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Kuroo Tetsurō

Wir genossen die Auszeit und saßen noch länger im Schlafsaal. Wir redeten und redeten. Hauptsächlich sprach zwar sie, aber das war mir egal. Ich hörte ihr gerne zu und erfuhr noch mehr über sie.

Die Wand, die wir vor wenigen Wochen gestrichen hatten, hatte sie bereits fertig. Was sie allerdings gemalt hatte, verriet sie mir nicht. Seitdem bin ich auch nicht mehr in ihrem Zimmer gewesen, was mir nun seltsam vorkam, weil ich doch die letzten Wochenenden auch bei ihr gewesen ist. Tatsächlich fragte Aya mich, ob ich mit ihr die nächste Wand streichen wollte. Natürlich willigte ich ein. Dieser Tag ist schön gewesen und hatte definitiv Wiederholungsbedarf.

Aya liebte Disneyfilme. Ein großer Traum von ihr war, eines Tages nach Disneyland zu fahren.
Ein weiterer Wunsch ihrerseits war der Sonnenaufgang. Diesen wollte sie unbedingt vom Strand aus beobachten. Ich nahm mir vor, sie in den Sommerferien mit an den Strand zu nehmen. Nur wir beide. Allein. Ich musste mir nur überlegen, wie ich sie mitten in der Nacht dorthin bekomme.

Irgendwann beschlossen wir, uns fertig zu machen. Bald gab es Mittagessen und danach ging es schon wieder nach Hause.

Ich hielt mein Wort. Keine Sekunde ließ ich sie aus den Augen, bis sie in ihren Schlafsaal ging. "Glaubst du, du schaffst das?", fragte ich sie skeptisch, als ich sie losließ. Den ganzen Weg über hatte ich sie ein wenig stützen müssen, da sie etwas wackelig auf den Beinen war. Die Nachwirkungen des gestrigen Vorfalls waren anscheinend doch heftiger als gedacht. Ich machte mir indessen Sorgen, dass sie unter der Dusche ausrutschte.

"Kuroo, ich bin schon ein grooo-ahhh!" Dann hörte ich einen dumpfen Aufprall. Seufzend öffnete ich die Tür. Aya richtete sich gerade auf. Das zum Thema, sie sei ein großes Mädchen.

"Was machst du denn nur für Sachen, Kätzchen?" Schmunzelnd half ich ihr auf.
"Über meine eigenen Füße stolpern ", gab sie brummend zu. Sie ärgerte sich über sich selbst.

"Tollpatsch durch und durch. Nur auf dem Feld ist das nicht so, was mir immer noch ein Rätsel ist", murmelte ich kopfschüttelnd.

"Da sind wir schonmal zwei." Aya lachte leise. "Du kannst meinen Arm übrigens loslassen, Kuroo."

"Oh, entschuldige." Ich ließ sie los, hielt aber meine Hände trotzdem in ihrer Nähe, falls sie doch wieder das Gleichgewicht verlor. Aya holte ihre Sachen und gemeinsam gingen wir zu den Bädern.

"Bitte rutsch nicht unter der Dusche aus, Aya. Das wäre ..." Mir wurde warm. Sehr warm. Dieser Gedanke ...

"Mega peinlich? Keine Sorge." Auch Aya lief rot an. Ein letzter Klaps von ihr auf meine Brust und sie verschwand im Bad der Mädchen.

Dann ging ich selbst duschen. Ich brauchte nicht lange. Da ich kein Training hatte, zog ich normale Shorts und ein stinknormales Shirt an.

Als ich aus dem überhitzten Bad in den kühleren Flur trat, stand dort keine Aya, also wartete ich. Ich lehnte an der gegenüberliegenden Wand und schaute heute das erste Mal aufs Handy. Eine Nachricht von Kenma. Ein Foto.

Seit wann verschickt er Fotos?

Ich öffnete den Chat und mein Herz schlug schlagartig schneller, während das Bild lud. Die verschwommenen Umrisse verrieten mir bereits, was ich zu sehen bekam.

Trotzdem kann Kenma einpacken ...

Aufmerksam betrachtete ich dann das Bild. Aya und ich schliefen friedlich. Ihr Engelsgesicht lag in meiner Halsbeuge, während meine Lippen direkt an ihrer Stirn lagen. Es wirkte so, als ob ich ihr einen Kuss darauf gab. Kenma hatte wirklich ein Auge für so etwas.

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt