23. Days before Christmas
Mit einem festen Verband umwickelt, lag Draco in eine schwere Decke gehüllt im Bett, als Hermine sich schüchtern zu ihm setzte. „Draco, bist du wach?", fragte Hermine Granger und fuhr dem jungen Zauberer durch die strubbeligen Haare. Dieser bestätigte leise murmelnd, dass dies der Fall war. „Gut, ich hätte da mal eine Frage...", nun wurde Draco neugierig. Gähnend setzte er sich auf und schaute die Gryffindor auffordernd an, fortzufahren und ihre Frage zu stellen. „Ich habe mit meinen Eltern ausgemacht, dass ich am 23. zu ihnen komme und Weihnachten mit ihnen verbringe.", sagte Hermine. „Aber das ist doch schon morgen!" „Ich weiß..." Dracos Blick senkte sich. „Ach so, okay...", erwiderte er und konnte die Trauer in seiner Stimme nicht verbergen. „Ja..., aber ich würde dich jetzt wirklich ungerne alleine lassen." Hermine wirkte bedrückt. „Nein, nein... ist schon okay. Ich komme zurecht.", winkte Draco ab. Hermine wirkte wenig überzeugt. Nachdenklich zwirbelte sie eine Locke zwischen ihren Fingern. „Nein.", entschied sie. „ Das möchte ich nicht. Viel mehr wollte ich dich fragen, ob du Weihnachten vielleicht nicht lieber mit mir und meinen Eltern verbringen willst." Draco hob den Kopf. Pure Überraschung stand in sein Gesicht geschrieben. „Ich? Mit dir und deinen Eltern?", voller Unglaube durchdrang seine brüchige Stimme. „Ja, morgen nach dem Frühstück geht's los. Kommst du mit?", Hermine hielt ihm lächelnd die Hand entgegen. Draco zögerte, lächelte aber schließlich zurück. „Ja!", rief er und schlug ein. „Sehr schön", kicherte die junge Hexe. Ein Laut der Überraschung verließ ihren Mund, als sie an den Händen nach vorne gezogen wurde. Schon fand sie sich in den Armen des Slyhterin wieder. „Danke.", flüsterte der Junge in ihr Ohr.
Draco konnte sein Glück kaum fassen. Nie hätte er damit gerechnet, dass Hermine ihn zu sich einladen würde. Als die Gryffindor von ihren Plänen erzählt hatte, am morgigen Tag nach Hause zu fahren, hatte er schon jede Hoffnung aufgegeben. Schon längst hatte er vergessen, dass der Heilige Abend vor der Tür stand. Seit der Kundgebung seiner Entscheidung, hatte er nicht mehr an das anstehende Fest gedacht. Plötzlich wurde dem Slytherin etwas bewusst. „Ich hab gar keine Geschenke.", stellte er fest. „Macht doch nichts. Wie sagt man so schön. Deine Anwesenheit ist schon Geschenk genug.", versuchte Hermine ihn zu beruhigen, doch Draco schüttelte den Kopf. „Nein... und überhaupt... ist deinen Eltern das überhaupt recht, wenn ich einfach so mitkomme?", die Zweifel wuchsen in ihm. Ihre Eltern kannten ihn doch gar nicht. Und falls Hermine ihnen von ihm berichtet hatte, so war es sicher nichts Gutes. „Na klar!", die Ältere kniff ihm leicht in die Seite. „Jetzt mach dir keine Sorgen. Auch, wenn sie dich nicht kennen, werden sie schon nichts dagegen haben. Und, dass du keine Geschenke hast, macht doch auch nichts. Ich habe auch nur Kleinigkeiten, aber wenn du willst, können wir morgen noch mal in die Winkelgasse, bevor wir losfliegen.", schlug sie vor. Draco dachte kurz darüber nach. „Wenn dir das nicht zu aufwendig ist-", begann er, doch schon hatte sie ihn unterbrochen. „Unsinn! Draco, mach dir doch nicht immer so viele Gedanken. Und Zweifel nicht immer an allem, hm?", seufzend drückte Hermine Draco an sich. „Ich werde es versuchen.", versprach dieser und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. „Du bist ja ein echter Schmusetiger.", kicherte Hermine und fuhr Draco über den bandagierten Rücken. Dieser grummelte etwas Unverständliches zur Antwort.
Zum Abendessen hin hatte Hermine ihre Sachen für Zuhause gepackt. Draco sah ihr dabei zu und half ihr die Sachen heraus zu suchen, die sie für die Heimreise brauchte. Nach außen hin versuchte er die Schmerzen zu verbergen, die ihn noch immer plagten. Wenn auch die Verbände halfen, so konnten sie die Schmerzen nicht vollkommen lindern. Zunächst hatte Hermine die Verletzungen mehr verschlimmert, als gebessert. Dazu hatten seine Wunden angefangen zu jucken, was ihn in den Wahnsinn trieb. „Hey, ist alles okay?", Hermine setzte sich mit besorgtem Blicken neben den Blonden. „Ja... nur ein bisschen Schmerzen.", gab er zu und sah auf seine Finger. Das brünette Mädchen seufzte, lächelte aber schließlich. „Na komm!", sie hielt ihm ihre Hand hin, die er nach kurzem Zögern ergriff. Sie führte ihn ins Bad und deutete ihm sich mit dem Rücken zu ihr auf den geschlossen Toilettendeckel zu setzten. Draco tat dies und begann schon sein Oberteil auszuziehen. Hermine half ihm, löste anschließend die Verbände und betrachtete seinen Rücken. „Hm... sieht zumindest nicht schlimmer aus. Okay, nein, tut mir Leid, es sieht schon besser aus. Die Salbe scheint geholfen zu haben. Ich mache dir am besten noch etwas davon drauf und dann können wir essen gehen, was meinst du?" „Klingt gut." „Perfekt."
Nachdem Hermine Dracos Rück dick mit Salbe eingeschmiert und mit Verband umwickelt hatte, machten sie sich zusammen auf den Weg in die große Halle, wo das Abendessen wie gewohnt stattfand. Die meisten Schüler hatten schon gegessen, weshalb sie fast alleine in der Halle waren. Nur der Lehrertisch war noch voll besetzt. Als die beiden Schüler aus verschiedenen Häusern, gemeinsam über die Türschwelle traten, sahen ihnen mehrere Augenpaare entgegen. Sowohl Dumbledore, McGonagall, als auch Professor Flitwick und Snape warfen ihnen vielsagende Blicke zu. Doch während die Blicke Dumbledores, MCGonagall und Flitwick freudig überrascht auf ihnen ruhten, starrte Snape ihnen mit einer Mischung aus Verwunderung und Abscheu entgegen. Seine dunklen Augen flitzten zwischen Hermine und Draco verwirrt hin und her. „Wieso starrt uns Professor Snape so komisch an?", fragte Hermine unsicher und beugte sich zu Draco hinüber. „Ähm... keine Ahnung. D-der ist doch immer komisch.", meinte er daraufhin und zog Hermine zum Slyhterintisch. Wohl bewusste, dass Snapes Augen ihnen stetig folgten.
Während des Essens, fühlte Hermine sich merkwürdigbeobachtet. Doch, wann immer sie sich umdrehte, um herauszufinden, wer sieanstarrte, sah sie niemanden, der in ihre Richtung sah. Ihr ging Snapes Blicknicht aus dem Kopf. Er hatte so ehrlich interessiert gewinkt. Nicht etwagelangweilt oder missbilligend, wie er es sonst in Gegenwart seiner Schülertat. „Hermine, du isst ja gar nichts. Ist etwas nicht in Ordnung?", dieAngesprochene zuckte unter Dracos Stimme leicht zusammen. „Was? Ja, nein... ichkann mir nur keinen Reim auf Snapes Blick bei unserer Ankunft machen.", gab siezu. Dracos Unruhe in den folgenden Sekunden, entging ihr dabei nicht. „Achecht? D-darauf hab ich gar nicht geachtete.", log dieser. Natürlich war ihm derBlick seines Patenonkels nicht entgangen. Sicher würde er mit ihm ein Gesprächführen müssen. Ob der Tränkemeister wohl von der vorliegenden Situationunterrichtet worden war? Draco war sich dem nicht sicher; schließlich müsstenseine Eltern dann zugeben, dass sie eine Schande großgezogen hatten. Und andieser Schande konnten sie schließlich nicht unschuldig gewesen sein. Er warnicht von alleine so geworden. Die Umstände hatten ihm zu dem gemacht, was erwar. Ein schwacher Junge, der es nicht schaffte Verantwortung zu übernehmen underwachsen zu werden.
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Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)
FanfictionDraco Malfoy hat endlich das Richtige getan. Er hat sich gegen Voldemort entschieden und kämpft im Krieg auf der richtigen Seite. Doch, als er sich gegen Voldemort entscheidet, entscheidet er sich auch gegen seinen Vater und seine gesamte Familie...