„Neville...", sagte sie noch einmal sanft und berührte ihn sachte an der Schulter. Das schien Neville endgültig aus seiner Trance zu holen. Er blinzelte ein paar Mal und wieder wirkte er so unfassbar traurig, dass Pansy irgendetwas tun wollte, um ihn zu trösten. Kurzerhand griff sie nach seiner Hand, die tatsächlich ein wenig zitterte. Oder war das ihre eigene?
Neville schien es jedenfalls nicht zu stören. „An was hast du gedacht?", fragte Pansy und übersprang somit bewusst die Frage nach seinem Befinden, denn dass es ihm nicht besonders gut ging, war offensichtlich.
„Nichts.", sagte Neville schnell und entzog ihr seine Hand. Pansy zog sich enttäuscht zurück. Sie hatte wirklich gedacht, sie und Neville können wirklich, naja, so etwas wie Freunde werden. Da hatte sie sich wohl getäuscht. Er würde ihr nie vertrauen und Pansy fragte sich zunehmend, wieso sie das so sehr störte. Bis vor kurzem hätte sie das höchstens bei Draco oder Blaise gestört, aber nicht etwa bei Neville Longbottom!
Nach Nevilles Abweisung hatte Pansy irgendwie keine Lust mehr Zeit mit den Gryffindors und ihren Mitläufern zu verbringen – Draco, wegen dem sie hauptsächlich gekommen war – ignorierte sie ohnehin und wollte sich sicher nicht mit ihr aussprechen oder gar versöhnen. Was sollte sie dann noch hier?
Pansy erhob sich und wollte sich gerade mit einem kurzen Word des Abschiedes verschwinden, als sie ausgerechnet durch Draco aufgehalten wurde.
„Pansy, warte." Pansy wartete. Draco erhob sich ebenfalls und kam auf sie zu. „Lass uns ein paar Schritte gehen.", schlug vor und Pansy nickte. Egal, was Draco ihr sagen wollte, ihr war es lieber, wenn er dies nicht vor all den anderen sagte.Sie liefen schweigend nebeneinander und Pansy hielt die Spannung zwischen ihnen kaum noch aus. Endlich begann Draco zu sprechen.
„Sag mir nur eins Pansy, woher der plötzliche Sinneswandel?"
„Ich habe über deine Worte nachgedacht.", gestand Pansy. „Und über das, was du getan hast."
„Aha und zu welchem Schluss bist du gekommen?"
Es störte Pansy, dass Draco in so einem unfreundlichen Ton mit ihr sprach. War sie nicht einen Schritt auf ihn zugegangen? Wieso machte er es ihr so schwer?
„Ich bin doch hier, oder?", sagte sie also und konnte verhindern, dass sie ob der Tränen, die ihr nun in den Augen standen, weinerlich klang.
Dracos Blick wurde weicher. „Pansy...", sagte er und ging auf das dunkelhaarige Mädchen zu, dass doch eigentlich immer noch seine Freundin war.Pansy blieb fast das Herz stehen, als Draco sie plötzlich in die Arme schloss. Er hatte sich wirklich geändert. Früher hätte er so etwas nie getan. Es hatte Zeiten gegeben, da hätte sie sich so gewünscht, er würde sie einmal in den Arm nehmen oder wenigstens ihre Hand nehmen, aber Draco hatte so etwas nie getan. Es war einfach nicht seine Art. Heute war das wohl anders.
Pansy erzählte Draco, dass sie sich nicht sicher war, was sie tun sollte. Dass sie ihren Vater und somit ihre ganze Familie nicht verraten wollte, aber sie auch nicht unterstützen wollte.
„Ich habe einfach Angst, Draco. Ich möchte nicht, dass es zu einem Krieg kommt."
„Zu dem wird es aber kommen, Pans. Das können wir schon lange nicht mehr aufhalten. Nun kommt es nur darauf an für welche Seite du kämpfen wirst."
„Ich möchte nicht für die falsche Seite kämpfen."Pansy war noch immer unsicher, aber sie kam wieder. Sie wollte Draco nicht verlieren, der doch ihr einziger Halt war. Er verstand, wie schwer es ihr fiel sich zu entscheiden, er verstand ihre Angst. Pansy lernte immer mehr Seiten an Draco kennen, die sie niemals an ihm vermutet hätte. Früher hatte sie ihn für sein arrogantes Auftreten bewundert, heute war sie froh um die feinfühligen Seiten, die er nun offen zeigen konnte.
Sie gewöhnte sich erstaunlich schnell an den Gedanken, dass Draco und Hermine zusammen waren. Das lag aber auch daran, dass Draco trotz ihrer harten Worte nie komplett aus den Augen gelassen hatte und die beiden öfter zusammen gesehen hatte. Spätestens seit dem Kuss in der großen Halle war die Sache dann klar gewesen, aber Pansy hatte es schon vorher geahnt und versucht sich damit abzufinden. Draco in den Armen einer anderen zu sehen, tat weh, half ihr aber von ihm loszukommen und ihre Gefühle für ihn zu vergessen. Ebenfalls wurde es leichter in loszulassen und das nicht nur als Schwarm, sondern auch als Freund. Die Entscheidung ihres Vaters, Draco sei nicht mehr der richtige Umgang für sie, hatte sie hart getroffen. Es war der Moment als sie feststellte, wie sehr ihr Vater sie beeinflusste. Sie fragte sich in der darauffolgenden Zeit, ob es eine Person gab mit der sie befreundet war, weil sie sie mochte oder ob sie sich aus reiner Berechnung mit bestimmten Leuten abgab. Es war kein schönes Gefühl zu bemerken, dass dem genau so war. Sie hatte Menschen, die ihr nichts nutzen, nie die Chance gegeben sie kennenzulernen. Slytherins bleiben unter sich, war ihr wie ein ungeschriebenes Gesetz vorgekommen, was – wie sie jetzt wusste – völliger Quatsch war. Bestimmt wäre ihr ihr bescheuertes Verhalten viel früher klar geworden, hätte sie sich nicht nur mit Menschen abgegeben, die ähnlich erzogen worden waren wie sie.
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Niemand hätte das je für möglich gehalten, aber nun trauten sich schon drei Schlange in die Höhle der Löwen.
Es war deutlich zu spüren, dass Pansy sich in den ersten Tagen noch sehr unbehaglich, wenn nicht sogar unwohl zu mute. Die Gryffindors verstanden das. Es war nicht einfach die Seite zu wechseln, wenn Pansy dies auch nicht offen sagte. Fragte man sie, so hielt sie es offen, wie sie sich schlussendlich entscheiden würde, aber für Harry, Ron, Hermine, Neville, Blaise und Draco war die Sache klar. Sie setzt sich zu ihnen, sabotierte und beleidigte keinen mehr und halfe Neville sogar im Zaubertränkeunterricht. Besonders Hermine hatte so eine Vermutung, dass sich zwischen den Beiden mehr entwickeln könnte. Als sie Draco von ihrem Verdacht erzählte, lachte dieser aber nur.
„Du spinnst! Niemals würde Pansy etwas mit Longbottom anfangen."
„Er heißt Neville und ich glaube, du bist einfach blind. Man muss doch nur mal schauen, wie sich ansehen."
„Mit man meinst du dich und in Zukunft auch mich?"
„Genau.", Hermine grinste. Vielleicht war ihre Idee einfach nur Unsinn, aber es war eben ein schöner Gedanke. Feindschaft durch die Liebe zueinander besiegt, das war doch hochromantisch! Außerdem war der Gedanke doch gar nicht so abwegig, Draco und sie hatten sich schließlich auch gefunden und dass, obwohl sie sich all die Jahre alles andere als gut verstanden hatten. Außerdem: je mehr Leute sie von der feindschaftlichen Front für sich gewinnen konnten, umso besser war es doch für sie – insbesondere in Hinblick auf den nahenden Krieg, der unweigerlich kommen würde.
Und plötzlich wusste Hermine, was zu tun war. Pansy hatten ihnen zwar weitergeholfen mit dem, was sie ihnen erzählt hatte, aber wie sie jetzt fortfahren sollten, hatten sie immer noch nicht gewusst. Nun hatte Hermine einen Plan, der ihnen – falls er so funktionierte, wie sie es sich vorstellte – nur helfen konnte.
„Du willst andere mobili... was?"
„Mobilisieren, Ron! Und ja, das will ich. Wir müssen dafür sorgen, dass die andere Hogwartsschüler-"
„Du meinst wohl Slytherins."
„Nein, doch... ja, aber – Ron! – darum geht es jetzt nicht. Die Slyhterins alleine würden uns auch nicht reichen. Wir müssen dafür sorgen, dass alle wissen, was Sache ist. Dumbledores Armee hat doch gezeigt, wie viele bereit sind zu kämpfen!"
Die Slyhterins der Gruppe schauten Schuldbewusst bei Hermines Worten, schließlich waren sie diejenigen gewesen, die die kriegsvorbereitenden Versammlungen schließlich gesprengt hatten mit dem von Umbridge geleiteten Inquisitionskommandos. Hätten sie sich doch einfach rausgehalten, sie hatte überhaupt nicht gewusst, um wie viel es doch eigentlich ging.
„Und wie hast du vor die anderen zu überzeugen mit uns zu kämpfen?", fragte Harry, der wirklich von Hermines Idee überzeugt war.
„Das... das weiß ich noch nicht.", gab sie zu.
„Wir könnten helfen.", kam es überraschend von Blaise.
„Ihr?", fragte Ron.
„Ja, wieso denn nicht? Wir sind in Slytherin und die Eltern dieser beiden Kollegen hier", Blaise legte rechts und links die Arme um Draco und Pansy, die das offensichtlich nicht gerade toll fanden. „sind Todesser, wer sollte also besser herausfinden, wer auf welcher Seite steht, als wir?"
Pansy und Draco waren von dem Plan nicht gerade begeistert, stimmten aber schließlich zu, sich einmal umzuhören. Die Meinung einiger Slytherins war ihnen auch schon bekannt. Crabbe und Goyles Eltern waren ebenfalls Todesser und Draco wusste, dass die Söhne hinter den Idealen ihren Eltern standen. Was aber nicht zuletzt Dracos Verdienst war, weshalb dieser hoffte, sie auch wieder umstimmen zu können.
Pansy würde sich erst einmal um die Mädchen aus ihrem Jahrgang kümmern und Blaise versprach mit den Schülern zu reden von denen er sicher wusste, dass sie nicht hinter dem dunklen Lord standen. Das würde es zwar auch nicht viel leichter machen, sie zu überzeugen, schließlich gab es gute Gründe, weshalb sich viele Zaubererfamilien auf keine Seite schlugen und sich so gut es ging aus Kriegsangelegenheiten raushielten.
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Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)
FanfictionDraco Malfoy hat endlich das Richtige getan. Er hat sich gegen Voldemort entschieden und kämpft im Krieg auf der richtigen Seite. Doch, als er sich gegen Voldemort entscheidet, entscheidet er sich auch gegen seinen Vater und seine gesamte Familie...