- 15 - Kontrollverlust

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Yamada Aya

Unsere Schuhe waren zwar durchweicht, aber letzten Endes kamen wir halbwegs trocken an. Normalerweise hätte es draußen Stände geben sollen, aber nun hatten sie alles nach drinnen verlegt.

"Wow! Die Schule ist ja riesig."
Erstaunt blickte Alexander sich um.

"So groß ist sie nun auch wieder nicht.", meinte ich und sah mich ebenfalls um.

Der Flur vor uns war voller Menschen, die in die Räume strömten. Entweder waren es Klassenräume oder Clubräume.

"Muss ich dich ans Patschehändchen nehmen, damit wir uns nicht verlieren?"
Neckisch hielt ich ihm meine Hand hin.

"Ich bin doch kein kleines Kind mehr."
Beleidigt wandte er sich ab, schob die Unterlippe vor und verschränkte seine Arme.

"Hab schon verstanden, Brüderchen."
Somit stürzte ich mich ins Getümmel.

Ich führte Alexander die Gänge entlang, zeigte ihm die verschiedenen Räume. Mein Klassenzimmer. Die Clubräume. Die Räume für die naturwissenschaftlichen Fächer. Die Bibliothek und die Cafeteria.

"Das ist doch keine Cafeteria. Eine Cafeteria ist wesentlich kleiner. Kuschliger und gemütlicher.", bemerkte Alexander erstaunt.

"Sag das nicht mir.", kommentierte ich. Er dachte genauso wie ich.

Im ersten Stock war es wesentlich ruhiger als im Erdgeschoss.
Neugierig schaute ich in die Klassenräume. Hier hatten sie die restlichen Sportclubs einquartiert. Ein Raum war vollkommen leer.

"Das sind wohl die letzten Clubs gewesen...", stellte ich fest. Dass wir nicht auf den Volleyballclub trafen, war mir vollkommen klar. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass sie sich in diesem Moment aufwärmten.

"Warte, da steht was an der Tafel."
Neugierig betrat Alexander den Raum, um das Geschriebene zu lesen. Ich folgte ihm.

Trainingsmatch unseres Jungen Volleyball Teams in Halle 2.
Beginn: 15 Uhr
Wer an einem spannenden Spiel interessiert ist, ist herzlich eingeladen. Wir freuen uns über jeden Zuschauer.

Das war eindeutig nicht Yukikos Schrift. Dafür war sie viel zu ordentlich.

"Bitte sag mir, dass wir deswegen hier sind."
Glupschäugig besah er den Schriftzug an der Tafel.

"Vielleicht.", sprach ich geheimnisvoll und wandte mich zum Gehen, hielt aber inne. Eisblaue Augen blickten mich vom Türrahmen aus an. Sein süffisantes Grinsen jagte Gänsehaut über meine Körperoberfläche.

"Ist das ein Freund von dir, Aya?"

Shibas Augen hefteten sich an Alexander.

"Nicht im Entferntesten."

Ich nahm seine Hand und schleifte ihn mit. Tatsächlich trat der Typ einen Schritt beiseite, sodass er schräg in der Tür stand. Im Vorbeigehen streifte meine Schulter seine Brust und ich schaute ihn durch zusammengekniffene Augen an.
Unsere Blicke trafen sich.
Sein Zorn bohrte zich Löcher in meinen Smaragd.

Im Treppenhaus blieb ich erstmal stehen.
Ich brauchte Sauerstoff, den mir die Lungen verwehrten.

"Aya, du zerquetschst meine Hand."
Erschrocken ließ ich meinen Bruder los, der sich daraufhin die Hand rieb und mich sorgenvoll ansah.

Außer Atem lehnte ich mich gegen die Fensterbank. Ein sanftes Streicheln über meinen Rücken beruhigte mich.
"Tief ein und wieder ausatmen. Langsam und kontrolliert."
Ich hasste es, wenn Alexander den großen Bruder spielen musste, wenn ich nicht zu irgendetwas in der Lage war.

Kuroo x OC - Das Versprechen - Haikyu!! [laufend]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt