23. Days before Christmas (Teil 12)

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Bevor es los geht, muss ich mich erst einmal entschuldigen - am Samstag kam kein Teil *beschämtdieAugenzuhalt* Ich war von Freitag bis Sonntag auf Chorfreizeit und die restliche Woche musste ich mehrere Präsentationen in der Schule halten. Nun ja, jetzt ist es Freitag, die Woche fast geschafft und ich dachte mir, ich hole den fehlenden Teil nach:)

Hermine war hinter ihn getreten und hatte ihre Arme von hinten um seinen Hals geschlungen. „Woher hast du denn meinen Schlüssel?", fragte sie verwirrt. Draco drehte sich irritiert zu der Braunhaarigen um. „Aber... aber du hast sie mir doch selbst-" „Mach dir nichts draus Draco. Wenn Hermine müde ist, wirft sie einiges durcheinander.", ertönte die Stimme Jean Granger hinter Draco und Hermine.

Jean konnte nicht anders, als über das Verhalten ihrer Tochter sowie ihres Freundes zu lachen. Sie kamen ihr vor wie kleine Kinder. Und genau diesen musste sie nun, wie es schien, zur Hilfe eilen. Es dauerte noch geschlagene 20 Minuten bis Draco und Hermine sich angezogen und Zähne geputzt hatten und schließlich endlich jeweils in ihren Betten lagen. Draco wurde in das neben Hermines Zimmer liegende Gästezimmer einquartiert. Diese bestand aus einem schmalen Bett, einem offenen Schrank mit drei hohen Regalbrettern und einem kleinen Nachttisch, der aus drei nach der Größe geordneten Schubladen bestand. Das Licht war gelöscht und Draco lag bei zugezogenen Vorhängen unter einer schweren Decke. Obwohl er sehr müde war, konnte er einfach nicht schlafen. Seine Gedanken waren erfüllt von Aufregung, Begeisterung, Trauer und Einsamkeit. Hier bei Hermine war alles so anders... Hier wurde die Dunkelheit nicht durch Kerzen vertrieben, nein, Muggel kippten einfach einen Schalter nach unten und schon wurde der Raum von gelblichem Licht geflutet. Draco musste zugeben, dass es ihn sehr beeindruckte wie Muggel lebten. Strom, wie sie es nannten, schien sehr nützlich zu sein und zum ersten Mal in seinem Leben fragte er sich, wieso die Zauberwelt nicht mit der Muggelwelt kooperierte. Vieles könnte so viel einfacher sein, oder doch nicht? Immerhin konnten sie noch immer alles mit Zauberei lösen. Ein Wink mit dem Zauberstab und dazu ein paar gewählte Worte und schon war alles möglich. Lumos und Nox ersetzten die mit Strom betriebenen Schalter. Ja, Draco war wirklich froh ein Zauberer zu sein und er empfand echtes Mitleid für all die Squibs und Muggel, die ohne die Gabe der Zauberei leben mussten. Draco war selbst überrascht, dass die ganzen Eindrücke, die er in den letzten Stunden in diesem Haus gewonnen hatte, ihn tatsächlich für kurze Zeit von seiner tiefen Trauer ablenkten. Sein Kopf war so voll mit Nervosität und Surrealitätsgefühl, das den allgegenwärtige Schmerz, sowohl physisch oder psychisch, in den Hintergrund rückte. Sei es auch nur für wenige Minuten, in denen er sich nach nichts mehr, als einer großen Portion Schlaf und Frieden sehnte. Inneren Frieden verspürte Draco schon so lange nicht mehr, dass er fast nicht mehr wusste, was es hieß unbeschwert zu sein. Manchmal machte es den Blonden fast verrückt, er war doch noch ein Kind... so irgendwie. Die einzige Person, die dies erkannte, war seine Mutter Narcissa. Nur sie schien sich manchmal zu erinnern, dass Draco erst 16 Jahre alt war. Wieso musste ein 16 jähriger schon solche Lasten tragen?

