- 1 - Außerordentliche Offenbarung

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Yamada Aya

Das Öffnen der Tür. Der leichte Duft nach Nelken. Das Lachen meines Bruders, welches seit Minuten nicht mehr verstummen wollte.

Ich fühlte mich zuhause. Ich war zuhause.

Bald schon sollte ich es aber bereuen.
Dieses heimische Gefühl.
So sehr hatte ich mich noch nie geirrt wie an diesem einen Tag.

Alexander und ich, total erschöpft trotz Spaß am Training, gingen die Treppen zu unseren Zimmern hinauf, drehten aber um, da Mutter uns zu sich rief.

"Holst du bitte deine Schwester, Mausi." Augenrollend stand ich wieder vom Stuhl auf - das hätte sie auch vorher schon sagen können - und begab mich nach oben.

Ein Seufzer, mentale Vorbereitung darauf angemeckert zu werden, und schon schlugen meine Fingerknöchel kräftig gegen das Holz der Tür.

"Mutter will, dass du ins Esszimmer kommst. Sie möchte mit uns reden." Ein gedämpftes Grunzen und kurz darauf wurde die Tür aufgerissen.
Yukiko besah mich einmal von oben bis unten. Ein missbilligender Blick, den ich bereits gewohnt war, und mich an der Schulter anrempelnd verließ sie ihr ach so heiliges Reich, was wie eine Douglas-Parfümerie roch. Mir schwirrte jetzt schon der Kopf, obwohl ich nur im Flur stand.

Auch wenn ich lieber duschen gehen und nicht mit diesem bissigen Biest an einem Tisch sitzen wollte, folgte ich ihr die Treppe hinunter.

Dass Mutter mit uns dreien reden wollte, kam mir komisch vor. Es gab immerhin sehr wenige Dinge, die uns alle drei betrafen. Der einzige Punkt, der allerdings gegen eine Familienangelegenheit sprach, war, dass Vater nicht zugegen war.

Unten am gedeckten Esstisch befüllte sich jeder seinen Teller. Nachdem jeder bedient war, setzte Mutter zum Reden an. "Dieses Jahr wird es gravierende Änderungen geben."
Wie sonst fackelte sie nicht lang und sprach gleich das Offensichtliche an.
Eine Eigenschaft an Mutter, die ich zu schätzen wusste, aber manchmal auch verfluchte, weil sie den Nagel meistens zu hart und zu direkt auf den Kopf traf.

"Für euch wird es keine Osterferien geben."

Die Gabel schwebte in der Luft zwischen meinem Teller und meinem Mund. Stirnrunzelnd blickte ich zu ihr rüber.

"Euer Vater wird versetzt."

Die Bedeutung ihrer Worte war mir sofort klar.
Den Atem anhaltend starrte ich sie weiter an.

"Dies kommt auch einer Beförderung gleich. Der einzige Nachteil: Wir müssen umziehen."

Nun war auch von Alexander kein Kauen mehr zu hören.

Neben Mutter klirrte es gewaltig und die Gabel meiner Schwester landete scheppernd auf der Tischplatte. Zielsicher war sie noch nie

"Ich habe gerade einen neuen Job angenommen. Wie soll ich das meinem Chef erklären?"

Auch wenn acht Stunden neben einer Werbetafel zu stehen und hübsch auszusehen, meiner Meinung nach, keine richtige Arbeit war, aber Yukikos Einwand war berechtigt.

"Wir haben alles schon geklärt. Eure Chefs, Trainer und Lehrer. Die wichtigsten Leute wissen Bescheid.", klärte Mutter uns auf.

"Wann?", war meine einzige Frage.
Wenn wir keine Osterferien haben werden, dann musste es spätestens nächste Woche losgehen - heute war schließlich schon der letzte Montag vor den Ferien und Freitag der letzte Schultag.

Die sofortige Bestätigung drang in meine Ohren. "Freitag nach der Schule. Ihr sollt diese Woche alles wichtige packen und das, was ihr nicht dringend benötigt, sollt ihr hier lassen."

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt