Draco schüttelte nur den Kopf und stand auf. „Entschuldigung.", sagte er noch und rannte schon aus dem Raum. Hermine eilte ihm sofort hinterher. „Hab ich was Falsches gesagt?", fragte Jean Granger, doch ihr Mann zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß es nicht."
Im Flur holte die Löwin ihn endlich ein. Die Schlange saß schluchzend an der Wand auf dem Boden. Die Knie hatte der Junge nah an seinen Körper gezogen; die Augen waren geschlossen. „Es tut mir leid.", sagte Hermine und setzte sich neben den Slyhterin. Dieser lehnte sich sofort an sie und ließ sich in eine innige Umarmung ziehen. „Shhh...", machte Hermine immer wieder in sein Haar. Schluchzend vergrub Draco sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Das war alles so unendlich peinlich. Hermine Mutter hatte ihm eine ganz einfache Frage gestellt, die er zu Not hätte auch mit einer Lüge beantworten können, aber nein, er musst mal wieder abhauen und anfangen zu weinen wie ein kleines Kind! Was mussten sie nun von ihm denken? Bei der Gryffindor dürfte er ohnehin schon jeglichen Respekt verloren haben. Er hatte so gehofft, einfach ein paar schöne Weihnachtstage mit der jungen Hexe verbringen zu können. Tage ohne Schluchzen und Weinen; Tage ohne Sehnsucht und Schmerz. Doch er hatte sich etwas vorgemacht. Nie würde er darüber hinweg kommen, seine Familie und sein Zuhause nie wieder sehen zu können. Wie würde es erst morgen werden? Weihnachten verlief bei den Malfoys immer recht ähnlich. Draco wurde für ein paar Minuten aus dem Zimmer gejagt und angewiesen, bloß nicht durch den Türspalt zu schauen. Es war klar, dass Draco das dennoch immer getan hatte. Immer wieder hatten ihn die Elfen daraufhin gewiesen, dass das nicht erlaubt war, doch Draco war es egal gewesen. Zu neugierig war er, was hinter der Tür auf ihn warten würde. Schließlich, wenn er die schweren Schritte seines Vaters hörte, trat er einige Schritte zurück und verbot den Hauselfen ihn zu verraten. Draco wusste, dass sie es dennoch getan hatten, wenn Lucius sie direkt darauf angesprochen hatte; schließlich war er noch immer der Hausherr! Wenn Draco dann endlich wieder in den großen Salon durfte, türmten sich unter dem mindestens drei Meter hohen Tannenbaum unsagbar viele bunt verpackte Päckchen, die seinen Namen trugen. Draco wusste, dass seine Mutter Narcissa ihm gerne dabei zugesehen hatte, wie er glücklich ein Geschenk nach dem anderen auspackte. Selbst als er älter wurden und meinst schon wusste, was sich unter den vielen Schleifen und Bändern verbarg, hatten sie dieses Ritual aufrechterhalten. Diese Zeiten waren vorbei.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~OoOoOoOoOoOoOoOoO~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Stumm saßen Jean und Peter Granger bei Tisch. Jeder aß für sich, in Gedanken versunken seine Suppe, bis Jean die Stille schließlich brach. „Meinst du nicht wir sollten mal nach ihnen sehen? Ich meine, Draco sah wirklich getroffen aus...", fragend betrachtete sie ihren Mann. Der sah unsicher aus. „Ich weiß nicht... Mir kommt die ganze Sache komisch vor. Wieso rennt der Junge denn einfach so weg?" „Vielleicht ist er ja von Zuhause weggerannt? Oder er hat andere Probleme in seiner Familie...", schlug Jean nachdenklich vor. Sie hatte ein ungutes Gefühl und ihr Gefühl, das täuschte sie nur selten. Für die Mutter hatte es fast so ausgesehen, als wäre Draco den Tränen nahe gewesen, nachdem sie ihn nach seiner Familie befragt hatte. Fast hatte sie geglaubt, ein leises Schluchzen aus dem Flur zu hören, aber manchmal ließ sie sich auch von ihren Mutterinstinkten trügen und hörte, sowie sah, Dinge, die es gar nicht gab. Jean fuhr sich nachdenklich durch das Gesicht, bevor sie entschlossen aufstand. Sie informierte Peter, dass sie kurz in Hermines Zimmer vorbeischauen würde und er doch bitte warten sollte; Jean wusste, dass sie in manchen Dingen einfach feinfühliger war, als ihr Mann. Von Hermines Kinderzimmer vernahm Jean die leise Stimme ihrer Tochter, die schnell auf jemanden einredete. Jean hob die Hand und klopfte an die geschlossene Tür. Ohne auf eine Antwort zu warten, öffnete sie die Tür und trat ein. Hermine und Draco sahen erschrocken zur Tür. Jean erkannte sofort, dass Draco geweint haben musste. Seine Augen und Nase waren gerötet; die Wangen feucht. Was machte diesen Jungen nur so fertig? „Na ihr Beiden, darf ich kurz reinkommen?", Jean lehnte besorgt im Türrahmen; die Arme locker vor der Brust verschränkt. „Klar.", kam es von ihrer Tochter. Der Muggelfrau entging es nicht, dass Hermine dabei beruhigend über Dracos Handrücken strich. Dieser hatte doch hoffentlich keine Angst vor ihr? Noch immer nachdenklich trat sie ein, schloss die Tür und setzte sich auf Hermines mittlerweile etwas zu kleinen Schreibtischstuhl. Sie räusperte sich. „Ich denke ihr wisst, warum ich hier bin?", leitete sie die Unterhaltung mit einer Frage ein. Hermine senkte schuldbewusst den Kopf. „Ihr müsst mir keine Einzelheiten erzählen, aber warum seid ihr denn einfach abgehauen? Haben dein Vater oder ich etwas Falsches gesagt?", fragte sie weiter; sie verschränkte ihre Arme über die Lehne des Stuhles und bettete ihren Kopf darauf.
DU LIEST GERADE
Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)
FanfictionDraco Malfoy hat endlich das Richtige getan. Er hat sich gegen Voldemort entschieden und kämpft im Krieg auf der richtigen Seite. Doch, als er sich gegen Voldemort entscheidet, entscheidet er sich auch gegen seinen Vater und seine gesamte Familie...