- 96 - Lass mich bleiben!

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Yamada Aya

Der Film war vorbei. Der Abspann lief vor sich hin, während Kuroo noch weiter meinen Rücken kraulte.

"Bist du wach, Kätzchen?", nuschelte Kuroo fragend in mein Haar und vergrub seine Nase tiefer darin. Tief atmete der Kapitän ein.

Ich war nicht eingeschlafen, doch Kuroos Kraulen hat mich sehr schläfrig gemacht, weswegen mein Körper etwas brauchte, bis meine müden Knochen sich bewegten und ich mich erstmal strecken musste. Ein Gähnen entwich mir.

Kuroo war jedoch ungeduldig und stand mit mir auf seinen Armen auf. Ein Quieken ertönte aus meiner Kehle und ich klammerte mich an ihn.

"Keine Angst." Daraufhin ließ er mich direkt runter.
"Ich hatte keine Angst, Dummbatz. Du hast mich nur überrascht", flüsterte ich und blickte zu ihm auf.

Meine Arme lagen immer noch um seinen Nacken, während seine Hände auf meiner Haut unter dem Shirt ruhten. Wir sahen uns gegenseitig tief in die Augen.

Ehrlicherweise wäre ich eindeutig dieser magnetischen Anziehung erlegen, hätte Kai nicht das Deckenlicht eingeschaltet. Schnell trieben wir auseinander und brachten einen angemessenen Abstand zwischen uns.

Ohne ein weiteres Wort oder einen letzten Blick zu ihm begann ich die Schlafenden zu wecken.
Ich verstand nicht, wie jemand bei solch einem Film überhaupt einschlafen konnte.

Zunächst weckte ich Yamamoto und Fukunaga, dann Yaku. Zum Schluss machte ich erst ein Foto von Maya und Inuoka, die kuschelnd auf dem Sofa schliefen.

"Wird Maya deswegen nicht sauer sein?", fragte Kenma leise und hob eine Braue.
Lächelnd betrachtete ich das Bild und schüttelte den Kopf. "Solange sie süß aussehen, nicht. Maya würde das Gleiche tun."

Während die vielen Dornröschen langsam aufwachten, räumte ich bereits einige Schüsseln und Gläser in die Küche. Als ich wiederkam, bot Maya ihre Hilfe an, doch ich lehnte ab. "Seht zu, dass ihr nach Hause ins Bett kommt und schlaft. Ich hab's ja nicht allzu weit."

Einen nach dem anderen von den Gästen verabschiedete ich. Yaku war der Letzte.
"Du kannst dich jederzeit melden, wenn etwas sein sollte", versicherte er mir nochmals, woraufhin ich ihn feste drückte.
"Danke, Morisuke." Dann ging auch der Libero.

Ich huschte wieder ins Wohnzimmer, um die restlichen Schüsseln und Gläser in die Küche zu bringen, aber dort standen keine mehr auf dem Tisch.

Aus der Küche erklang ein Klirren. Schränke wurden geöffnet und wieder geschlossen.
Vorsichtig lief ich rüber zur Küchentür, lugte hinein und entdeckte Kuroo, wie er gerade die verpackten Snacks in den Schränken verstaute.
Erleichterung durchdrang mich und ich atmete auf.

Also durchquerte ich den Raum und lief zur Spüle, wo ich heißes Wasser hineinließ. Nach und nach tat ich die Gläser und Schüsseln rein und begann zu spülen.

Wortlos schnappte Kuroo sich ein Trockentuch und trocknete die gespülten Sachen ab.

"Es ist bereits spät. Du solltest auch nach Hause gehen, Tiger", legte ich ihm nahe.

"Nur, wenn du auch ins Bett gehst, Kätzchen. Nichts für ungut, aber du hast schonmal besser ausgesehen." Sorge schwang in seinen nicht schmeichelhaften Worten mit.

"Danke für dieses reizende Kompliment, Kuroo." Meine Aussage hingegen triefte vor Sarkasmus.

Danach erledigten wir stillschweigend den Abwasch, bis Kuroo wenige Minuten später wieder sprach. "Möchtest du jetzt erzählen, was vorhin los war?"
Dabei hatte er gesagt, dass ich es jederzeit ansprechen könnte, wenn ich es wollte.

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt