- 58 - Gründe

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Yamada Aya

Aufgeschreckt, schaute ich mich um. Nochmals ertönte dieses nervige Quieken und stirnrunzelnd schickte ich den vieren einen Todesblick zu, weswegen sie auf der Stelle hätten tot umfallen sollen, aber leider geschah das nicht.

Allerdings deutete auch ihr Kreischen daraufhin, dass ein gewisser Jemand wieder auf dem Weg zum Lager war. "Kuroo ist auf dem Weg hierher, oder?", fragte ich Bokuto genervt. Ich hasste diese Weiber wirklich. Sie sahen doch nur den gutaussehenden, beliebten Volleyballspieler, der vermutlich eine blendende Zukunft hatte. Sie kannten ihn doch gar nicht - seinen Charakter, seine Vorlieben und Vorzüge, so wie seine negativ belasteten und auch teils nervigen Seiten.

"Willst du ihn nicht sehen? Soll ich ihn wegschicken?"
"Was?! Nein! Wie kommst du darauf?" Empört richtete ich mich gänzlich auf und sah Bokuto an. Dieser hatte ein neckisches Lächeln auf den Lippen, während er, die Hände hinterm Kopf verschränkt, auf seinem Handtuch lag.

Verstohlen blickte ich über meine Schulter. Kuroo schüttelte sein Haar wie eine Katze ihr nasses Fell. Wassertropfen flogen durch die Luft, perlten an seiner Haut ab und glitzerten im Sonnenschein.

Woran er wohl gerade dachte, dass er lächelte?

Die schwarzen Strähnen in seiner Stirn störten ihn anscheinend und er fuhr sich gelassen durchs Haar. In jeglicher Hinsicht bot er einen Anblick, der mir den Atem raubte. Als Kuroo meinen Blick einfing und sein typisches Lächeln aufsetzte, schaute ich schnell zurück in mein Buch. Abermals überkam mich dieses Prickeln, das mich dazu drängte, bei ihm sein zu wollen. Immer wieder las ich denselben Satz, da ich ihn bereits am Ende wieder vergessen hatte. So neben der Spur war ich.

Wenige Minuten später legte Kuroo sich auf sein Handtuch direkt neben mich. "Na, wie war dein kleiner Ausflug?"

War es Absicht, dass sein Arm meinen berührte?

"Schrecklich, weißt du." Ich lachte leise und nahm den Stupser von Bokuto wahr.
"Red doch keinen Unsinn", Kitty, murmelte dieser und schielte zu Kuroo rüber, der die Stirn kraus zog.
"Ich hätte wohl erwähnen sollen, dass du keine Scheiße bauen sollst", knurrte Kuroo und sah den Eulen-Kapitän düster an.
"Das hab ich nicht", erwiderte Bokuto genauso dreinblickend.
"Wieso sagt sie dann, dass es ihr nicht gefallen hat?"

Minutenlang ging das über meinen Kopf hinweg hin und her, bis es mir reichte. Die zwei waren schlimmer als Kindergartenkinder und diese beiden schimpften sich Drittklässler der Oberschule und Volleyballkapitäne.
"Jungs!", ging ich streng dazwischen, weil sie sich beinahe an die Gurgel gegangen wären. "Es reicht! Das war vorhin ein Scherz. Kennt ihr keinen Sarkasmus?"

Beiden fiel alles aus dem Gesicht. Sie hatten sich so sehr hineingesteigert, dass sie die Ausgangssituation völlig vergessen hatten.
"Das wusste ich doch." Geknirscht sah Kuroo zum Meer. Bokuto tat es ihm gleich.

Kichernd schaute ich nach links und dann nach rechts. "Es war ein schöner kleiner Spaziergang, auf dem Bokuto mir eine Limo ausgegeben hat."
"Wenigstens etwas, was er nicht versaut hat."

Für diese Aussage boxte ich gegen seine Brust. "Jetzt sei doch nicht so, Ka-" Ich unterbrach mich selbst. In der Gegenwart von anderen hatte ich Kuroo bis dato so noch nicht genannt, vor allem nicht vor seinen Verehrerinnen, die ich mit einem Seitenblick betrachtete. Kuroo sah ebenfalls kurz über seine Schulter, was die vier in wilde Aufregung versetzte.

"Die haben ganz schön doof geguckt als Kuroo sie vorhin eiskalt ignoriert und sich neben dich gelegt hat", gackerte Bokuto.
Freudlos lachte ich auf und steckte meine Nase wieder ins Buch. "Ich kann die klebrige Dusche jetzt schon spüren."
"Dann werden sie diesmal mehr als nur eine kleine verbale Abreibung bekommen", knurrte Kuroo und schaute mit seinem Todesblick zu den Mädchen herüber.

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt