Yamada Aya
Wir zahlten.
Ich griff nach meiner Jacke, welche mir vor der Nase weggeschnappt wurde. Kuroo hielt sie mir daraufhin hin damit ich hineinschlüpfte.
"Gibts du mir-" Ich hatte keine Chance meinen Satz zu beenden, da legte Kuroo bereits vorsichtig den Schal um meinen Nacken und wickelte den weichen Stoff einmal locker um meinen Hals. Anschließend befreite er meine Haare aus der Wolle, woraufhin diese sich über meinen Rücken wellten.
Währenddessen betrachtete ich ihn neugierig. Jeder Handgriff saß. War präzise und darauf bedacht, mich nicht zu verschrecken. Kuroo fing meinen Blick auf und schaute scheinbar tief in mein Inneres als wenn er meine Gedanken lesen wollte. Keiner nahm die Augen vom anderen. Dafür war das Interesse auf die Reaktion des jeweils anderen zu groß, aber keiner reagierte in irgendeiner Weise bis Yaku plötzlich nochmals im Eingangsbereich auftauchte.
"Kommt ihr zwei?" Argwöhnisch sah der Libero zwischen uns hin und her, verschwand aber wieder schnell nach draußen.
Ich sah zu Kuroo, der mich fortwährend musterte und sich keinen Zentimeter rührte. "Du kannst meinen Schal jetzt los lassen, Kater...", flüsterte ich. Der verträumte Schleier verschwand, stattdessen legte sich ein leichter roter Schimmer um seine Nase.
Habe ich gerade wirklich Kater gesagt?!
Kuroo räusperte sich und murmelte eine Entschuldigung.
*
Trotz Mantel und Schal war es wesentlich kälter als vorhin. Ich zog den Stoff noch enger um mich damit keine Wärme entwich und der Wind nicht unter den Stoff fegte.
Der angenehme Abendwind von vor wenigen Stunden war stürmischer.
Die Blätter der Kronen raschelten vor Nervosität.
Die Äste ächzten als trägen sie eine schwere Last.
Um uns herum herrschte Finsternis, die nur von Straßenlaternen durchbrochen wurde. Sonst tanzte in jeder Ecke ein Schatten; ein Phantom lauerte dort, bereit den Augen Streiche zu spielen. Bereit aus der Dunkelheit zu steigen.
Beklommen hakte ich mich bei Kuroo ein.Allein werde ich hier nie lang laufen, wenn es dunkel ist.
"Alles gut?" Kuroos schlanke Finger berührten meine eiskalte Hand, welche augenblicklich seine Wärme aufsog.
Beruhigend.
"Mhm~" Hektisch huschte mein Blick von einer Seite zur anderen. Stille. Nur die Natur teilte sich mit.
Nach einer Weile räusperte Kuroo sich. "Ihr habt nicht nur über das gewonnene Spiel geredet. Du warst viel zu lange draußen und danach viel zu sehr in Gedanken."
Aufmerksam und neugierig wie immer. Eine Ausrede durchschaute er bestimmt direkt, also antwortete ich ihm ehrlich. "Wir haben uns ähm gestritten." Meine Finger krallten sich ins Leder seiner Jacke. "Er ist sauer, dass ich nicht direkt ans Telefon gegangen bin und ist ausgetickt als ich ihm sagte, dass ich aus bin..." Bedröppelt blickte ich zu Boden und fügte murmelnd ein "Mal wieder..." hinzu.
"Wieso ausgetickt?"
"Weil ich mit euch essen war."
Verwunderung schwang in seinen nächsten Worten mit. "Es ist doch nichts dabei, sich mit Freunden zu treffen."
"Ist es auch nicht, aber ihr seid FreundE und keine FreundINNEN", betonte ich.
"Er ist eifersüchtig", schlussfolgerte Kuroo nach einer kurzen Pause. "Er vertraut dir nicht."
Es war ungewohnt, es aus dem Munde eines anderen zu hören. Bisher wusste kaum einer wie Samuel wirklich war. Nur Tim ahnte etwas und fragte bereits einige Male, aber beließ es immer wieder dabei.
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Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]
Fanfiction'...Während er flüsternd mit beruhigenden Worten auf sie einredete, wurden ihre leidvollen Schluchzer allmählicher weniger und leiser bis sie irgendwann ganz verstummten. Ihr Atem war nun ruhiger und zittern tat sie auch nicht mehr. "Es tut mir so...