29. Die Wahrheit

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29. Die Wahrheit

Es hatte Draco viel Überzeugungskraft gekostet, Blaise davon zu überzeugen, dass er es ernst meinte. Er, Draco Malfoy, hatte sich in Hermine Granger verliebt. Sein Herz an sie verschenkt, war ihr verfallen, wie er es sich niemals hätte vorstellen können. Vermutlich hätte er es selbst nicht geglaubt, aber doch war es wahr. Er liebte sie.

Blaise tat sich sichtlich schwer mit dem Gedanken, musste Draco aber schließlich Glauben schenken. Das Glitzern in seinen Augen, das war nicht gespielt. Das Zittern seiner Hände, das leichte Krächzen und Springen seiner Stimme während er sprach, so etwas konnte man nicht vortäuschen. „Gut, du hast dich also verliebt, aber... wie geht es nun weiter?", fragte Blaise und warf Draco einen nachdenklichen Blick zu. Draco lächelte und noch immer strahlten seine Augen ein solches Glück aus, dass es Blaise immer schwerer fiel, ihm dies zu nehmen. . „Gut, du hast dich also verliebt, aber... wie geht es nun weiter?", fragte Blaise und warf Draco einen nachdenklichen Blick zu. Dracos lächeln verschwand nach einigen Sekunden. „Ich weiß es nicht.", gab er schließlich zu. Erschöpft vergrub er das Gesicht in den Händen und ließ sich von Blase in eine lockere Umarmung ziehen. „Was mache ich jetzt nur, Blase?", fragte Draco mit gedämpfter Stimme. Sein Gesicht hatte er nicht nur in seinen Händen, sondern auch im Pullover seines besten Freundes vergraben. Dieser strich ihm nachdenklich über den Rücken. Er wollte nicht zugeben, dass er es auch nicht wusste. Zu froh war er, dass Draco sich ihm anvertraut hatte, als dass er ihn jetzt enttäuschen könnte. Blase spürte, wie der Druck auf seiner Brust immer schwerer wurde. Draco musste sehr müde sein, es klang nicht so, als hätte er auf seiner Reise besonders viel geschlafen; die dunklen Ringe unter seinen Augen betätigten Blasie' Annahme. „Vielleicht solltest du erst einmal eine Nacht darüber schlafen.", schlug er schließlich vor. Wie von selbst, hatte seine Hand begonnen über Dracos Kopf zu streicheln, wobei er gar nicht wusste, woher dieser Bewegung kam. Er hatte noch nie über jemandes Kopf gestreichelt, um ihn zu beruhigen, besonders nicht bei Draco!

Blaise wollte schon an Dracos Schultern rütteln, da fiel ein schwerer Druck auf seinen Brustkorb. Gleichmäßiges Atmen und ein leises Schnarchen. Draco war eingeschlafen. Blase kostete es einiges an Mühe, doch schließlich schaffte er es, Draco in sein Bett zu legen. Erschöpft ließ er sich auf sein eigenes fallen. Was ein Tag, was eine Ladung an Informationen, mit denen er auf jeden Fall nicht gerechnet hatte, als er die Tür zu seinem Schlafzimmer öffnete. Er hatte nicht einmal wirklich damit gerechnet, dass Draco schon da war. Er war nicht im Hogwartsexpress gewesen, weshalb Blase davon ausgegangen war, dass Draco noch ein paar Tage bei seiner Familie blieb. Wenn er ehrlich war, hatte er sogar erwartet, dass Draco zum Todesser ernannt worden war und deshalb fehlte, aber niemals hätte er mit dem Geschehen gerechnet.

Hermine saß wie auf heißen Kohlen. Sie hatte Draco seit gestern nicht mehr gesehen und auch nichts von ihm gehört. Keine Eule. Nichts. Sie musste doch unbedingt wissen, wie sein Gespräch mit Blase verlaufen war! Wieder und wieder sah Hermine vom Gryffindortisch zu dem der Slytherins und hoffte dabei nicht allzu auffällig zu sein. Noch hatte sie es nicht über das Herz gebracht, Harry und Ron von Draco und ihr zu erzählen. Besagter Ron steckte sich gerade einen Cornflake ins Ohr und Hermine fragte sich mal wieder, wie sie es mit den beiden Trotteln aushalten konnte. „Mine, sieh mal her! Was glaubst du, wer bekommt mehr Cornflakes in sein Ohr, Harry oder ich?", rief Ron über den Tisch hinweg und zeigte mehrfach mit dem Finger auf sich, als Harry nicht hinsah. Hermine musste unwillkürlich lachen. Genau deshalb mochte sie die beiden so sehr. Ihre beiden Knallköpfe waren so herrlich sorglos und verrückt. Ohne die beiden, hätte Hermine in den letzten Jahren bestimmt weniger zu lachen gehabt. Vermutlich hätte sie sich auf ewig in der Schulbibliothek verschanzt und wäre nur einmal am Tag rausgekommen, um etwas zu essen. So war sie in die verrücktesten Abenteuer verwickelt worden und wurde des Öfteren als Schiedsrichterin diffuser Wettbewerbe eingesetzt. „Mine, jetzt sag doch mal was!", drängte Ron als ginge es um Leben und Tod und nicht etwa, um einen Spaß. Hermine seufzte, wollte aber natürlich nicht als Spielverderber da stehen. „Ich glaube ja ganz fest daran", begann sie also. „Dass Harry mehr in sein Ohr bekommt!" „Hey!", kam es sogleich von Ron, wobei der gesamte Inhalt seines Ohrinneren auf den Fußboden segelte. Harry, Ginny, Neville und Hermine brachen in schallendes Gelächter aus, wobei auch Harry seine Portion aus dem Ohr fiel. „Iiih, Harry!", Ginny klopften sich Haferstaub von der Schulter und rückte ein Stück von Harry weg. Hermine konnte wirklich nicht glauben, dass Harry und Ron schon tatsächlich 16 Jahre alt ein sollten. 6 Jahre hätten eher gepasst!

Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt