- 28 - Ablenkung

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Yamada Aya

Die, die zugesagt hatten, waren bereits da als das Restaurant in unser Blickfeld kam. Inuoka, Lev, Yamamoto und Yaku standen dort und warteten. Die anderen hatten keine Zeit. Bei Kenma war es wohl eher die Vermeidung der sozialen Interaktion.
Ich erkannte aber noch eine weitere Person. Neben Inuoka stand eine hübsche Blondine in Sneakers, Bluejeans und ihrem grauen Mantel.

Maya sah uns zuerst und begann sofort breit zu grinsen, während Kuroo und ich darauf warteten, dass die Ampel auf Grün sprang. Dann erblickte Yamamoto uns - oder eher mich - und verlor die Kontrolle über seine Unterkiefermuskulatur. Das böse Funkeln in meinen Iriden brachte ihn schnell zur Vernunft.

"Bemerkenswert, wie du das Biest bändigen kannst. Was ist dein Geheimnis?" Kuroo neigte sich zu mir und sein warmer Atem kitzelte am Ohr.

Lächelnd schüttelte ich den Kopf. "Die Tricks einer Managerin bleiben geheim und werden nur an die Nachfolgerin weitergegeben." Tatsächlich hatte ich keine Ahnung, wie genau ich das machte. Mehr als ihn finster anzustarren, tat ich nicht.

"Schade", grummelte Kuroo mit einer belustigten Miene.

Die Ampel sprang auf Grün und wir überquerten die Straße. Dort begrüßte Kuroo zuerst Maya und dann seine Freunde. Ich hingegen wartete, bis Maya sich mir zuwandte und nahm sie in den Arm. "Was machst du denn hier?", fragte ich sie plump.

"Soll ich wieder gehen?" Gespielt empört brachte sie mich auf Abstand.

"Natürlich. Sie sind schließlich meine Jungs!", spielte ich das Schauspiel mit.

"Nicht nur du genießt ihre Gesellschaft, meine Liebe." Ihr hochgestochener Ton reichte, dass ich die Ernsthaftigkeit verlor und losprustete. Maya stimmte mit ein, beruhigte sich allerdings schnell. "Inuoka hatte mich gefragt, ob ich auch kommen möchte, aber leider kann ich nicht so lange bleiben."

Zwei Wochen und er lud sie schon zum Essen ein? Da war doch eindeutig etwas im Busch. "Hauptsache ist doch,-"

"Du siehst mega aus, Aya!" Der Halbrusse nahm kein Blatt vor den Mund und unterbrach unser Gespräch einfach. Ihm konnte man aber nicht böse sein - fand ich zumindest. Diese naive und aufgeweckte Seite machte ihn umso sympathischer, auch wenn sie mich anfangs etwas genervt hat. Allerdings sahen die anwesenden Drittklässler es anders. Der Kapitän warf ihm einen vernichtenden Blick zu, während der Libero ihm eine Rüge verpasste. Dabei meinte Lev das doch gar nicht böse.

Maya neben mir kicherte.
Ein leichter rosa Schimmer erschien auf meinen Wangen und ein nervöses, aber auch verlegenes Kichern schloss sich an. Danach musterten die Jungs mich nochmals von oben bis unten und ihnen war anzusehen, dass sie einen kleinen Kurzschluss erlitten. Von außen betrachtet ergab das ein amüsantes Bild.

"Äh d-danke. Lasst uns reingehen. Es wird ein bisschen kalt", brachte ich heraus. Eigentlich hatte ich keinen Grund nervös zu sein oder die Kälte verursachte das leichte Stottern. Ja, es musste einfach die Kälte sein.

Zaghaft legte Kuroo seine Hand auf mein Kreuz und schob mich leicht Richtung Eingang. "Dann bringen wir dich mal ins Warme, Kätzchen", sagte er. Danach sprach er so leise, dass nur ich es hörte. "Nächstes Mal bekommst du meine Jacke, auch wenn du sie nicht willst."

Drinnen hielten wir im Eingangsbereich, um uns unserer Jacken zu entledigen. Ich streifte meine gerade über die Schultern als ich kurz erschrak. Jemand nahm mir den Mantel ab. Neugierig, wer es war, drehte ich mich um und lächelte direkt. "Heute voll und ganz ein Gentleman, was?"

"Für dich jederzeit.", entgegnete der Große mit einem frechen Grinsen, nahm mir auch vorsichtig den Schal ab und hing unsere Sachen an einen Haken. Ebenso führte er mich zu unserem Tisch, was mich schmunzeln ließ. Jetzt fehlte nur noch, dass er mir den Stuhl zurechtrückte. Yaku und Yamamoto saßen bereits. Inuoka und Maya setzten sich kurz nach uns. Lev ließ auf sich warten. Nachdem er aber da gewesen war, bestellten wir.

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt