- 7 - Meetings

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Yamada Aya

So leise es mir möglich war, öffnete und schloss ich die Haustür.

Mein Blazer fand seinen Platz auf einem Kleiderbügel an der Garderobe. Die Schuhe stellte ich ins Schuhregal.

Auf schleichenden Sohlen begab ich mich zur Treppe, wurde aber von einem lebendigen Geschoss gestoppt.
Schlitternd hielt Alexander vor meiner Nase.

"Aya! Wie war dein erster Schultag?"

Die Aufregung ließ ihn wie ein Flummi auf und ab hüpfen. Allerdings sollte ich gar nicht erst antworten können, denn er brabbelte sofort los und erzählte von seinem.
Ich konnte wirklich nicht anders als zu schmunzeln, unterbrach ihn aber.

"Hey, Alex!", holte ich ihn auf den Boden zurück. "Lass mich erstmal ankommen. Es war ein anstrengender, langer Tag. Ich muss erstmal was Essen, sonst bin ich gezwungen dich zu verspeisen."

Wie immer wuschelte ich durch sein kurzes Haar. Diesmal drückte ich ihn kurz und gab ihm zusätzlich einen Kuss auf den Scheitel. Eine seltene Geste meinerseits, aber diese kurze Nähe beruhigte mein Inneres enorm.
Verwundert schaute mein kleiner Bruder zu mir auf.

"Das Abendessen ist sowieso gleich fertig." Alexander sah mich an als stimmte etwas nicht mit mir.

Mein Appetit - non existent. Diesem ekelhaften Schmierlappen zu verdanken. Seine hungrigen Blicke und die seiner Freunde hatten so einiges verdorben.

Damit dieser Zwischenfall nicht aufflog, war ich gezwungen das Essen nachher herunterzuwürgen. Mittlerweile war ich Profi darin zu essen, obwohl ich eigentlich nicht wollte.

"Gut. Dann kannst du mir ja beim Essen alles erzählen."

Meine Tasche geschultert ging ich hoch, wo diese gleich in der Ecke neben dem Schreibtisch landete. Danach schmiss ich mich in gemütlichere Klamotten und hoppste die Treppe wieder runter.

Wieder deckte ich den Tisch.

Den fünften Teller schon in der Hand haltend, sagte Mutter, das Vater nicht mit aß. Er wäre noch im Büro, um einiges aufzuarbeiten.

Wenigstens eine Sache, die sich nicht ändert.

Nur eine kleine Portion füllte meinen Teller.
Alexander begann aufgeregt über seine heutigen Erlebnisse zu reden, kaum hatte Mutter sich auf ihren Stuhl niedergelassen.
Yukiko hingegen war still. Ungewöhnlich still.

Am meisten Stolz war Alexander darauf, dass er demnächst eine Präsentation über das Schulsystem Deutschlands halten sollte.

"Hilfst du mir dabei, Schwesterchen?"

Große bittende Augen sahen mich an. Diese ähnelten denen von Vater sehr, waren aber voller Lebensfreude. Nicht so kühl und distanziert.

"Habe ich meinem Lieblingsbruder je etwas abschlagen können?"
Sein Jubel erschreckte jeden am Tisch. Mein Lächeln wurde aber nur breiter.
"Und jetzt iss. Sonst wirst du nie wachsen.", tadelte ich ihn und zeigte auf seinen noch fast vollen Teller.

"Kann ich nur zurückgeben." Und er deutete auf meinen Teller.

Ganz vergessen! Als ob ich noch großartig wachsen werde...

Brummend schob ich eine volle Gabel in den Mund.

"Wie ist denn dein Tag gewesen, Mausi? Du bist später zuhause als gedacht und ans Handy bist du auch nicht gegangen. War was?"
Neugierige Mütter. Sie nervten.

"Mein Handy ist kaputt gegangen. Hab mir aber schon ein neues geholt."

Noch ein Bissen fand seinen Weg zwischen meine Zähne. Mehr bekam sie erstmal nicht als Antwort und wir aßen schweigend weiter, bis eine gehässige Stimme die Stille brach.

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt