühlgefragt und Lucius wusste, dass das nicht gerade etwas war, wofür erbekannt war.
Hermine fing Lucius' Blick auf und lächelte Dracoan. „Komm.", sagte sie und hielt ihm ihre Hand entgegen. „Ichzeig's dir."
Lucius trottete dem Paar wehmütig hinterher.
Wieso war Narcissa hier? Was hatte sie sich dabei gedacht,herzukommen? Hatte sie denn nicht gewusst, wie gefährlich das fürsie und ihr Kind hätte werden können? Sie hatte doch sogar versuchtihn davon abzuhalten, hierher zu kommen. Sie hatte ihn am Ärmelzurückgehalten, doch er... Oh nein, war er etwa mit ihr Seit an Seitappariert ohne es zu bemerken? Hoffentlich war ihnen Beiden, dem Kindund ihr, nichts geschehen. Das würde er sich niemals verzeihen.

Hermine führte sie zuHagrids Hütte, wie Lucius und Draco bemerkten. Schon aus der Fernesahen sie die roten Haare der Weasley Familie, die sich vor der Hütteversammelt hatte. Was machte sie hier? Aufpassen, dass Narcissa nichttürmte? Das war doch lächerlich.

Molly nickte Herminelächelnd zu. In ihren Armen hatten sie Ron, der ebenfalls lächelteals er Hermine sah. Sie lächelte zurück, strich ihm kurz über denArm und öffnete die Tür zu Hagrid Hütte.
„Vielleicht solltenSie vorgehen, Mr. Malfoy."

Das ließ Lucius sichnicht zwei Mal sagen. Er stürmte in die Hütte und blieb überraschtstehen, als er seine Frau mit einem Bündel in den Armen im Bett desHalbriesen erkannte. Langsam und mit klopfendem Herzen ging er aufsie zu. Narcissas Augen strahlten, als sie ihn sah. Müde, aberglücklich, streckte sie die Hand nach ihm aus. „Komm her. Ichmöchte dir jemanden vorstellen."
Lucius war nahm die Handseiner Frau und ließ sich von ihr auf die Bettkante des Bettesziehen. Als er sah, was sie ihn den Armen hielt, setzte sein Herzeinen Schlag aus. In Narcissas Armen lag ein kleines Baby, das dieAugen geschlossen hatte. Es hatte die malfoytypischen hellblondenHaare als Flaum auf dem Kopf und nuckelte an seinem kleinen Daumen.
Lucius streckte die Hand nach dem kleinen Wesen aus, zögerteaber.
„Du kannst sie ruhig anfassen."
Lucius Augenbegannen zu leuchten, als er das hörte. „Sie?"
Narcissanickte lächelnd. „Es ist ein Mädchen."

„Ich habe dir auchjemandem mitgebracht.", sagte Lucius leise. Erst jetzt bemerkteNarcissa den Jungen, der schüchtern in der Tür stand.
„Draco!",sagte sie. Eine Träne rollte ihre Wange hinab. Schnell wischte siesie weg. „Komm her, bitte! Du brauchst keine Angst zu haben."
Dracokam ihrem Wunsch nach, wenn auch zögerlich.
„Ich hätte es dirso gerne gesagt, nur wusste ich nicht wie. Ein Brief schien mireinfach zu unpersönlich. Ich wollte es dir erklären können, nichtdass du noch auf falsche Gedanken kommst.", sagte Narcissa, ehe sieihm das Bündel zuwandte. „Sag Hallo zu deiner kleinen SchwesterLyra."
„Lyra?", fragte Lucius und Narcissa nickte.
„LyraRose. Ich hoffe, das ist in Ordnung für dich."
Lucius nickteund auch Draco nickte langsam.

Er hatte eine Schwester.Er war nun ein großer Bruder. Kein Einzelkind mehr. Seine Gedankensollten sich überschlagen, aber es war als  hätte er alle ihm möglicheAufregung ausgeschöpft und nichts könnte ihn mehr aus der Ruhebringen. Seine Mutter hatte soeben ein Kind bekommen. SeineSchwester.
Sie war wunderschön.

Endlich waren sie wiedereine Familie. Seine Eltern und er. Und seine Schwester Lyra.



Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt