- 12 - Abstand 🙅🏻‍♀️

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Yamada Aya

Verdammt!

Wieso verlor ich mich nur immer wieder?
Vergaß die Zeit?
Sie sahen mich spielen.
Wie kam ich da nur wieder raus?

Kuroo wird mir Fragen stellen und er würde nicht locker lassen, bis er es wusste. Dieser Junge war einfach neugierig.

Schweratmend lehnte ich an den Baum.
Die Aufschläge.
Der Sprint zu den Umkleiden.
Das Gespräch mit Yukiko.
Die Flucht vor Kuroo.
Alles zerrte an meinen Nerven, meinen Muskeln, meine Kraft, meinen Verstand.

So im Club aufzutauchen, wirbelte nur Fragen auf. Maya und Kaede würden mich löchern. Also entschied ich hier einfach sitzen zu bleiben.

*

Sobald das Training zu Ende sein sollte, ging ich zu den Umkleiden.
Dort lehnte ich mich ans Geländer und schlang die Arme um mich.
Beinahe drei Stunden nur rumzusitzen, Löcher in die Luft zu starren und sich einen Weg aus dieser Zwickmühle zu überlegen, war nicht schlau.
Der Schweiß kühlte sich recht schnell ab.
Bei diesem kalten Aprilwetter auch kein Wunder.
Das schrie regelrecht nach einer dicken Erkältung.

Und jetzt, wo es sich noch weiter abkühlte, bibberte ich leicht und Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper.
Taube Finger und Zehen.
Steife Glieder.
Gefühlt stand ich kurz vor einer Unterkühlung.

"Yamada-chan!"

Diese heitere Stimme ging durch Mark und Bein. Wie auf Knopfdruck setzte ich eine genervte Miene auf, ließ den Kopf aber gesenkt und reagierte nicht auf ihn. Wenigstens zeigte es, dass Yukiko ihm gegenüber keinen Müll über mich erzählt hatte wie damals an unserer alten Schule.
Hatte sie auch Kuroo gegenüber den Mund gehalten?

Zwei Schuhspitzen tauchten in meiner Peripherie auf.

"Wieso bist du vorhin so-"

"Lass sie in Ruhe, Lev."
Harsch unterbrach der Kapitän den neugierigen Jüngling.
"Zieht euch um und dann ab nach Hause."

Die Schuhspitzen verschwanden.

Ein leichtes Gewicht auf meinen Schultern.
Zwei Hände, die die Jacke enger um mich schlossen.

"Komm, Kätzchen."

"Du sollst mich doch nicht so nennen."
Ein schwacher Versuch mich verbal zu wehren.
Ich wehrte mich aber nicht gegen seinen Arm, den er um mich legte und womit er mich sanft vorwärts schob.

Schlüssel klimperten.
Eine Tür ging auf.

Er führte mich zur Bank und drückte mich sanft runter auf die Sitzfläche.

Wieso lasse ich das mit mir machen?

Etwas raschelte.

"Deine Sachen sind noch nicht trocken. Warte hier kurz."

Schritte entfernten sich.
Die Tür ging auf und daraufhin zu.
Leichte Wärme zog in meinen Körper. So langsam tauten meine Finger allmählich auf.
Wieder hörte ich die Tür.
Ein schwarzer Stoff wurde mir unter die Nase gehalten.

"Zieh den an."

Widerworte duldete Kuroo nicht, also streifte ich seine Jacke von meinen Schultern. Augenblicklich erschauderte ich und zog den Hoodie schnell an, woraufhin eine wohlige Wärme mich gänzlich umfing. Bis zur Nase vergrub ich mein Gesicht im Kragen und streifte die Ärmel weit über meine Hände.

"Steht dir, Kätzchen."
Auch wenn ich nicht aufsah, wusste ich, dass er sein freches Lächeln aufsetzte.
"Bleib hier und wärm dich auf. Ich komme gleich wieder."

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt