20. Du bist nicht allein (Teil 2)

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Draco war wie versteinert vor Angst. Diesen Gryffindors traute er alles zu. Doch Hermine war schon neben ihm aufgetaucht und hielt ihm die zierliche Hand entgegen. Unsicher griff er danach und erntete dafür ein Lächeln von der jungen Hexe. Kurz lächelte er zurück. Sie nickte ihm noch einmal zu und lief voraus in Richtung des runden Ausgangs. Draco stolperte ihr ungeschickt hinterher.

Für den Weg zur großen Halle hatte Hermine seine Hand wieder frei gegeben. Erst, als sie vor der hölzernen Tür angekommen waren, griff die Schlange von selbst nach der Hand der Löwin. „Bereit?", fragte sie lächeln und nickte in Richtung der großen Halle. Draco schluckte schwer, nickte aber. „Ja.", kam es brüchig aus seiner trockenen Kehle. Gemeinsam schritten sie über die Schwelle und erregten die Aufmerksamkeit einiger Schüler, die den Blick jedoch nach kurzer Zeit wieder abwandten. Ermutigend drückte sie seine Hand, als sie in Richtung des fast leeren Slyhterintisches liefen. Dort fühlte sich die Schlange sofort wohler, als unter den stechenden Blicken, der neugieren Schüler aus den anderen Häusern. Vor ihnen war bereits ein großes Festmahl, wie durch Zauberhand erschienen, an dem sich die jungen Zauberer und Hexen begeistert bedienten. Auch Hermine neben ihm lud sich einige Köstlichkeiten auf den Teller. Einzig der enterbte Malfoy nahm sich nichts von dem Essen. Den Kopf hatte er in die Hand gestützt, während er lustlos auf das dunkle Holz vor sich starrte. Er war sehr hungrig, doch er konnte einfach nichts essen. Sein Kopf war leer und ließ keinen klaren Gedanken mehr zu. Er fühlte sich schwach und kraftlos, während er so neben der mutigen Gryffindor saß. Diese beäugte ihn seit geraumer Zeit mit gerunzelter Stirn. ‚Wieso aß er denn nichts?', ging es ihr durch den Kopf. „Hey, alles okay?", fragte sie schließlich und strich ihm eine lose Strähne hinter die Ohren. „Ja... klar... nur keinen Hunger.", murmelte Draco, doch Hermine wusste, dass er log. Er musste seit Tagen nichts gegessen haben. Der jungen Hexe war nicht entgangen, dass der Slytherin abgemagert aussah. Seufzend spießte sie mit ihrer Gabel etwas von dem Nudelauflauf, welcher sich auf ihrem Teller befand, auf und hielt es dem Blonden entgegen. Draco öffnete widerwillig den Mund und ließ sich von ihr füttern. Es kostete Hermine einige Zeit bis sie ihn dazu gebracht hatte, so viel zu essen, dass sie zufrieden war. Müde ließ er den Kopf auf ihre Schulter fallen, als sie näher an ihn heran rückte. Vorsichtig legte sie den Arm um ihn. „Das wird schon wieder.", flüsterte sie leise und hauchte einen Kuss auf sein Haupthaar.

Als sie die große Halle verlassen wollten, wurden sie von einem großen Mann aufgehalten. Albus Dumbledore stand vor ihnen und sah lächelnd auf sie herunter. „Wie ich sehe Mister Malfoy, haben Sie sich doch dazu entschlossen, die Ferien hier in Howarts zu verbringen.", sagte der Schulterleiter freundlich an Draco gewandt. Dieser nickte langsam und schluckte schwer. Würde der alte Zauberer ihn nun auch rausschmeißen? Er hatte sich schließlich nicht in die Liste eingetragen, dass er die Ferien hier verbringen würde. Blind tastete er nach Hermines Hand, die bereitwillig nach seiner griff. Aufmunternd lächelte sie ihm zu und strich sachte über seinen Handrücken. „Ja...Sir.", antwortete er schließlich. „Gut.", nickte Dumbledore „Dann möchte ich Sie beide auch nicht länger aufhalten. Wir freuen uns natürlich sehr, dass sie hier sind und nun ja, vielleicht wollen wir das Gespräch nach dem Abendessen in meinem Büro fortsetzen.", fuhr der weise Zauberer fort. Er wartete gar nicht auf eine Antwort Dracos, sondern ging einfach davon. Die beiden Schüler sahen ihm noch eine Weile nach, bevor sie ihren Weg fortsetzten.

 „Glaubstdu er schmeißt mich raus?", frage Draco, während er mit einer gelocktenHaarsträhne Hermines spielte. Die saß auf ihrem Bett, während sein Kopf in ihremSchoß gebettet lag. „Was? Wieso sollte er das tun?", Hermine sah ihnerschrocken an. „Naja ich bin einfach hergekommen... ohne mich vorheranzumelden..." „Draco, du gehst hier zur Schule! Es ist dein gutes Recht hier herzu kommen, wenn du das möchtest." Draco zuckte mit den Schultern und wischtesich über die Augen. „Draco...", Hermine wusste nicht was sie tun sollte. Dieplötzlichen Ängste des Slytherins vorAbweisung überraschten die Muggelgeborene. Hatte er doch zuvor nie damit zukämpfen gehabt. Andererseits wusste Hermine natürlich auch von DracosAbhängigkeit von seinem Vater. Schon seit dem ersten Jahr war ihr aufgefallen,wie sehr er nach dem Ansehen seines Vaters strebte. Nun hatte genau dieser ihnvor den Kopf gestoßen und somit Dracos größten Traum zerstört. Er tat ihr soLeid... Draco hatte seinen rechten Arm über seine Augen gelegt. Er wollte nicht,dass die Gryffindor schon wieder seine lästigen Tränen sah. Aber Hermine kannteihn mittlerweile gut genug, um diese Geste richtig zu deuten. Sie beute sich zuihm herunter und küsste ihn auf die Stirn. Ein leichtes Kribbeln ging durchihre Lippen, als sie seine weiche Haut berührten. 


Simply Love - The unbelievable conversion of a Slytherin (Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt