Draco schluchzte an ihre Brust. Er wollte nicht, dass es so endgültig wurde, dassschon die engsten Bekannten davon erfuhren. Es, der ihm bis dahin fast schonunbekannten Hermine zu erzählen, hatte ihm schon so viel Überwindung gekostet.Getäuscht hatte er sich im Vorfeld damals auch nicht, es hatte ihn erneutgetroffen, als stünde sein Vater direkt vor ihm und spukte ihm die Worte erneutins Gesicht. „Ich will dich hier niewieder sehen. Nie . Wieder."
Nein, er konnte seinem Patenonkel nicht mehr unter die Augen treten. Nie wieder würde dieser ihm helfen, ihn aufbauen, wenn er ihm traurig entgegen blickte. Nein, Severus Snape war ein Todesser sowie sein Vater es war. Mit Leib und Seele kämpfte er für die Wiederauferstehung des dunklen Lords, die unverkennbar kurz bevorstand. Draco hatte es versiebt, auf allen Ebenen. Niemand würde mehr zu ihm stehen. Einzig Hermine schien für ihn einzustehen, doch dies würde auch nur so lange andauern bis ihre besten Freunde aus den Ferien zurückkamen. Die würden von Hermines Fürsorglichkeit gegenüber dem Slyhterins sicher nicht begeistert sein. Egal für was er sich entschied, er war noch immer der Feind. Er hatte jeden einzelnen von ihnen über fünf Jahre hinweg gehänselt und beleidigt. Immer wieder hatte er betont, wie arm und somit in den Augen der Reinblüter armselig und peinlich Wesleys Familie doch war. Potter war ein Waisenkind ohne Familie. Das Kind von Eltern, die so naiv gewesen war sich gegen den dunklen Lord stellen zu wollen. Und Hermine... wie oft hatte er sich über ihre Muggeleltern lustig gemacht. Wie oft er sie ‚Schlammblut' genannt hatte, konnte er schon lange nicht mehr zählen. Hermine hatte ihm verziehen... oder versuchte es zumindest für den Moment zu vergessen, wofür er ihr mehr als dankbar war. Potter und Weasly würden bestimmt nicht so reagieren, wie ihre Freundin. Von Harry konnte Draco sich noch am meisten erhoffen, doch mit jedem Blick, den der Auserwählte ihm in den letzten Jahren zugeworfen hatte, hatte sich seine Vermutung bestätigt. Harry Potter hasste ihn. Hasste ihn vermutlich mehr als alles andere auf der Welt, vielleicht von Lord Voldemort höchstpersönlich abgesehen. Draco fühlte sich einfach elend. Sowohl seelisch, als auch körperlich schien er auf seinem persönlichen Tiefpunkt. Die Erkältung, die er sich beim mehrfachen Trauern im Schnee eingefangen hatte, wurde einfach nicht besser. In den Spiegel hatte er schon seit Tagen nicht mehr gesehen, zu viel Angst hatte er vor dem, was sie sich ihm zeigen würde.
„Du siehst echt nicht gut aus, Draco.", ließ Hermine besorgt verlauten. „Danke.", antworte Draco trocken. „So meinte ich das doch nicht, ich-" „Jaja, schon gut. Ich weiß... mir geht's auch nicht besonders gut.", Draco fiel es noch immer schwer, Hermine vollends hinter seine harte Fassade blicken zu lassen. Er war es nicht gewohnt, dass Menschen sich ernsthaft um ihn sorgten. ‚Wie geht es dir?' war steht's eine Frage gewesen, auf die ein Reinblüter ‚Sehr gut, danke und dir?' zu antworten hatte, egal wie es ihm wirklich ging. Bei wichtigen Besprechungen (und Besprechungen unter Reinblüter waren natürlich immer wichtig) war kein Platz für Gefühlsduselei. Es war hart, doch man lernte schnell seine Gefühle hinten anzustellen, wenn man es seit Klein auf nicht anders gewöhnt war. Hermines Blick wurde, falls das überhaupt möglich war, noch besorgter. Prüfend legte sie eine Hand auf seine Stirn. „Hm, etwas warm bist du schon... Du solltest dich hinlegen.", beschloss Hermine und drückte ihn sanft in die Matratze unter ihnen. Draco richtete sich lächelnd wieder auf, doch das Lächeln verging ihm, als er von einem erbarmungslosen Schwindel in die Tiefe gerissen wurde. Stöhnend rieb er sich die Augen. Merlin, das war doch wie verhext. Sorgenvoll half Hermine ihm auf die Beine, stützte ihn bis sie das Bett schließlich umrundet hatten. Schwerfällig ließ der Slyhterin sich nieder und schloss die Augen. „Boah...ist mir schlecht.", nuschelte er in seinen Handrücken. „Dann nimm einen Trank dagegen.", meinte Hermine leichthin „ Na, wenn du so etwas da hast.", spottete Draco. Seufzend öffnete das Mitglied des berühmten goldenen Trios eine der Nachttischschubladen und nahm eine schmal Phiole heraus, die sie dem Blonden reichte. Der nahm sie mehr oder weniger dankend entgegen und kippte das bittere Gebräu in einem Zug hinunter. Er nahm daraufhin wieder seine alte Position ein, bei der er die Augen geschlossen hatte, den Arm über die gereizten Augen gelegt. Die Löwin betrachtete ihren Schützling. Nie hätte sie sich ausmalen können, diesen als solchen zu bezeichnen. Sie konnte sich nicht helfen, doch sie musste einfach laut loslachen. Dafür erntete sie ein argwöhnisches Schnauben von Draco. „Was ist denn jetzt plötzlich so lustig?", fragte er genervt. „Einfach alles. Diese Situation. Dass du hier bist... mit mir! Hättest du dir jemals gedacht, dass es mal so weit kommt? Draco Malfoy und Hermine Granger in einem Zimmer und das ohne sich zu verhexen?", fragte sie kichernd. Nun musste auch Draco kurz auflachen. „Ach ja, das ist schon echt komisch... im wahrsten Sinne des Wortes." „Spinner!" „Selber." Gerade wollte Hermine auf den Konter antworten, als sie ein gleichmäßiges Atmen vernahm, was sie stutzig machte. Ihre Vermutung bestätigte sich, als sie sich wieder Draco zuwandte. Er war eingeschlafen. Lächelnd deckte die Hexe ihn zu.
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Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)
FanfictionDraco Malfoy hat endlich das Richtige getan. Er hat sich gegen Voldemort entschieden und kämpft im Krieg auf der richtigen Seite. Doch, als er sich gegen Voldemort entscheidet, entscheidet er sich auch gegen seinen Vater und seine gesamte Familie...