Draco schlief diese Nacht tief und fest. Zum ersten Mal hatte er keine Träume, die ihn verrückt machten. Weder Lord Voldemort noch sein Vater legten ihre eiskalten Finger um seinen Hals und drückten ihm die Kehle zu. Ruhig und entspannt lag er da. Seine Brust hob und senkte sich in gleichmäßigen Zügen. Dass er dabei von einem jungen Mädchen beobachtet wurde, wusste er in dem Moment noch nicht. Hermine konnte einfach nicht schlafen. Von Phantomen gequält und Geistern heimgesucht, wälzte sie sich in ihrem Bett hin und her. Trotz des vertrauten Geruchs nach Heimat und Familie, hatte sie das Gefühl als würde ihr etwas fehlen. Vielleicht waren es Harry und Ron, die sie schon einige Wochen nicht mehr gesehen hatte? Nein, Hermine wusste, dass dies nicht der Grund für ihr Unwohlsein war. Immer wieder schlich sich das Bild eines bestimmten blonden Slytherin in ihre Gedanken. Sie konnte es sich nicht erklären, doch plötzlich hatte sie das dringende Bedürfnis in seiner Nähe zu sein. Seine Wärme zu spüren, umgeben sein von dem Duft seiner Haut. Das war es was sie nun wollte; würde er es auch wollen? Hin und her gerissen, kletterte sie schließlich aus dem Bett und verließ ihr Zimmer. Leise huschte sie über den dunklen Flur. So vorsichtig wie möglich, drückte sie die silberne Türklinge hinunter und öffnete die Tür einen Spalt. Unsicher blieb sie eine Weile im Türrahmen stehen. Was machte sie überhaupt hier? Sie wusste, dass es falsch wäre, den so tief Schlafenden nun zu wecken. Er hatte es verdient, endlich in Ruhe schlafen zu dürfen... doch da war auch ihr Herz, dass viel zu schnell schlug. Das um Hilfe schrie, wollte es doch nicht alleine sein... Unschlüssig, was sie nun tun sollte, begann Hermine auf ihrer Unterlippe herum zu kauen. Leise trommelte der Regen gegen die glatten Fensterscheiben. Minuten verstrichen und der Regen wurde immer stärker. Bis ein tosender Wind die dicken Wassertroffen mit lautem Klopfen gegen das Glas warf. Ein erstes Donnergrollen war aus der Ferne zu hören und riss Hermine aus ihren Gedanken. Sie mochte kein Gewitter und egal wie alt sie auch wurde, die Angst vor den lauten Donnerschlägen, sowie den hell aufleuchtenden Blitzen, engten ihre Brust stätig ein; besonders in der Nacht. Schon jetzt spürte die sonst so mutige Gryffindor, diese Anspannung, die von Minute zu Minute wuchs. Ein besonders heftiger Donnerschlag war es schließlich, der Hermine einen lauten Schreckensschrei entfahren lies. Schwer atmend und zitternd kauerte sie sich auf dem Boden zusammen. Schon ließ sie ein zweiter Schlag heftig zusammenzucken. Erste Tränen bahnten sich den Weg ihre Wangen hinab. Sie wollte nichts mehr, als dass es aufhörte.

Ein lauter Knall riss Draco unsanft aus seinem Tiefschlag. Schlaftrunken setzte er sich aus. Ein Poltern ertönte und verriet ihm, was ihn zuvor hatte so hochschrecken lassen. In den Straßen herrschte ein schlimmer Sturm, der ein Gemisch aus Regen, Schnee und Hagelkörnern durch die kalte Nachtluft wirbelte. Ein leises Schluchzen lenkte Dracos Aufmerksamkeit in Richtung Tür. Wie es schien war er nicht alleine in dem kleinen Gästezimmer. „Hermine?", fragte er in die Dunkelheit hinein. Es kam keine Antwort. Mit wackligen Schritten, manövrierte er sich aus dem Bett und durchquere das Zimmer; immer dem leise ertönenden Wimmern folgend. „Hermine? Hast du Angst?", fragte er leise und bekam ein Nicken zur Antwort. Draco spürte Hermines Haar, das seinen Arm auf und ab fuhr. Ängstlich quietschte die Gryffindor auf, als ein Schwall Wasser schwer gegen die Hauswand klatschte. Draco schlang sofort die Arme um den zitternden Körper. „Shh...", machte er und fuhr dem Mädchen über das braune Haar. Feuchte Tränen trafen seine Haut und ließen tiefes Unwohlsein von seinem Körper Besitz ergreifen. „Komm.", flüsterte er und half Hermine auf die Beine. Eng presste sie ihren Körper an seinen, als sie sich ihren Weg zu dem schmalen Bett bahnten.

Dort angekommen, versteckte Hermine sich so gleich unter der Decke. Ein lautes Schluchzen entfuhr ihr, als ein erneuter Blitz das Zimmer kurzzeitig erhellte. Draco setzte sich neben sie und schlang einen Arm über die Wölbung der Decke, unter dem sich das Mädchen befand. Ihr heftiges Zittern ließ ihn schlucken. Ihm blieb nicht einmal Zeit darüber zu witzeln, dass eine sonst so mutige Gryffindor, die es vermutlich sogar mit du-weißt- schon- wem höchst persönlich aufnehmen würde, Angst vor ein bisschen Gewitter hatte. Vorsichtig schlüpfte er zu Hermine unter die schwere Decke, wo sie ihm bereitwillig so viel Platz machte, dass er sich neben sie legen konnte. Unter dem gefütterten Stoff war es noch dunkler, als es im Zimmer ohnehin schon war; man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Draco konnte sie zwar nicht sehen, doch spürte er ihren heißen Atem auf der Haut. Blind tastete er nach ihrer Hand und drückte sie. Hermine blieb weiter angespannt. „Shhh...", machte der Blonde wieder und legte, so gut es ging, einen Arm um die Zitternde. „Ich habe Angst, Draco.", flüsterte Hermine noch, bevor sie die Arme über ihren Kopf schlug. Ein wenig überfordert strich er ihr über den Rücken. „ Du brauchst keine Angst zu haben.", sagte er. „Ich bin bei dir und ich verspreche dir, dass dir nichts passieren wird." „ Das kannst gar nicht..." „ Ich mache es aber trotzdem. Und du weiß, versprochen..." „... ist versprochen und wird nicht gebrochen.", flüsterte Hermine und musste tatsächlich kurz lächeln, dass der Reinblüter tatsächlich solch ein muggel-typisches Sprichwort kannte, das hätte sie nicht erwartet. Auch hätte sie nicht erwartet, dass sie diese Versprechen tatsächlich etwas beruhigen würde.

Noch lange donnerte und blitzte es. Tropfen um Tropfen landete auf den ohnehin schon völlig durchnässten Pflastersteinen. Der Wind wehte laut und stürmisch durch die kahle Bäume und brachte sie gefährlich zum schwanken, wenn auch keiner den Kampf verlor. Es brach schon der helle Morgen herein, bis es Draco und Hermine ins Reich der Träume zog. Jean Granger rief sich umsonst die Stimme heiser, um die jungen Zauberer zu wecken. Schon seinen kurzen Marsch an das Holz. Wieder kam keine Reaktion auf ihre Bemühen. Seufzend öffnete sie die Tür und trat ein, um überrascht festzustellen, dass das Zimmer verlassen war. Die bunte Bettdecke Hermines lag zerknüllt auf dem Fußboden, das Bett war leer. Irritiert von dem ihr gebotenen Anblick, verließ sie den Raum und versuchte es bei Draco. Als sie an die Tür des Gästezimmers klopfte, bekam sie wieder keine Antwort. So langsam genervt, riss sie unwirsch die Tür auf und trat ein. Der sich hier gebotene Anblick ließ sie stocken. Ihre Tochter lag eingekuschelt neben Draco, ihren Kopf auf seiner Brust gebettet. Beide befanden sich noch im Tiefschlaf und reagieren nicht einmal auf Jeans Eintreten. Diese schlich leise näher und fuhr ihrer Tochter über den Rücken. „Hermine.", hauchte sie ihrer Tochter ins Ohr, die daraufhin nur kurz den Kopf schüttelte und weiter schlief. Jean lächelte. Typisch Morgenmuffel, bloß verdrängen, dass es eigentlich Zeit zum Aufstehen war. „Mine, aufstehen!", sang Jean fröhlich in Hermines Ohr. Die schlug nun orientierungslos um sich. „Hmm?", murrte sie, bevor sie sich verschlafen aufsetzte. Die wilden Locken, hingen der Brünetten wirr im Gesicht. „Was is'n los?", nuschelte sie schlaftrunken. „Es ist Weihnachten Liebes, ihr solltet es vielleicht nicht ganz verschlafen.", zwinkerte die Mutter. Wieder bekam sie nur ein undeutliches Murren zur Antwort. Schließlich nahm Hermine ein Kissen zur Hand und schlug es Draco auf den Kopf. „Aufstehen." Na, das konnte ja ein heiteres Fest werden...


Puh, so ein langes Kapitel - nun habt ihr es aber endlich geschafft;) 

Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt