44. Dunkelheit zu Licht

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44.Dunkelheit zu Licht

Ein heller Lichtstrahlerleuchtete den Platz. Mit Schrecken sahen die Kämpfer des Lichts,wie kleine Spinnfäden aus silberweißer Energie zu den Köpfen allerTodesser sausten. Dort angekommen war es, als saugten sie sich anihnen fest. Flossen in sie ein. Was ging da nur vor sich. Keinerwagte es etwas zu sagen oder zu fragen. Ängstlich entfernten sie mitlangsamen Bewegungen von Todessern in ihrer Nähe, aus Angst derFluch könnte auch sie in ihre Fänge ziehen.
Mit einem Mal zoges die Gefangenen in die Höhe, wie ein großes, unsichtbares Netz.Erstaunt, fasziniert und verängstigt zugleich, folgte sie denSchwebenden mit den Augen. Lichtfunkten glitzerten in ihren Augen,als die hellen Strahlen sie blendeten.
Lucius war wie in Trance,er sah kaum, was um ihn herum vor sich ging. Er stand einfach da, denZauberstab Richtung Himmel. Zum ersten Mal in seinem Leben würde eretwas wirklich Großes leisten. Einen kleinen Schritt in die richtigeRichtung wagen. Dabei wusste er gar nicht, was er tat. Er handelteaus Gefühlt, das tat er selten, und dachte nicht nach, denn dannhätte das sicher nicht getan. Das hätte seine sture, zwängendeTreue gegenüber seinem Herrn nicht zugelassen. Das hätte sein Herrnicht zugelassen, wäre er nicht in seinem eigenen Kampf gefangen. Ineinem Kampf, der sich endlich dem Ende neigte. Nur nicht zur Freudeseines Vormundes.

Harry sammelte noch einmalseine gesamte Kraft. Auch die letzte Mauer war durch unsichtbareKräfte durchbrochen worden. Es war magisch. Er spürte das helleLicht auf seiner Haut, es ließ ihn durchhalten. Nicht an das denken,was ihm passieren könnte. Was er all den anderen antun könnte, gäbeer auf. Er hielt einfach durch. Schloss fest die Augen, packte dasStechpalmenholz mit beiden Händen, dachte an all die Menschen, ihreVergangenheit und Zukunft. Er war ihre Gegenwart. Er würde sie nichtenttäuschen.
Er enttäuschte sie nicht.

Rot überschattete Grünbis es ganz verschwand. Ein Energiebündel geformt aus Hoffnung undWillen brach über das Böse hinein und vernichtete es.
Es warvollbracht.
Voldemort war tot.

Es passierten drei Dingean diesem Abend. Alle im gleichen Moment, als setzten sie einandervoraus. Als könnten sie nur gemeinsam... sein.
Was könntegegensätzlicher nicht sein und trennt sich aber doch nur durch einenSekundenhauch?
Das Leben ist es, das so schnell zum Tode führt.
Das Ende, das einen Neuanfang zur Folge hat.
So starb indieser Nacht ein Mensch.
Er war böse, die Furcht.
So brachin dieser Nacht ein Mensch in zwei.
Er war nicht er selbst, derZwiespalt.
So wurde in dieser Nacht ein Mensch geboren.
Erwar unschuldig, die Hoffnung.

In dem Moment alsVoldemorts Körper den Boden berührt, Harry Potter, der Junge derlebte, den Sieg über alle brachte, sah Draco nur seinen Vater, derzu Boden fiel.
Während die Verwirrung die meisten an diesemAbend lähmte, rannte Draco. Er rannte zu dem Mann, den er dochhasste, der ihn so sehr verletzt hatte, der ihm das Leben gerettethatte, der ihn erzogen hatte, den er doch eigentlich liebte.
LuciusMalfoy lag bewusstlos am Boden, als Draco bei ihm ankam. Sein Herzschlug viel zu schnell in seiner Brust. Nein, das durfte nicht sein.Er konnte ihn nicht noch einmal verlieren. Nicht jetzt, da sie dochvielleicht noch eine Hoffnung haben hätten können. Genau jetzt,wollte der Tod seinen Vater zu sich neben? Wieso? Wieso nicht, als ersich einreden hatte können, es sei ihm egal, wieso in einem Moment,in dem er ihn liebte?
„Lucius?", flüsterte Draco leise undängstlich. Er wollte nicht der erste sein, der seinen Vater tot sahund doch wollte er auch nicht, dass es ein anderer war. Er sollteeinfach nicht sterben! Er wollte, dass lebte. Endlich wieder seinVater war! Verdammt, er konnte ihn nicht verlieren!
Dracobemerkte die Träne auf seiner Wange nicht, ehe sie auf die seinesVaters fiel.
„Papa... ich brauche dich doch."
Dracoberührte die Schulter seines Vaters und wünschte sich so sehr, erwürde sie wegschlagen. Würde ihn wegschicken, ihn abweisen, dannkonnte er ihn wenigstens hassen. Aber so nicht. Nicht jetzt, da seinVater mutig gewesen war. Einmal etwas richtig gemacht hatte. Dabestrafte ihn das Leben?
„Lucius!", wie verrückt rüttelteer an den Schultern seines Papas. „Bitte..."

Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt