Erzähler Sicht
Leider verpassten sie die Bahn. Um der Müdigkeit entgegenzuwirken, sah Aya sich die Plakate bei der Station an und brabbelte drauf los. Ob Kuroo zuhörte oder nicht, war ihr im Grunde egal, sie wäre nur im Stehen eingeschlafen, wenn sie sich nicht beschäftigt hätte. Nachdem das Mädchen die bunten Bilder zu genüge studiert hatte, lehnte sie sich an die Wand und beobachtete das leicht flackernde Licht unter dem Dach. Sie redete weiter.
Während Aya von Gott und der Welt erzählte, saß Kuroo auf der Bank neben ihr. Ihm war bewusst, dass sie sich nur ablenkte. Sie war müde, schließlich war es nach einer Woche Nichts tun ein sehr anstrengender Tag für sie. Kuroo hörte ihr zwar nicht aufmerksam zu, aber wusste in groben Zügen, um was es ging. Er beobachtete eher die Menschen, die sich in ihrer Nähe herumtrieben.
Ein Paar, welches Händchenhaltend auf den Bahnsteig zulief.
Ein Junge, welcher mit seinem Kopf zum Takt der Musik wippte, die durch seine Kopfhörer drang.
Eine Gruppe, die sich entlang des Bahnsteigs bewegte und grob in ihre Richtung lief.Plötzlich schrillten in Kuroo sämtliche Alarmglocken und er reagierte. Der Kapitän stellte sich direkt vor Aya hin, die augenblicklich verstummte und ihn erwartungsvoll ansah. Dieser tat allerdings nichts und stützte sich nur mit seinen Händen links und rechts von ihr an der Wand ab. Er versuchte sie so gut wie möglich vor jeglichen Blicken abzuschirmen. Vor IHREN Blicken. Auch Aya sollte nichts sehen.
"Was ist, Kuroo?", fragte das Mädchen ihn dann, als er nichts tat, außer sie anzusehen. Aya erkannte Wut in seinen Gesichtszügen. Ein dunkler Schleier aus Zorn lag über seinen Iriden und er atmete schwerfällig ein.
"Bitte sei für einen Moment still." Total irritiert nickte Aya. Ihre analysierenden Augen glitten über den Kapitän. Er war angespannt, aufgebracht.
Eine Stimme verriet ihr dann auch direkt wieso. Eiskalt lief ihr der Schauer den Rücken hinunter und sie riss ihre Lider weit auf. Kuroo tat es leid. Diese Angst in ihrem Blick schmerzte ihn.
Das Mädchen schielte an seiner Schulter vorbei und bekam nun auch die visuelle Bestätigung.
Shiba und seine Freunde.
Dass sie ihn so bald wiedersah, darauf war sie nicht gefasst. Ihr war bewusst, dass eine Begegnung oder sogar eine Konfrontation unausweichlich waren, aber sie rechnete damit erst in der Schule und nicht mitten in der Stadt an einer Haltestelle.
"Aya?" Kuroo bemerkte, wie sie ihm entglitt, nachdem sie diese Widerlinge gesehen hatte. Sie reagierte nicht auf sein Flüstern oder seine Berührung an ihrer Wange. Aya war geistig überhaupt nicht mehr anwesend, dafür spielte ihr Körper verrückt. Sie begann zu zittern. Ihre Atmung wurde schneller, schwerfälliger. Es lief alles auf eine Panikattacke hinaus und Kuroo hatte keinen blassen Schimmer, wie er es aufhielt. Mehrmals hatte der Kapitän bereits hilflos dabei zusehen müssen, wie sie dabei regelrecht am seidenen Faden hing. Jedes Mal mit der Befürchtung, dass sie jeden Moment aufhörte zu atmen.
Kuroo meinte, mal gelesen zu haben, dass eine Ablenkung helfen soll. Er überlegte und überlegte, während Aya immer blasser wurde. Kurzerhand nahm der junge Mann ihr Gesicht sanft in seine Hände und presste seine Lippen auf ihre.
Um ehrlich zu sein hatte er sich ihren ersten Kuss anders vorgestellt, aber dieser hier war nun Mittel zum Zweck und es half. Der Schock über seine Tat ließ sie einmal tief einatmen, einen kurzen Moment innehalten und dann atmete sie erst aus. Mit großen Augen sah sie ihn an. "Kuroo ...", wisperte sie letztendlich seinen Namen. Aya glaubte ihren kribbelnden Lippen nicht. Glaubte dieser wohligen Wärme in ihrem Inneren nicht. Was sie allerdings als wahr empfand, war das Verlangen seine Lippen nochmals auf ihren zu spüren. Das Mädchen bewegte sich trotzdem keinen Zentimeter.
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Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]
Fanfic'...Während er flüsternd mit beruhigenden Worten auf sie einredete, wurden ihre leidvollen Schluchzer allmählicher weniger und leiser bis sie irgendwann ganz verstummten. Ihr Atem war nun ruhiger und zittern tat sie auch nicht mehr. "Es tut mir so...