23. Days before Christmas (Teil 10)

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Sie hatten seine Wunden schließlich gesehen, aber dass Lucius Malfoy zu solchen Mitteln greifen würde, nur weil sein Sohn kein Anhänger Voldemorts werden wollte... sie konnte es kaum glauben. Unverzeihliche Flüche waren schließlich keine Kleinigkeit. Auf dessen Anwendung folgte bei Meldung an das Zauberministerium ein Aufenthalt in Askaban; das wollten die Wenigsten Riskieren. Askaban schien wirklich der schlimmste Ort in der ganzen Zauberwelt zu sein. Die grausamen Methoden der Dementoren; ihre Macht gegen die nur das Heraufbeschwören eines Patronus half, war wirklich nicht zu unterschätzen. 

Draco fühlte sich schuldig. Er hätte das nicht sagen sollen. Nun hatte er Hermine noch mehr zugesetzt, als er es ohnehin schon getan hatte. Sie half ihm so viel; tat ihm so gut... wieso tat er ihr das nur an? Ihr Kopf lag auf seiner rechten Schulter gebettet; ihr lockiges Haar fiel ihr dabei ins Gesicht. Draco spürte, dass sie weinte. Zuckend presste sie sich nah an seinen Körper. Was sollte er nur tun? Unfähig sich zu bewegen, saß er einfach da und ließ es geschehen. Mit verschleierten Augen fing er den mitleidigen Blick Jean Grangers auf, die noch immer neben ihm saß. Sie hatte noch gar nichts dazu gesagt; sie saß einfach da und starrte Draco unentwegt an. Ihre grünen Augen trafen auf das Grau in Dracos tränengefüllten Augen. Es schien, als würde plötzlich ein Ruck durch die Ältere gehen. Langsam hob sie ihre Hand, um Draco über das blonde Haar zu fahren. Draco versteifte sich. Er konnte die Handlung der Muggelfrau nicht einschätzen. War sie genauso überfordert wie er und Hermine? Es schien so. Hin und wieder zuckten ihre Lippen; ebenso häufiges Blinzeln ihrerseits ließ auf unterdrücktes Weinen schließen. „Draco.", hauchte sie, während sie immer wieder über Dracos Kopf strich. Das Zittern ihrer Hand entging Draco nicht, während er sie auf seinem Haupte spürte. „Wieso tut ein Mensch so etwas?", fragte sie verzweifelt. Draco konnte es ihr nicht sagen. Wüsste er doch so gerne, was mit seinem Vater geschah, als der Dunkle Lord zurückkehrte. Er wusste, dass sein Vater nicht schon immer so gewesen war. Die schwarzen Erinnerungen der vergangenen Monate und Jahre brannten sich wie heiße Nadeln, die tief in seine Herz stachen, in seine Seele. Vernichteten alle schönen Momente zwischen Vater und Sohn. Jeder Gedanke an Liebe und Geborgenheit; Glück und Zuversicht. Was Lucius seinem Sohn angetan hatte, war nicht zu verzeihen. Würde die Wunden sich eines Tages schließen und heilen, schmerzende Narben würden bleiben. Versteckt und doch niemals fort.

Hermine lag engumschlungen mit Draco auf ihrem Bett. Hermine weinte, schlimmer als je zuvor. All der Schmerz der letzten Jahre brach auf sie ein. Nie hatte sie es sich getraut ihre Gefühle zu offenbaren, hatte sie versteckt, versucht zu verdrängen, zu verhindern. Ihre jahrelange und noch immer anhaltende Sorge, um Harry; die hoffnungslosen Gefühle, die sie für Ron hegte, dieser aber nicht zu bemerken oder erwidern schien; nun die Sorgen und Trauer, die sie mit Draco verband. Die Zeit hatte an ihr gezerrt. Hermine konnte nicht immer die Starke sein. Die, die immer wusste, was zu tun war. Hermine musste auch einmal Schwäche zeigen. Tränen, über Tränen liefen ihr über das Gesicht. Ein Schluchzer nach dem andere durchschüttelte sie. Die Gedanken drehten sich in ihrem Kopf wie ein Kreisel, der einfach nicht zum Stehen kommen wollte. Es brach bereits die Nacht hinein, als Hermines letzte Träne Dracos Schulter traf. Erschöpf legte sie den Kopf auf seine Brust. Nachdem Hermine ungehalten zu weinen begonnen hatte, hatte Draco sie einfach in den Arm genommen, so wie sie es all die Male getan hatte, als die Tränen ihn übermannt hatten. Nun strich er ihr über den Rücken und wiegte sie leicht hin und her. Hermine hob den Kopf und sah Draco aus geröteten und geschwollenen Augen entgegen. Draco legte eine Hand an ihre Wange; strich mit seinem Daumen beruhigend ihre Tränen von der Haut. Langsam beute er sich nach vorne und küsste sie zärtlich auf die Stirn.

Sein warmer Atem auf ihrer Haut; seine weichen Lippen, die auf ihre Stirn trafen, bereiteten Hermine eine wohlige Gänsehaut, die sich wie ein Schauer über ihre Haut legt. Herzklopfend wandte sie sich aus der engen Umarmung. Unsicher blickte sie in Dracos blasses Gesicht. Nun war es ihr irgendwie peinlich so viel geweint zu haben. Was musste er jetzt von ihr halten? Sicher dachte er nun sie sei eine elende Heulsuse, die einfach ohne Grund anfing zu weinen. Dass dieser selbst in den vergangenen Tagen oft einige Tränen verdrückt hatte, rückte dabei weit in den Hintergrund.

AuchDracos Herz schlug schneller, als er seine Lippen mit ihrer weichen Hautkollidieren ließ. Zum ersten Mal nahm er ihren Duft wirklich war. Duftete sieschon immer so gut? Irgendwie süßlich, irgendwie blumig; eine Mischung ausFrühling und Sommer strömte ihm entgegen. Herzklopfend, traf ihn ihr unsichererBlick. War es ihr unangenehm, wenn er ihr so nah war? Ja, Draco war sichsicher; er war zu weit gegangen. Traurig wandte er den Blick ab. Er hatte dochnur versucht, sie zu trösten. Hatte versucht sich alles in den Kopf zur rufen,was sie in den vergangenen Tagen für ihn getan hatte; wie sie es getan hatte. Immerwieder hatte sie ihm leichte Küsse auf Wangen und Stirn gegeben... wieso machteer nur immer alles falsch? Zu intensiv hatte er seine Lippen auf ihre Stirngedrückt. Doch was erwartete er schon? Hermine war ein hübsches, jungesMädchen; so rein und unschuldig. Er war ein arroganter, überheblicher Slyhterinmit aristokratischen Zügen, die er zu gerne in der Vergangenheit zeigte. Wieoft er sie, als dreckiges Schlammblut bezeichnet hatte, dabei war er es doch,der schmutzig war. Ihr Charakter, ihre Seele, alles an ihr war blütenweiß. SeinCharakter war falsch, seine Seele verdorben. Dem Blonden dämmerte es; er solltesie nicht beschmutzen. Das war falsch und nicht sein Recht. Merlin, was hatteer sich eigentlich dabei gedacht hier her zu kommen? Ihre Gesellschaft zugenießen? Am liebsten hätte Draco sich einer der Hilfsmittel bedient, die ihrehemaliger Hauself Dobby zu gebrauchen pflegte. Vielleicht sollte er es aucheinmal mit Selbststrafe versuchen. Einmal den Kopf richtig fest gegen dieSteinmauern schlagen. Vielleicht würde das helfen.                                                                                                

Na, was glaubt ihr, ob das die Lösung ist? xD

Ein frohes neues Jahr wünsche ich euch! Ich hoffe, ihr hattet schöne Feiertage :) 



Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt