Hermine konnte es nicht verhindern, dass auch ihr die Tränen in die Augen stiegen. Dracos Mutter hatte ihn also nicht verstoßen. Es regte sich in ihre eine kleine Hoffnung. Eine Hoffnung, die ihr sagte, dass alles wieder gut werden könnte. Narcissa Malfoy hatte solch liebe Worte gewählt, man konnte ihnen einfach keinen Zweifel entgegen bringen. Als Hermine von dem handgeschrieben Brief aufschaute, sah sie, wie Draco mit angezogenen Beiden auf dem Bett saß. Abwesend spielte er mit dem Stoff seiner Hose. Sie mochte sie gar nicht vorstellen, wie er sich nun fühlte. Seine Mutter hatte ihm gerade ihre Unterstützung beteuert, doch wurde er auch wieder an seiner Situation erinnert.
„Das ist doch super!", sagte Hermine, vor Draco auf dem Boden kniend. Beruhigend nahm sie seine Hände in die ihren und verschränkte sie miteinander. Draco sah auf und tatsächlich konnte Hermine für einen kurzen Moment ein Lächeln auf sein Gesicht zaubern. Ihr Enthusiasmus war erstaunlich. Er löste eine Hand aus ihrem Griff und nahm den Brief zu sich, welchen Hermine zuvor neben ihn auf die Matratze gelegt hatte. ‚Sie hat mir tatsächlich geschrieben. ', dachte Draco und drückte den Brief unbewusst an sich. Nur unterbewusst nahm er war, wie Hermine sich erhob und sich neben ihn setzte. Schon wurde er in eine schwungvolle Umarmung gezogen und spürte wie es schien hunderte Küsse auf seiner Wange verteilt wurden. „Jetzt freu dich doch mal!" forderte Hermine mit neckischem Unterton. Draco lächelte und drückte sie an sie. „Ich freu mich doch.", sagte er leise und drängte sich noch näher an sie. Es hatte etwas tröstliches sich an das junge Mädchen zu schmiegen und zu wissen, dass seine Mutter ihn nicht vergessen hatte.
„Ich hätte nie gedacht, dass sie mir schreibt. Dass sie... an mich denkt.", murmelte Draco, sich immer weiter an Hermine pressend. „Natürlich denkt sie an dich. Sie ist deine Mutter. Sie liebt dich! Sie würde alles für dich tun!", Hermine sah es nicht gerne, dass Draco an allem so sehr zweifelte. Beruhigend fuhr sie ihm durch das blonde Haar. Doch Draco schälte sich schon aus der innigen Umarmung; ein böser Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Hermine rutschte erschrocken zurück, als der Junge vor ihr plötzlich laut zu brüllen anfing. „Wo war sie dann, als mein Vater mich rausgeworfen habe? Was hat sie getan? Nichts! Sie hat einfach zugesehen, wie Lucius mich fast 2 Wochen lang in unserem Verließ verrotten lassen hat! Er hat mich gequält; mich mit unverzeihlichen Flüchen angegriffen. Dafür sollte er eigentlich nach Askaban! Und sie hat es gewusst, sie hat es die ganze Zeit gewusst. Sie hat einfach zugesehen. Er hätte mich auch einfach sterben lassen. Lucius ist krank! Wieso bleibt sie bei ihm? WIESO? Sie hätte zu mir halten müssen, sowie sie es mir in diesem Brief mal wieder versprochen hat! Wieso...wieso bin ich ihr nicht wichtig genug?", zum Ende seiner Rede war Draco wieder in sich zusammengesunken, den Kopf in den Händen vergraben, die Schultern gesunken. Hermine wusste auch ohne, dass er schluchzte oder sie sein Beben spüren konnte, dass er weinte. Noch immer geschockt von seinem plötzlichen Ausbruch, hörte sie, wie sich die Tür ihres Zimmers öffnete. „Was ist denn hier los?", fragte ihre Mutter, welche schüchtern den Raum betrat. Hermine sah seufzend auf. „Draco hat einen Brief von seiner Mutter bekommen.", erklärte sie mit einem vorsichtigen Blick zu Draco; dieser sah aber nicht einmal auf.
Jean blickte besorgt in die Richtung ihres Gastes. Glücklich hatte sie Draco kaum erlebt. Seit er hier war, hatte er fast nur geweint oder stumm und schüchtern hinter Hermine gestanden. Jean trat neben ihre Tochter und beugte sich zu ihr hinunter. „Ist der Inhalt so schlimm?", fragte sie leise, in der Hoffnung, dass Draco sie nicht hörte. Hermine schüttelte den Kopf. „Nein, es... es ist eigentlich ein sehr schöner Brief. Sie beteuert ihm immer wieder, dass sie ihn liebt und zu ihm hält, aber... er kann ihr wohl keinen Glauben mehr schenken.", wisperte sie in das Ohr ihrer Mutter, die ihrer Tochter durch das lockige Haar strich und schließlich einen Kuss darauf drücke. Sie sah ihre Tochter traurig in Richtung ihres Mitschülers sehen. Jean nahm Hermine bei der Hand und führte sie um das Bett herum. Vor Draco blieb sie unschlüssig stehen.
Eine Hand lag auf seiner Schulter, eine zweite kam hinzu. Er wusste, dass sie ihm nur helfen wollten, doch er wusste einfach nicht, was sie tun könnten. Der Brief seiner Mutter Narcissa hatte ihn mehr aus der Bahn geworfen, als zunächst gedacht. Eigentlich müsste er sich freuen. Freuen, dass er seine Mutter nicht verloren hatte, dass sie zu ihm stand. Aber viel mehr hatte es ihn vollkommen aufgewühlt. Wenn seine Mutter tatsächlich so verständnisvoll war, wie sie es ihm weiß machen wollte, warum hatte sie ihn dann nicht beschützt? Wieso hatte sie nicht zu ihm gehalten, als er sie in seinem Leben wirklich gebraucht hatte? Stattdessen hielt sie zu Lucius, einem rassistischen, kaltherzigen Mann welcher seinen eigenen Sohn verstieß, nur weil er eine eigene Meinung besaß. Draco konnte es einfach nicht verstehen. Er spürte, wie sich Arme um ihn schlossen, Hände in seinen Nacken gelegt und seine Haare zerzaust wurden. Draco wehrte sich nicht, doch er zog es vor, einfach still da zu sitzen.
Hermine drückte ihn immer wieder an sich. Mal leichter, mal fester, doch von ihrem Gegenüber bekam sie keine Reaktion. „Sag doch bitte was!", flehte sie und schluchzte in sein Ohr. Mit Erleichterungspürte sie, wie Draco mit der Hand über ihren Rücken fuhr. Hermine, die auf demSchoß des Jungen saß, lehnte ihre Stirn an die seine. „Versuch nicht immer das Schlechte in den Menschen zu sehen.", flüsterte sie eindringlich und küsste ihnauf seine Nase. Draco schloss für einen kurzen Moment die Augen und öffnete sie schließlich wieder. Er sah müde aus, stellte sie fest. Kraftlos und müde. Noch einmal drückte sie ihn fester an sich und löste sich schließlich aus der Umarmung. Sie stieg von seinem Schoß und drückte ihn sanft in die weichen Federn.Draco richtete seine Position und lag schließlich mit dem Rücken auf derMatratze. Hermine wünschte ihrer Mutter, welche die ganze Szene mit einem Lächeln beobachtet hatte, eine gute Nacht und legte sich anschließend neben Draco. Sich die Decke über die Beine ziehend, sah sie noch, wie ihre Mutter das Licht losch, dann schloss sie die Augen. Eine Weile war es still und Hermine war kurz davor einzuschlafen, als sie spürte, wie der Junge sich neben ihr aufsetzte. Automatisch öffnete sie die Augen und sah ihn an; er hatte seinen Blickebenfalls auf sie gerichtet. Sich unter der Beobachtung von Oben unwohlfühlend, setzte Hermine sich ebenfalls auf. „Danke.", hörte sie Draco leise sagen und spürte wie ihre Hand gedrückt wurde; sie hatte gar nicht gemerkt, dass er ihre Hand in seine genommen hatte. „Kein Problem.", war ihre Antwort.Hermine wusste gar nicht, was ihr geschah, als Draco näher an sie rückte undsie auf seinen Schoß zog.
... na? Gibt es irgendwelche Vermutungen?
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Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)
FanfictionDraco Malfoy hat endlich das Richtige getan. Er hat sich gegen Voldemort entschieden und kämpft im Krieg auf der richtigen Seite. Doch, als er sich gegen Voldemort entscheidet, entscheidet er sich auch gegen seinen Vater und seine gesamte Familie...