23. Days before Christmas (Teil 11)

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Am liebsten hätte Draco sich einer der Hilfsmittelbedient, die ihr ehemaliger Hauself Dobby zu gebrauchen pflegte. Vielleichtsollte er es auch einmal mit Selbststrafe versuchen. Einmal den Kopf richtigfest gegen die Steinmauern schlagen. Vielleicht würde das helfen.                                                            

Draco starrte mit gesenktem Blick auf seine Hände. Wieder wurde er erschüttert von Selbstzweifeln, die er so nicht kannte. Langsam stand er auf und lief Richtung Tür. Nur unterschwellig nahm er war, dass wie Hermine seinen Namen rief. Wie hypnotisiert lief er aus dem Zimmer, die Treppen hinab, die Haustür hinaus in den Schnee. Er konnte selbst nicht erklären, wieso es ihn immer wieder hinaus in die weiße Kälte zog. Ein eisiger Wind wehte ihm ins Gesicht. Ein tosender Schneesturm jagte am 23. Dezember durch die leeren Straßen. Draco Malfoy lehnte sich gegen die Hauswand, bevor er sich erschöpft an ihr hinabgleiten ließ. Nicht lange saß er alleine im Schnee, als sich die Haustür schon wieder öffnete. Hermine schlüpfte hindurch und ließ sich erleichtert neben Draco in den Schnee fallen. „Was machst du denn schon wieder?", fragte sie flüsternd. Draco sah sie nicht an. „Ich- ich weiß nicht. Ich sollte hier nicht sein ... und du solltest dich nicht mit mir abgegeben. Das habe ich nicht verdient, sowenig wie du. Du solltest nicht genötigt sein, deine Zeit mit einem dreckigen Todesser zu verbringen.", sprudelte es aus Draco hinaus. Hermine neben ihm seufzte leise. „Draco, das... das hatten wir doch schon. Ich habe dich gerne bei mir und meine Eltern haben auch nichts gegen deinen Besuch. Sie sind vermutlich froh, dass sie nun einen Beweis haben, dass ich wirklich Freunde habe.", versuchte sie die Stimmung mit einem Witz auf zu locken. Entgegen ihrer Erwartungen, fruchtete es. Draco lachte tatsächlich kurz auf, bevor er sich ihr mit ernster Miene zuwandte. „Es macht dir wirklich nichts aus? Bist du dir sicher? Sei bitte ehrlich!", bat er sie. Hermine legte eine Hand auf die gerötete Wange des Slytherin. „Ich bin ehrlich und meine es ernst mit dir. Glaub mir! Ich würde es dir sagen, wenn es anders wäre.", versprach sie. Mit den Armen um die Schultern des Jungen, küsste sie ihn fest auf die Wange.

Draco schloss die Augen. Er hatte sich schon lange eingestehen müssen, dass er die Nähe der Gryffindor wirklich genoss. Ihr süßer Duft, ihr Haare, ihr Haut... Es machte dem Slytherin Angst, doch er fühlte sie trotz seiner Zweifel so sehr zu dem Mädchen neben ihm hingezogen, dass es fast schon schmerzte. Wo kamen diese Gefühle plötzlich her? War es wirklich nur Dankbarkeit, welche er für die muggelstämmige Hexe empfand? Könnte daraus wirklich mehr werde? War es wirklich möglich, dass sich der blonde Slytherin in seinen Feind verlieben könnte? Draco schüttelte den Kopf. Er musste aufhören sich immer so viele Gedanken zu machen! Es war nun wirklich nicht die Zeit sich zu verlieben... er hatte schon genug Chaos um sich herum...

Eine besonders kalte Windböe rauschte an den beiden Hogwartsschülern vorbei. Die rauschende Luft wehte ihnen durch die Haare und Kleidung. Immer weiter kroch die unerbittliche Kälte in ihre Knochen. Hermine fröstelte. Sich die mit Gänsehaut überzogenen Arme reibend, stand sie mit Draco an der Hand auf. „Lass uns rein gehen.", sagte sie und schlüpfte durch die noch immer angelehnte Tür. Im Flur der Grangers war es im Vergleich zu draußen mollig war. Doch im Vergleich zu den restlichen Zimmern des Hauses war es dennoch bitterkalt. Frierend trat Jean Granger in den Flur. „Wieso ist es denn so kalt hier?", fragte sie verwundert. Als sie Draco und Hermine erkannte, erschrak sie. „Kinder, ihr seid ja ganz blass!", rief sie auf und lief auf die beiden zu. Zähneklappernd und zitternd, standen die beiden Teenager vor ihr. „Ward ihr etwa bei dem Wetter draußen?", fragte die Muggelfrau vorwurfsvoll. Beim Anblick ihrer Schützlinge wurde ihr Blick jedoch schnell wieder weich. Kurzerhand schnappte sie jeden bei einer Hand und führte sie ins Wohnzimmer, wo ihr Mann gerade Zeitung lesend in einem Sessel saß. Überrascht hob er den Kopf, als seine Frau mit zwei durchgefrorenen Jugendlichen im Schlepptau den Raum betrat. Zitternd setzte Hermine sich neben ihren Vater und schmiegte sich wärmesuchend an ihn. Den gequälten Blick des blonden Junge dabei, sah sie nicht. Lange Zeit zum Trübsal blasen hatte dieser jedoch auch gar nicht, denn schon hatte sie Jean Granger ihm angenommen und drückte ihn sanft auf das Sofa. Hermines Mutter setzte sich neben den Zitternden. Etwas verloren saß dieser zwischen Hermine und ihrer Mutter. Sein Blick sank nach unten, als Peter Granger freudig die Arme um seine Kleine schloss. Jean bemerkte dies und beschloss gleich zu handeln. Herzlich legte sie einen Arm um den Jüngeren und drückte ihn leicht an sich. Entgegen ihrer Erwartungen lehnte sich Draco tatsächlich an sie. Schutzsuchend und Wärme erhaschend, kuschelte er sich noch immer zitternd an sie. Mit einem gekonnten Handgriff hinter die Couch, hielt Mrs. Granger eine warme Wolldecke in den Händen, die sie sogleich über Draco und sich selbst warf. Mr. Granger tat es ihr gleich. So kam es, dass Jean, Peter und Hermine Granger zusammen mit Draco Malfoy in Decken eingekuschelt, abends auf der Couch saßen. Es dauerte nicht mehr lange, da war das Zittern beider jugendlicher Zauberer verflogen und Wärme durchströmte ihre müden Körper. „Minchen, wollt ihr nicht lieber schlafen gehen? Wie es mir scheint seid ihr beide schon ziemlich müde.", Peter fuhr seiner Tochter durch das lockige Haar. Diese gab ein leises Murren von sich. „Draco?", blind fischte sie nach dem Slytherin. „Hmm...?", Draco hatte die Augen geschlossen und fuhr sich nun mit den Fingerknöcheln darüber. „Lass uns hoch gehen.", nuschelte Hermine in ihre Faust. „Mmpf...okay...", mit aller Kraft schaffte Draco es endlich seine Augen zu öffnen. Hermine stand mittlerweile vor ihm und hielt ihm die Hand entgegen. Die andere hielt sie schützend vor ihrem halbgeöffneten Mund. Noch immer herzlich gähnend, schlurfte sie schließlich gemeinsam mit Draco in Richtung Treppe. Ihre Eltern folgten ihnen mit einigen Metern anstand. Oben angekommen, lief Hermine zielsicher auf ihr Zimmer zu, während Draco ihr langsam folgte. Während Hermine in einer Schublade kramte, machte Draco sich daran, nach etwas zum Anziehen für die Nacht in seinem Koffer zu suchen. Als er etwas Passendes gefunden hatte, war Hermine noch immer damit beschäftigt jeglichen Inhalt aus ihrer Nachttischschublade zu entleeren. „Mist, hier müsste doch noch immer irgendwo irgendwas zum Anziehen sein...", Hermine fuhr sich verzweifelt vor Müdigkeit durch die ohnehin völlig zerzaust waren. Draco, der mittlerweile wieder einigermaßen bei Sinnen war, streckte fordern die Hand aus. „Schlüssel?", murmelte er und stellte wenige Sekunden später überrascht fest, dass sie ihm tatsächlich die Schlüssel für ihren Koffer aushändigte. Mit einer gekonnten Bewegung hatte er das Schloss aus den Ringen gelöst und den schweren Kofferdeckel aufgeschlagen. Hermine war hinter ihn getreten und hatte ihre Arme von hinten um seinen Hals geschlungen. „Woher hast du denn meinen Schlüssel?", fragte sie verwirrt. Draco drehte sich irritiert zu der Braunhaarigen um. „Aber...du hast sie mir doch selbst-" „Mach dir nichts draus Draco. Wenn Hermine müde ist, wirft sie gerne einiges durcheinander.", ertönte die Stimme Jean Granger hinter Draco und Hermine. 


Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt