42. Bereitoder nicht
Es kam vollkommenunerwartet. Alle hatten sie gewusst, dass es eines Tages soweit seinwürde und sie kämpfen mussten. Dass Lord Voldemort und seineTodesser anrücken und Hogwarts stürmen würden. Vorahnung schütztaber vor der Überraschung nicht, wenn der Zeitpunkt dann kommt.Harry, Ron und sogar Hermine mussten zugeben, dass sie geglaubthatten, sie hätten noch etwas Zeit. Sie hatten geglaubt, sich bereitzu fühlen, wenn ihnen klar wurde, dass der Kampf, der vor so vielenJahren begonnen hatte, nun bald sein Ende finden würde. Dem war abernicht so. Plötzlich trafen sie ein. Ohne Vorwarnung durchbrachtensie den Apparierschutz und ein maskierter Kämpfer nach dem anderenerschien im Schlosshof. Es war das Geschrei von Kindern, das dieEindringlinge verriet. Bevor auch nur einer einen Gegenzaubersprechen konnte, waren die fünf Ravenclawschüler tot.
Dumbledore hatte immervorgehabt die jüngeren Schüler rechtzeitig nach Hause zu schicken.Nur die, die bereit waren für den Frieden ihr Leben zu geben solltenbleiben. Nur wer aus freien Stücken kämpfen wollte, sollte dieSchlacht erleben müssen. Nun war es zu spät. Er hatte versagt. Erhatte den Moment verpasst in dem er sie alle hätte noch rettenkönnen. Die ersten Opfer waren gefallen. Die Schlacht begann.
Harry und Ron rannten zumSchloss zurück. Sie waren bei Hagrid gewesen, als der Boden unterihnen erzitterte. Ron sah aus dem Fenster und schrie: „TODESSER!"Harry war viel zu überrascht um zu realisieren, was draußen geradevor sich ging. Ihr Plan, ihre Recherchen, all ihre Bemühungenschienen umsonst. Sie hatten nichts Brauchbares herausgefunden. Eswaren alles nur Vermutungen, nichts würde ihnen helfen diesen Kriegzu gewinnen. Und viel schlimmer noch, Harry wusste nicht, wie erVoldemort besiegen sollte. Denn Harry wurde eines bewusst, als ernach draußen sah und all die vermummten Gestalten in Schwarz sah. AmEnde musste er es doch alleine schaffen. Seine Freunde, die Lehrer,die Schüler, der Orden des Phönix, der kurz darauf anrückte, alldiese Menschen konnten ihm nicht helfen. Alles was sie tun konntenwar am Leben zu blieben. Durchzuhalten bis Harry hoffentlich siegenwürde. Harry kam sich dumm vor. So viele Jahre kämpfte er schon fürdiesen Moment, dabei hatte er ihn nie wirklich verstanden. Bis tiefin die Nacht hinein – ja, gerade noch gestern beim Abendessen –hatten er und seine Freunde Pläne geschmiedet, was sie tun würden,wenn es soweit war. Hatten Aufteilungen, Attacken und Fluchtplänebesprochen, all das war vergeblich. Er konnte nicht mehr davonlaufen,es war zu spät. Er war ab diesem Moment gefangen, als seine Muttersich vor ihn war und ihn nicht sterben ließ. So wurde er derAuserwählte. So wurde er zur einzigen Person, die den dunklen Lordbesiegen konnte. Die Prophezeiung hatte es ihm noch einmal bestätigt,doch er hatte es nicht sehen wollen. Natürlich hatte er immergewusst, dass es schlussendlich doch an ihm liegen würde, aber soschwer war ihm sein Herz dabei noch nie gewesen. So bewusst war es inseinem Kopf noch nie gewesen, dass er es nicht einmal schaffte wahreAngst zu empfinden. Er sah all die Menschen da draußen, die auf ihnzählten. Hörte die Schreie der Opfer, die der Krieg unweigerlichnoch bringen würde und spürte plötzlich eine Stärke in sich, dieer so nie von sich erwartet hätte. Kurz dachte Harry an sein 10jähriges Ich, das schwach und traurig im Schrank unter der Treppesaß und sich solch eine Verantwortung niemals hatte vorstellenkönnen. Wie er nun so darüber nachdachte, war er Dumbledore daserste Mal wirklich dankbar. Er hatte wahrlich keine schöne Kindheitbei den Dursleys gehabt, aber er war sicher gewesen. Tante Petunias,Onkel Vernons und Dudleys Verhalten war noch immer falsch, aber eswar bei weitem besser für ein Kind die Last der Einsamkeit undUngerechtigkeit zu erfahren, als die Last eines ganzen Krieges undsomit das Leben all der geliebten und auch unbekannten Menschen aufden Schultern zu tragen.
Harry war nun älter. Es machte die Lastnicht minder schwer, aber erträglicher. Er war nun alt genug, um zuwissen, was er tat. Um zu wissen, welch eine Verantwortung auf ihmlag. Harry hatte das Wissen, dass er es dennoch schaffen konnte. DieProphezeiung beschrieb ihn nicht als einen Verlierer, sondern alseinen möglichen Gewinner. Und der wollte er sein. Dafür würde erkämpfen. Harry, der stehen belieben war, hörte einen lauten Schrei.Eine Explosion nicht weit von ihm. Harry rannte los.
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Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)
FanficDraco Malfoy hat endlich das Richtige getan. Er hat sich gegen Voldemort entschieden und kämpft im Krieg auf der richtigen Seite. Doch, als er sich gegen Voldemort entscheidet, entscheidet er sich auch gegen seinen Vater und seine gesamte Familie...